𝐄𝐏𝐈𝐋𝐎𝐆𝐔𝐄

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𝐎𝐍𝐄 𝐘𝐄𝐀𝐑 𝐋𝐀𝐓𝐄𝐑

Ein Jahr war seit Hyuks Selbstmord und dem Begräbnis, das innerhalb von einem Tag erfolgte, vergangen. Am heutigen Tag war der Todestag von Jimins einst Geliebten, der nun unter der Erde weilte. Erwähnter war natürlich am Friedhof anwesend und stand verloren vor dem Grabstein, der beinahe unter dem ganzen Schnee unterging. Die Atmosphäre vom ehemaligen Begräbnis lag, seiner Meinung nach, noch schwer in der eisigen Winterluft.

Jimin war in der Zwischenzeit in ein tiefes Loch gefallen, da er den Tod von Hyuk nicht verarbeiten konnte. Er wollte es nicht als eine Depression bezeichnen, und doch wies dieses Gefühl viele Parallelen zu genannter Erkrankung auf. Er fand keinen Sinn mehr und isolierte sich vollkommen von seinen Freunden, zu denen er wieder eine schleichend langsame Beziehung aufbaute.

Die Person, die Jimin in dieser schrecklichen Zeit wohl am meisten begleitete und seelisch unterstützte, war Jeongguk. Der Schwarzhaarige war dem Jüngeren dafür sehr dankbar, da er ohne ihn wahrscheinlich noch tiefer in dieses endlos scheinende Loch versunken wäre. Jeongguk hatte ihn sogar dazu animiert und überredet, sich an einen Professionellen zu wenden, was Jimin auch machte. Mittlerweile ging es ihm etwas besser, doch diese kalte Leere in seiner Seele war noch eine klaffende Wunde, deren Genesung viele Jahre in Anspruch nehmen würde.  

Seine rechte Hand wurde sanft von Jeongguk gehalten, der seiner großen Liebe noch immer Beistand leistete. Ein trauriges Lächeln zierte Jimins eingerissene Lippen, das aber sogleich wieder verschwand. Seine trägen Augen fixierten den rieselnden Schnee, der den leeren Friedhof in eine komische und zugleich schöne Winterlandschaft tauchte. Langsam senkte er den Blick, musterte das eingerahmte Bild von Hyuk und sich, sowie die zwei Verlobungsringe, die daneben platziert waren.

Jimin hob seinen Blick und entdeckte einen schwarzen Raben, der sich in der Nähe von Hyuks Grab niederließ. Raben waren Hyuks Lieblingsvögel, er hatte sie geliebt, gar bewundert. Der Vogel breitete seine Schwingen aus und umkreiste das Grab von Hyuk, was Jimin schweigend beobachtete. Hyuk war in seinen Augen kein Tyrann mehr. Er war ein Mensch, der aufgrund seiner Erkrankungen missverstanden wurde und viel zu früh gehen musste.

Der Rabe verlor beim Flug eine Feder, die genau auf Hyuks Grab liegen blieb. Jimin würde Hyuk für immer lieben, er würde ihn nicht vergessen, und wenn es sich Hyuk so sehr wünschte, wird sich Jimin eines Tages wieder verlieben, und zwar in Jeongguk, aber das lag noch weit in der Zukunft.

𝐅 𝐈 𝐍

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