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Ungeduldig blickte Jimin auf sein Handy, überprüfte stetig die Uhrzeit

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Ungeduldig blickte Jimin auf sein Handy, überprüfte stetig die Uhrzeit. Es war bereits halb sechs. Nervös biss er sich auf die Lippe und blickte sich unsicher im Spiegel des Badezimmers an. Das dicke Pflaster auf seinem Auge sah zwar absolut scheußlich aus, war aber immerhin besser, als mit einem angeschwollenen, blauen Auge herum zu streunen. Sorgfältig kämmte er sein Haar zum gefühlt tausendsten Mal und analysierte sein Outfit. Weder stilvoll, noch sonderbar. Es war schlicht und einfach gehalten.

Jimin trug eine schwarze Jean mit Löchern, ein lockeres, weißes T-Shirt und darüber eine schwarze Jacke. Da sich der Sommer immer mehr dem Ende neigte, wurde dementsprechend auch das Wetter launischer. Wie in diesem Moment, in dem es draußen wie aus Eimern schüttete und der unnachgiebige Wind über die Häuser und Wohnblöcke peitschte.
Ein echt tolles Wetter für ein Treffen..., dachte er sich sarkastisch.

Das Klingeln an der Haustür riss den Studenten aus seinen Gedanken und etwas panisch kramte er sein Zeugs zusammen. Mit den nötigsten Sachen sprintete er die Treppen hinab und durch das Wohnzimmer. Etwas schnaufend kam er im Vorzimmer an, nur um darauffolgend die Tür zu öffnen. Jimins heiles Auge fixierte sofort das Outfit seines Gegenübers, was genauso alltäglich war wie sein eigenes. Dennoch sah Jeongguk sehr hübsch darin aus. Besonders die hellblaue Jean passte ihm.

Zögerlich hob der Schwarzkopf seinen Blick und starrte in Jeongguks strahlende Augen. In seiner linken Hand hielt er einen triefnassen Regenschirm, der sie wenigstens die paar Meter zu den Besucherparkplätzen schützte.
»Du siehst gut aus«, schnurrte der Rothaarige warm, was Jimin mit einem kühnen
»Danke. Du auch« entgegnete.
»Bist du soweit?«
Schweigend nickte Jimin, steckte sein Zeug in die Hosen- und Jackentaschen, schritt aus der Wohnung und sperrte die Tür ab.

Neben Jeongguk ging er die Treppen hinab und im Freien spannte der Rothaarige sofort den Schirm auf. Gleichmäßig prasselte der Regen auf den Schirm. Jeongguks Miene wandelte sich in einen kühnen Ausdruck, während sie nebeneinander zum schwarzen Hyundai spazierten.
»Was hast du eigentlich geplant?«, fragte Jimin und versuchte im Gegensatz zu Jeongguk wenigstens eine Konversation zu starten.
Sichtlich überrascht über die Bemühungen des Älteren, weiteten sich Jeongguks Augen.

»Eigentlich wäre ich gerne mit dir spazieren gegangen, aber bei dem Sauwetter dachte ich, dass Kino vielleicht das Perfekte wäre.«
Widerwillen huschte ein warmes Lächeln über Jimins volle Lippen, das Jeongguk sofort bemerkte. Etwas peinlich berührt wandte Jimin seinen Blick ab, hörte aber das amüsierte Lachen von Jeongguk. Erleichtert schnaufte Jimin, als er beim Auto ankam und sofort auf den Beifahrersitz hüpfte. Jeongguk schmiss den Regenschirm auf die Rückbank und fand seinen Platz hinter dem Lenkrad.

»Los geht's«, schnurrte er grinsend, schaltete das Radio ein und drehte es auf volle Lautstärke, sodass das Auto nur am Vibrieren war.
Gerade wurde das Lied Say my name von der Boyband Ateez gespielt. Jeongguk sang lauthals mit und auch Jimin stimmte bald mit dem Lied ein.

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Beim Kino angekommen, sah sich Jimin begeistert in der Eingangshalle um und bewunderte die riesigen Poster von Filmen, die bald rauskamen. Er war seit Ewigkeiten nicht mehr im Kino. Das letzte Mal, als er hier war und einen Film ansah, war ungefähr im Alter von sieben Jahren. Gemeinsam mit seiner größeren Schwester sahen sie sich damals irgendeinen Kinderfilm an, der von Pinguinen und Eisbären handelte. Ein verträumtes Lächeln schmückte Jimins Lippen.

Damals gab es noch die Kindertage – Tage, an denen Eltern und Kinder weniger zahlen mussten. Oft hatten Jimin und seine Schwester das Sparschwein geplündert und sich nach der Schule davongeschlichen, nur um sich die neusten Kinderfilme reinziehen zu können. Die große Hand auf seiner linken Schulter riss Jimin aus seinen Gedanken und warm lächelnd drehte er sich zu Jeongguk um, der mit zwei Eintrittskarten vor seiner Nase herumfuchtelte. Jimin hatte den Jüngeren wortwörtlich darum angefleht, sich die Neuverfilmung von König der Löwen anzusehen.

»Willst du dir noch etwas zum Essen holen?«, raunte er lächelnd und begeistert nickte Jimin.
Nebeneinander schritten sie die Treppe hoch. Jimin kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. So viel hatte sich in all diesen Jahren geändert. Die Stände mit den Essen und Getränken wirkten viel moderner als damals. Dann gab es noch einen Balkon für Raucher, von dem man aus auf die stark befahrene Hauptstraße blicken konnte.

Angrenzend zu den Toiletten gab es noch einen Ess- und Wartebereich und von der Treppe geradeaus gelangte man zu den verschiedenen Kinos.
»Kommst du?«, schnurrte Jeongguk, umgriff Jimins Hand und führte ihn zu den Ständen.

─────

»Ich bin noch immer nicht drüber hinweg, dass Mufasa gestorben ist!«, jammerte Jimin im Auto.
»Das war ja schrecklich! Und sowas zeigen sie in einem Kinderfilm?«, nörgelte er weiter, während Jeongguk gespielt genervt die Augen verdrehte.
»Das nächste Mal sehen wir einen Mädchenfilm mit Einhörnern und Schmetterlingen an, ok?«, schlug er sarkastisch vor.

Herausfordern hob Jimin eine Augenbraue und zischte vorlaut
»Aber nur, wenn es süße Prinzen gibt!« zurück.
»Abgemacht«, lachte Jeongguk, startete den Motor und machte sich auf den Weg, zurück zu Jimins Wohnung.
Etwas müde lehnte sich Jimin mit dem Kopf an die Fensterscheibe, beobachtete die Umgebung, die an ihm vorbeizog. Es regnete noch immer. Die Straße schimmerte aufgrund der Feuchtigkeit und am Himmel, der von dicken Regenwolken überzogen war, sah man heute keinen einzigen Stern.

Der Tag war wirklich schön. Er konnte Jimin ziemlich lange von Hyuk ablenken. Was der wohl gerade machte? Seufzend schloss Jimin kurz die Augen, nur um sie bald wieder zu öffnen. Schweigend blickte er Jeongguk an. Als könnte der Rothaarige Gedanken lesen, fragte er
»Hat es dir gefallen?«
Stumm nickte Jimin und lauschte dem Radio, das ihm Vergleich zu früher weitaus leiser war.
»Freut mich. Mir nämlich auch.«

Jeongguk stoppte am selben Parkplatz wie früher, ließ den Motor aber laufen. Mit kühnem Blick drehte er sich zu Jimin und ließ einen Arm lässig am Lenkrad ruhen. Vorsichtig hob er die andere Hand an und entfernte das dicke Pflaster von Jimins geschwollenem Auge.
»Sieht immer noch übel aus...«, murmelte er eher zu sich selbst, als zum Schwarzhaarigen.
Langsam wanderte seine warme Hand zu Jimins Nacken und zog ihn näher zu sich, doch wie auf Knopfdruck überkam Panik den Älteren.

»E-Es war wirklich schön... Wir sehen uns«, stotterte Jimin ängstlich, schnallte sich aus und verließ den Wagen.
Beim Aussteigen hörte er Jeongguk noch seufzen, was er aber in diesem Moment ausblendete. Das war alles viel zu früh. Jimin war sich nicht einmal sicher, ober auch so für den Jüngeren fühlte. Überfordert stolperte er in Richtung Wohnung. 

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt