Hyuk stoppte in einer Parklücke des anliegenden Parkplatzes der Universität, stellte den Motor ab und musterte schweigend Jimin. Dieser blickte während der Fahrt durchgehend verträumt aus dem Fenster, drehte sich aber zu seinem Nebenmann, als er sich auffällig räusperte.
»Danke fürs Fahren...«, murmelte Jimin, doch irgendwas war mit Hyuk falsch.Seine dunklen Augen glänzten gefährlich. Insgeheim reimte sich Jimin schon das schlimmste Gefühlschaos in Hyuks Unterbewusstsein zusammen, jedoch kam es anders als erwartet. Hyuks Körper zitterte stark. Er erlitt gerade eine Hustattacke. Seine Augen wurden glasig und mit bebenden Händen bat er um Jimins Wasserflasche, die in der Netztasche seines Rucksacks steckte. Der Jüngere handelte sofort, fischte die Flasche tollpatschig heraus, schraubte den Deckel ab und gab das Getränk an Hyuk weiter. Sofort verbanden sich seine Lippen mit der Öffnung und die kühle Flüssigkeit linderte seinen Husten.
Schweigend wandte er sich ab, zückte ein Taschentuch und hustete noch einige Male hinein. Für wenige Sekunden versteinerte Hyuk. Besorgt legte Jimin seine kleine Hand auf Hyuks rechter Schulter ab, der immer noch gebannt auf das Tuch starrte.
»Alles...ok?«, fragte Jimin verunsichert, löste Hyuks Starre somit auf und hektisch nickte der Ältere.
»Ja. Alles gut.«Misstrauisch musterte Jimin seinen Verlobten, der seinen Griff um das Lenkrad verhärtete. Seine Fingernägel bohrten sich regelrecht in den harten Stoff, seine Augen fixierten leer den Parkplatz vor ihnen.
»I-Ich gehe... Ja?«
»Ja.«, knurrte Hyuk eiskalt und ohne weitere Worte nahm Jimin seinen Rucksack, stieg aus und schritt über den Parkplatz.Bevor er aber das Gebäude betrat, blickte er noch einmal zurück und realisierte, dass Hyuks Auto noch immer am selben Fleck war. Warum fuhr er nicht weg? Verwirrt widmete sich Jimin wieder dem Eingang der Universität – blendete Hyuk und sein bizarres Verhalten beinahe aus. Im Inneren des Gebäudes angekommen, suchte Jimin schon die grauen Haare von Taehyung.
Wo treibt der sich wieder rum?, rätselte der Schwarzhaarige, versank in seinen Gedanken.Auf den Boden starrend trugen ihn seine Füße über den Laminatboden, lauschte beim Vorgehen den Gesprächen der anderen Studenten, die hier ihr Unwesen trieben. Einige redeten über die neuen Gerichte in der Cafeteria, manche meckerten über ihre Professoren – das Übliche eben. Paar Mädels schwärmten in ihrer Gruppe über die angeblich süßen Jungs, während die Männer hingegen von Sauforgien berichteten.
Kopfschüttelnd bahnte sich Jimin weiter einen Weg durch die Flure, ignorierte seine Mitmenschen komplett. Gedankenversunken realisierte Jimin nicht das Paar Schuhe vor ihm, in das er darauffolgend auch krachte.
»Ah... Tut mir leid. Ich wollte das-«, wollte sich Jimin peinlich berührt entschuldigen, stoppte sich aber selbst, als er die roten Haare seines Gegenübers erblickte.
»Jeongguk.«Der Angesprochene senkte seinen Blick, analysierte Jimins schmale Statur.
»Wenn du mich entschuldigst.«, raunte er monoton und schob sich am Schwarzhaarigen vorbei.
Die Arme der Zwei berührten sich. Doch während des minimalen Körperkontaktes ein Kribbeln über Jimins Arm jagte, machte sich Jeongguk einfach aus dem Staub – so schnell, wie er auch kam.Verwundert drehte sich Jimin um und beobachtete den Hellhaarigen solange, bis er nach links abbog und in einem anderen Gang verschwand. Was hatte Jeongguk? War er etwa noch immer wegen Hyuk eingeschnappt? Verächtlich schnaubte Jimin.
Soll er doch., dachte er sich gleichgültig.Wenn Jeongguk wegen solch einem belanglosen Schwachsinn Abstand halten wollte, sollte es Jimin egal sein. Als ob sein Beziehungsstatus an der frischen Freundschaft irgendwas ändern würde. Überrascht zuckte Jimin zusammen, als sich zwei Arme um seine Brust legten.
»Mein herzallerliebster Engel, Jiminie.«, schnurrte die tiefe Stimme in Jimins Ohr, ließ den Älteren amüsiert schmunzeln.»Du weißt ja, dass wir uns jetzt schon länger kennen, ja? Und du weißt auch, dass du mein allerweltbester Freund bist, richtig?«
»Was willst du?«, murmelte Jimin unterhalten und drehte sich zu dem grinsenden, jungen Mann hinter sich um.
»Darf ich dir etwa nicht sagen, wie wichtig du mir bist?«Jimin hob seine Augenbraue an, was Taehyung peinlich berührt mit einem Kratzen am Hinterkopf entgegnete.
»Wir... also Yoongi, Hoseok, ich und noch paar andere haben geplant, heute einen kleinen Grillabend am Campus zu machen. Wir hätten auch eine Genehmigung.«
»Und du willst jetzt was genau von mir?«
»Dass du mitkommst.«, meinte der Grauhaarige mit starker Stimme und stemmte die Hände in die Hüften.Abwartend starrte er in Jimins Miene. Der Schwarzhaarige überlegte. Eigentlich hatte die Idee von einem Grillabend seinen reizenden Charme. Lange hatte Jimin schon nichts mehr mit seinen Freunden unternommen – also was sprach dagegen? Die Erkenntnis traf Jimin mit voller Wucht. Hyuk – natürlich. Sein Verlobter wäre bestimmt nicht begeistert von der Idee.
»Und komm mir ja nicht wieder mit deinem Hyuk.«
»Woher wusstest du-«
»Ich hab' dir angesehen, dass du an ihn gedacht hast.«, schnitt Taehyung ihm ungerührt das Wort ab.
Verwundert verengten sich Jimins Augen und bevor der Schwarzhaarige überhaupt Luft zum Sprechen holen konnte, redete Taehyung weiter:
»Kannst du wenigstens heute mitkommen? Du lässt uns sowieso immer sitzen, also wird ein einziges Mal schon niemanden verletzen.«Jimin griff sich grübelnd an das Kinn. Ehrlich gesagt wollte er schon am Abend Teil haben, aber auf der anderen Seite wollte er nicht schon wieder mit Hyuk auf Kriegsfuß stehen. Der Mann war wie hin- und hergerissen. Die riesigen Augen von seinem besten Freund machten es auch nicht wirklich einfacher, eine finale Entscheidung zu fällen. Seufzend glitt Jimins rechte Hand zu seiner hinteren Hosentasche, tastete nach seinem Handy und kurz darauf wählte Jimin auch schon die Nummer seines Partners.
Während er das Smartphone am Ohr ruhen ließ und geduldig wartete, wippte Taehyung genervt mit dem Bein auf- und ab. Nach wenigen Sekunden nahm Hyuk den Anruf entgegen und verlangte sofort zu wissen, warum Jimin nun dieses Mal störte.
»Also... Heute haben wir auf der Universität einen Grillabend und ich wollte fragen... Ob ich vielleicht... Eventuell... Ausnahmsweise-«
»Ja, du kannst gehen.«, zischte Hyuk genervt und verwundert formte sich Jimins Mund zu einem O.»Ich darf?«, widerholte er ungläubig, während Taehyungs Augen noch riesiger wurden.
»Ja. Bye.«
Ohne weiter um den heißen Brei zu reden legte Hyuk auf. Entgeistert blickte Jimin auf das Display hinab und konnte gerade nicht verarbeiten, dass sein Verlobter ihm den Ausgang tatsächlich erlaubte. Taehyung währenddessen fiel Jimin voller Freude um den Hals.
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𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀 ✔
Fanfiction〉 ein Drama, das von Park Jimin, Kim Hyuk und Jeon Jeongguk handelt, die sich desaströsen und drastischen Wendungen stellen müssen. Der erste ist ein Opfer häuslicher Gewalt, der zweite der Verlobte und Schuldtragende und der dritte einer, der durch...