𝟎 𝟕 𝟖

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Jimin hatte gut geschlafen, war sogar ausgeruht und ein wenig fitter als sonst

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Jimin hatte gut geschlafen, war sogar ausgeruht und ein wenig fitter als sonst. Noch etwas schlaftrunken rieb er sich über die schmalen Augen und schob vorsichtig die Bettdecke von seinen Beinen. Hoseok war sogar so gastfreundlich und ließ Jimin in dessen Bett nächtigen, während er selbst auf dem Sofa im Wohnzimmer schlief. Freundlich wie eh und je, Hoseok eben.

Der Rotschopf hatte ihm sogar frische Kleidung zur Verfügung gestellt, in die Jimin nachdem er vollends aufgestanden war auch schon schlüpfte. Seine schlanken Beine trugen ihn in das Badezimmer, in dem er schnell seine Morgenroutine hinter sich brachte. Hoseok hatte sogar eine unbenutzte Zahnbürste, die er extra für Gäste besorgt hatte. Nachdem Jimin fertig war, stapfte er in die kleine Küche, aus der es schon himmlisch duftete.

Die braunen Augen des Studenten entdeckten auch schon eine etwas ältere, trotzdem jung gebliebene Dame, die gerade mit zwei Pfannen am Herd stand. Hinter ihr wuselte eine weitere Schwarzhaarige herum, die die verschiedensten Zutaten und Gewürze suchte. Hoseok hingegen saß faul am Stuhl und sah den Frauen beim Kochen zu. Erst als sich Jimin mit einem vorsichtigen Räuspern ankündigte, hob der Ältere seinen Kopf und erkundigte sich sofort, wie er geschlafen hatte.

»Sehr gut«, antwortete Jimin schmunzelnd und zog dadurch auch die Aufmerksamkeit der Damen auf sich, die ihn freundlich anlächelten.
Die Ältere war unverkennbar Hoseoks Mutter und die andere seine Schwester, die Hoseok das ein oder andere Mal erwähnt hatte. Jimins Augen wurden für den Bruchteil einer Sekunde trüb, als er die junge Frau musterte.

Hoseoks Schwester, die auf den Namen Dawon hörte, erinnerte den Dunkelhaarigen sehr an seine eigene Schwester. Beide hatten ein rundes Gesicht, volle Lippen und eine Stupsnase. Wehmütig zuckte Jimin mit den Mundwinkeln, ehe er sich am Tisch niederließ und beim Frühstück teilnahm.

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»Danke nochmal«, sprach Jimin honigwarm und schmunzelte bei Hoseoks leuchtenden Augen, die wundervoll mit seinem breiten Grinsen harmonisierten.
»Nichts zu danken! Dafür sind Freunde ja da«, entgegnete der Rothaarige und lehnte lässig im Türrahmen, während Jimin schon seine Jacke und Schuhe anhatte, und zum Gehen bereit war.
»Und... Danke... dass du mir das mit Jeongguk anvertraut hast«, fügte der Rotschopf noch hinzu, was Jimin ein klein wenig überraschte.

Er brachte nur ein abgehacktes Nicken Zustande und umarmte den Größeren einfach als finale Antwort.
»Und solltest du was Neues herausbekommen, sag' mir ja Bescheid!«, sagte Hoseok mit einem nachdrücklichen, dennoch freundlichen Ton in der starken Stimme.
Verstehend neigte Jimin den Kopf und machte sich mit einer letzten Verabschiedung wieder auf den Weg zu seinem ursprünglichen Zuhause. Zurück zu Junghyun und Jeongguk.

Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengrube. Jimin war den Jeon-Brüdern zwar für alles dankbar, aber dass sie ihm etwas verheimlichten, zerrte an seinem Gemüt und ließ ihn kirre werden. Am liebsten würde er wieder zu Hoseok und seiner Familie zurück. Bei ihnen konnte er das ganze Theater und den Stress für einige Stunden ausblenden, gar vollkommen vergessen. Friede, Ruhe, Ablenkung. Sachen, die er bei sich Zuhause missen würde.

Jimin dachte die ganze Zeit darüber nach, was so schlimm sein konnte. So schlimm, dass Jeongguk wortwörtlich Angst hatte, ihn dadurch zu verlieren. Ein Seitensprung war es ja laut Jeongguk nicht und immerhin war Jimin der Meinung, dass die Reaktion des Jüngeren dies bestärkte. Sie wirkte stark und selbstsicher, als wäre es eben die Wahrheit. Es war so leicht und doch so kompliziert. Jimin war in einer Zwickmühle, obwohl er ja noch gar nichts wusste.

Die Betonung lag hier aber sehr auf noch. Es würde sich ändern, er würde es ändern. Ob Jeongguk wollte, oder nicht. Jimin hatte weder die Nerven, noch die Lust von Vorne bis Hinten angelogen zu werden. Dafür, dass Jeongguk immer ein Verfechter der Wahrheit war, schoss er sich jetzt ziemlich ins eigene Knie. War er etwa noch wegen dem Vorfall mit Hyuk böse? Eher nicht. Die Zwei hatten sich darauf geeinigt, dass Jeongguk derjenige war, der falsch reagiert hatte, und somit wurde das Problem auch aus der Welt geschaffen.

Was war es also dann? Seufzend strich sich Jimin durch das Haar, versuchte seine Gedanken zu sortieren und seinen zitternden Körper zu beruhigen. Zu diesem Zeitpunkt wusste er nicht, dass ihn Zuhause ein heißer Hinweis erwartete, der ihn nur noch mehr verunsichern lassen sollte.

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Nachdem Jimin noch einen kurzen Stopp bei einem Lebensmittelladen gemacht hatte, kam er endlich bei seinem Wohnblock an. Mit zwei Tüten in je eine Hand kramte er den Schlüsselbund aus der Hosentasche, drückte die Eingangstür auf und schritt das Treppenhaus hinauf. Er verzog jedes Mal das Gesicht, als seine stampfenden Schritte durch das Treppenhaus hallten. Leise schnaufen kam er im gewünschten Stockwerk an, klimperte wieder mit den Schlüsseln und drängte sich in die warme, stickige Wohnung.

Laut raschelnd zog er sich die Jacke und Schuhe aus, stellte sie auf ihre rechtmäßigen Plätze und verengte verwirrt die Augen, als er ein fremdes Schuhpaar entdeckte. Sie waren definitiv nicht neu, was Jimin aufgrund des Drecks und den zig Schrammen schlussfolgerte. Misstrauisch zog er die Augenbrauen zusammen, hob die Tüten, die er zuvor am Boden abgestellt hatte, wieder in die Hände und wollte schon in das Wohnzimmer gehen, stoppte aber als er zwei Männerstimmen hörte.

Dem jungen Mann gefror wortwörtlich das Blut in den pulsierenden Venen. Er hörte die tiefe, dunkle Stimme glasklar. Jimin musste nicht einmal eine Sekunde nachdenken, um zu wissen, wer Jeongguks Gesprächspartner war.
»Wir sind aus dem gleichen Holz geschnitzt, Jeongguk. Du weißt jetzt, was du zu tun hast und du weißt auch, was das bedeutet.«

Jimin wollte das Gespräch keine Sekunde länger anhören, und schob sich deshalb wütend in das Wohnzimmer. Seine Augen erblickten Jeongguk und Hyuk. Hyuk hatte seinen Arm um die rechte Schulter des Rothaarigen gelegt, und Stirn an Stirn sahen sie sich tief in die Augen. Zwar nicht wie Verliebte, die jeden Moment übereinander herfallen konnten, aber wie Verbündete.

»Was soll das hier werden, wenn's fertig ist?!«, fuhr es angepisst aus Jimin heraus und animierte die Männer somit, sich voneinander zu lösen.
Entgeistert sah Jeongguk seinen Partner an, der vor Wut am ganzen Körper zitterte. Er war genauso bleich wie gestern, als Jimin ihn mit seiner Frage konfrontiert hatte. So verängstigt, so verunsichert.

Stinksauer ballte Jimin die sonst so zarten Hände zu Fäusten, die sich aber sofort wieder öffneten, als sich Hyuk vollends von Jeongguk entfernte. Erst jetzt nahm Jimin seinen Ex genauer unter die Lupe. Er hatte etwas an Gewicht und Muskelmasse verloren. Sein Gesicht wirkte müde und ausgelaugt, sein Haar zerzaust. Die eisige Kälte und selbstsichere Stärke schimmerten nur noch schwach in seinen Augen.

Kurz sah der Polizist zu Jeongguk zurück, ehe er sich in Bewegung setzte. Instinktiv wich Jimin zurück, verspürte wieder die altbekannte Angst und Panik Hyuk gegenüber, die seine Muskulatur anspannen ließ. Doch der große, schlanke Mann verließ kommentarlos die Wohnung, ohne Jimin auch nur einen Blick zu würdigen. Kurz sah Jimin ihm hinterher, ehe er wieder Jeongguk anstarrte.

»Willst du mir das erklären?«, fauchte er mit zusammen gepressten Zähnen und nickte auffordernd dem Jüngeren zu, der sich auf die Unterlippe biss und den Kopf schüttelte.
»Ach, leck' mich doch!«, fauchte Jimin wütend, warf Jeongguk die Plastiktüten entgegen und verließ die Wohnung auf ein erneutes. 

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt