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»Wäre das möglich?«, fragte Jimin die hübsche Auskunft gerade voller Hoffnung

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»Wäre das möglich?«, fragte Jimin die hübsche Auskunft gerade voller Hoffnung.
Selbst Taehyung neben ihm benutzte seinen Trick 17 – den Hundeblick und sah die Dame mit riesigen Kulleraugen an. Jimin bemerkte dies im Augenwinkel und stieß dem Grauhaarigen warnend in die Rippen. Die Mitte Zwanzigjährige kicherte amüsiert und widmete sich wieder Jimin, der auf die Antwort wartete.

Er und Taehyung hatten sich dafür geeinigt, dass sie das einwöchige Praktikum für ihr gemeinsames Projekt in dem kleinen Kinderheim absolvierten. Besser gesagt war es nur der grobe Plan, da sie gerade noch auf die Bestätigung der Dame warteten.
»Ich werde kurz Frau Kim, unsere Leiterin, fragen. Aber ich bin mir sicher, dass sie es Ihnen genehmigt. Wir begrüßen helfende Hände eigentlich immer mit freien Armen.«, sprach die Dame hinter dem kleinen Tresen und verschwand sogleich hinter der hölzernen Tür, die wohl in ein Back Office führte.

Etwas erleichtert atmete Jimin aus, während Taehyung mal wieder in sein leuchtendes Smartphone tauchte.
»Glaubst du, wir können das machen?«, nuschelte Taehyung an Jimin gerichtet, hob aber nicht den Kopf und fixierte weiterhin das Display.
»Ich weiß es nicht.«, gestand der Schwarzhaarige und verkniff sich schweren Herzens ein kühnes Seufzen.
Zu gerne würde er hier mal ein wenig aushelfen – auch wenn es nur für eine Woche war. Jimin liebte den Umgang mit Kindern. Zu schade aber auch, dass er keine eigenen bekommen konnte.

Es war schwierig zu erklären, warum er den Umgang und die Arbeit mit Kindern liebte. In seinen Augen waren es die schönsten Wesen auf Erden. Ihre kleinen Hände, die riesigen Augen, der Schmollmund – es war einfach nur zuckersüß. Wenn Jimin sich an die weichen, knuffigen Wangen seines kleinen Bruders erinnerte, lächelte er warm. Wie gerne würde der Student wissen, wie sein eigenes Fleisch und Blut aussehen würde. Ob sie Ähnlichkeiten mit ihm hätten?

Immerhin sagten schon viele Verwandte, dass er und seine Geschwister ein Ebenbild seiner Mutter waren. Wobei Jimin natürlich auch die markanten Gesichtszüge seines Vaters übernahm. Aber nachdem er aus dem rebellischen, verrückten Jugendalter wuchs, akzeptierte er seine früheren Probleme. Jimin konnte nichts dafür, dass er als schwuler Mann geboren wurde und somit nie ein Kind mit seiner eigenen DNA in den Händen halten könnte.

Aber so schlimm, wie Jimin es früher immer hielt, war es im Endeffekt nicht. Viele Kinder warteten auf ein neues, liebevolles Zuhause. Vielleicht könnte Jimin Hyuk eines Tages davon überzeugen, ein Kind zu adoptieren. Aber das hatte alles noch genügend Zeit. In diesem Moment stand sein Studium über allem und jeden und dazu gehörte eben auch das sehnlichst erwünschte Praktikum.

Jimin schnippte Taehyung gegen die Stirn und forderte den Jüngeren mit aufdringlichem Blick dazu auf, endlich sein dämliches Handy Beiseite zu legen. Immerhin kam die Dame wieder zum Tresen zurück. Ihr glattes, schwarzes Haar passte wundervoll zu ihrem hellen Hauttyp. Durch die helle Schminke stachen besonders ihre braunen Augen hervor. Jimin entging natürlich nicht, dass Taehyung ein wenig Rosa um die Nase wurde.

Süß., dachte er sich amüsiert, widmete sich aber wieder der Frau, die sie abwartend anlächelte.
»Und? Dürfen wir?«, platzte es ungeduldig aus Jimin heraus, der sofort wieder den Mund schloss, da er bereits mit einer scharfen Bemerkung rechnete.
Doch die Frau, deren Blick warm wie Honig war, lächelte sanft und sprach:
»Frau Kim möchte Sie zuerst persönlich kennenlernen.«

Verstehend nickten die zwei Männer im Takt und traten aufgrund der Aufforderung hinter den Tresen. Nervös wechselten sie noch einmal Blicke miteinander, ehe Beide all ihren Mut zusammenfassten.
»Keine Sorge. Sie ist netter, als sie den Eindruck macht.«, flüsterte die Schwarzhaarige noch einmal aufmunternd und hielt den Studenten die Tür auf.

Da Taehyung bei solchen Gelegenheiten ein kleiner Angsthase war, schritt Jimin als erster in den neuen Raum. Drinnen angekommen analysierte er alles genaustens. Der ganze Boden war mit einem grauen Teppich ausgelegt. Die Möbel waren weiß und inmitten des Raumes war ein Schreibtisch mit einem Laptop darauf. Hinter dem Tisch saß eine etwas ältere Dame, die ihren Blick erhob, als sich Jimin mit einem Räuspern ankündigte.
»Setzt euch doch.«

Sogleich die Dame das Angebot stellte, sanken die zwei Freunde auf die kleinen Stühle vor ihr. Ein wenig tippte Frau Kim noch am Laptop herum, ehe sie ihn zuklappte und die Zwei geduldig anblickte.
»Wie kommt es, dass ihr ein Praktikum im Kinderheim machen wollt?«, fiel sie mit der Tür ins Haus und richtete sich nebenbei die runde Brille, die ein wenig hinab gerutscht war.

»Wir studieren Psychologie und haben als Wahlgegenstand Pädagogik. Unser Professor hat uns ein Referat in dem Themenbereich aufgedrückt und deshalb wollten wir mal ein paar Erfahrungen in diesem Bereich sammeln.«, erklärte Jimin mit überraschenderweise ziemlich fester und sicherer Stimme, während Taehyung neben ihm nervös mit seinen Fingern spielte.
»Verstehe... Und wie lang würden es dauern?«
»Nur eine Woche.«

Frau Kim nickte langsam und schien zu überlegen, während die Nervosität über Jimins Glieder krabbelte. Hoffentlich würde es klappen. Wenn sein Gegenüber ihnen wirklich die Genehmigung gab, würde sich Jimin immens freuen – das war sicher. Während die ältere Dame weiterhin überlegte, schwenkte Jimins Blick zu den kleinen Fotos auf ihrem Schreibtisch. Eines der zwei Bilder war ein Hochzeitsfoto und Jimin vermutete, dass es Frau Kim und ihr Ehemann waren. Im Bilderrahmen daneben waren sie, ihr wahrscheinlicher Ehemann und zwei kleine Jungs.

Verträumt lächelte Jimin und schien damit Frau Kims Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben.
»Das sind mein Mann und meine zwei Söhne.«, erklärte sie und lächelte warm, sodass ihre Grübchen zum Vorschein kamen.
»Nun gut. Meinetwegen könnt ihr uns ab Montag aushelfen. Habt ihr denn noch Fragen?«
Überrascht weiteten sich Jimins Augen und auch Taehyungs Kinnlade klappte ungläubig hinab.

Schnell sahen sie sich grinsend an, bevor Jimin auch schon die erste Frage stellte:
»Also... Was sind so im Groben unsere Aufgaben?«
»Kochen, Feiern oder Ausflüge organisieren, mit den Jüngeren Spiele spielen... Alles Mögliche eben. Ihr habt aber ziemlich Glück. Nächste Woche kommt ein neues Kind zu uns, das aus sehr schwierigen Familienverhältnissen stammt. Ihr könnt euch dann mit ihm auseinandersetzen.«

Überrumpelt schnappte Jimin kaum hörbar nach Luft, während Taehyung wahrscheinlich voller Überforderung im Erdboden versinken wollte. Frau Kim lachte herzlichst, stand auf und klatschte bestimmt in die Hände.
»Aber ihr seid stramme und junge Männer. Ich bin mir sicher, dass ihr das managet. Außerdem habt ihr ja noch eure vorrübergehenden Kollegen.«

Jimin und Taehyung erhoben sich ebenfalls, verbeugten sich respektvoll und verabschiedeten sich von der Heimleiterin. Während beim Hinausgehen Taehyung wieder mal wie ein Wasserfall quasselte, schwärmte Jimin vor sich hin. Er konnte seine Vorfreude kaum noch im Zaum halten.

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt