𝟎 𝟗 𝟔

246 20 32
                                    

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Jimin dachte sehr viel an Hyuk

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Jimin dachte sehr viel an Hyuk. An ihre gemeinsame Zeit, an die schönen Erinnerungen und an die Verhaltensänderungen seines einst Verlobten, die der junge Student noch immer nicht ganz verstand. Er wollte noch immer herausfinden, was für eine Beziehung Hyuk und Jeongguk zueinander pflegten. Was sollte Jimin tun? Mit Jeongguk reden, ohne seinen Schwanz einzuziehen? Das laute und erschöpfte Schnauben von Hoseok riss Jimin aus seinen Gedanken und beförderte ihn zurück in die Gegenwart, in der er und Hoseok gerade Jimins Möbel in dessen Elternhaus schleppten.

Der Rothaarige stellte den Karton auf den schneebedeckten Boden der Einfahrt, stützte die Hände an den Knien ab und pustete etwas erschöpft den Atem in die eisige Luft. Kurz fuhr er sich mit der Hand durch das knallrote Haar, ehe er wieder den Kopf hob und Jimin anlächelte. Der erwiderte die Geste mit einem kurzen Schmunzeln, nahm darauffolgend den Karton, den Hoseok soeben abgestellt hatte, und trug ihn in das warme Innere des Hauses, das noch immer in weihnachtlicher Stimmung geschmückt war. Aus der Küche stieg ein himmlischer Duft, der Jimin das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.

Schnell zog er sich die Schuhe aus, schleppte den letzten Karton in sein ehemaliges Zimmer und platzierte ihn auf den anderen Kisten. Kurz streckte der Schwarzhaarige seine angespannten Muskeln und spitzte die Ohren, als sich seine Mutter zu ihm gesellte.
»Was gibt's, Mum?«, fragte der Mann, ließ die Arme nach der kleinen Dehnübung wieder sinken und drehte sich zu der Älteren um, die ihn warm anlächelte und im Türrahmen lehnte.
»Hoseok bleibt zum Essen«, meinte sie mit weicher Stimme, doch Jimin kannte seine Mutter viel zu gut.

Das Leuchten in ihren Augen war ein Indikator dafür, dass sie noch irgendetwas von ihrem Zweitgeborenen wollte, weshalb sich Jimin auch sofort erkundigte. Als sich seine Vermutung bestätigte, biss er sich amüsiert auf die dicke Unterlippe, ehe er sich wieder auf die vorsichtigen, aber gut gemeinten Worte seiner Mutter fokussierte.
»Jimin, mir ist zu Ohren gekommen, dass du einen neuen Freund hast?«, sagte sie, jedoch hörte es sich aufgrund der erhöhten Tonlage eher nach einer Frage an, die Jimin darauf folgend mit einem überforderten Kratzen am Genick entgegnete.

Hoseok, der mittlerweile in einer festen Beziehung mit Seokjin war, hatte anscheinend herum geplappert. Naja, so lange es nur Jimins Mutter wusste und er es nicht der ganzen Welt erzählte, hatte Jimin kein wirkliches Problem damit. Seufzend sank der Dunkelhaarige auf die Kante eines stabilen Umzugkartons, fuhr sich kurz durch das Haar und suchte nach den richtigen Worten. Zu erst wollte er nicht zu sehr ins Detail gehen, jedoch erzählte er seiner herzallerliebsten Mutter, die ihm aufmerksam zuhörte, letztendlich trotzdem alles.

Was vorgefallen war und was den Mann noch immer belastete. Er überhäufte seine Mutter mit Informationen, Erzählungen und seinen Problemen, die wie ein dicker Rucksack auf seinen Rücken geschnallt waren. Die schwarzhaarige Frau näherte sich ihrem Sohn, den sie so sehr vermisst hatte, und nahm ihn wohlwollend in die Arme, fuhr ihm mit sanften Handbewegungen über den Rücken. Selbst nach 24 Jahren bemutterte sie Jimin noch immer, den das aber in keinster Weise störte. Zu lange hatte er die Wärme und Nähe seiner Mutter missen müssen.

»Jimin...«, begann sie sanft, entfernte sich von ihrem Sohn und hob dessen Kinn vorsichtig an, sodass er seiner Mutter direkt in die Augen sah.
»Ich glaube, dass du noch einmal mit diesem Jeongguk reden solltest.«

─────

Jimin nahm sich den Rat seiner Mutter zu Herzen, machte sich aber zuerst auf den Weg zu Hyuk. Eigentlich wollte er seinen Ex Zuhause besuchen, doch da ihm nicht aufgemacht wurde, schlussfolgerte Jimin, dass Hyuk wahrscheinlich noch auf der Arbeit war. Die Intention hinter einem erneuten Treffen mit Hyuk war, dass Jimin von ihm erfahren wollte, was er das letzte Mal mit seinen Worten meinte. Sie waren wirr und wirkten wie ein unlösbares Rätsel, das ihm dicke Fragezeichen ins Gesicht stempelte.

Außerdem wollte er sich über das Wohlbefinden des Mannes erkundigen. Warum genau Jimin das wollte, wusste er selbst nicht so richtig. Er hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magenregion, das ihn etwas verunsicherte. Letztendlich schob er es aber nur auf die Unsicherheit und leichte Angst vor einer womöglichen Begegnung mit seinem Peiniger. Bei den letzten Treffen wirkte Hyuk aber nicht mehr wie ein Tyrann, der ihn grün und blau schlagen wollte. Er war so sanft, so liebevoll - er war der wahre Hyuk.

Der Hyuk, in den sich Jimin doch so verliebt hatte. Doch Jimins Herz war in zwei Parteien gespalten. Eine wollte Hyuk, die andere wollte Jeongguk. Es war wie ein Déjà-vu. Schon einmal hatte er sich zwischen den zwei Männern entscheiden müssen, hatte damals Jeongguk gewählt. War es die richtige Entscheidung? Keine Ahnung. Jimin wollte noch immer nicht wahrhaben, dass Jeongguks Verhalten erstunken und erlogen war - oder war es das wirklich?

Schwer atmend und verwirrt von seinen eigenen Gedanken, schritt Jimin durch die Glastüren der Polizeiwache, die in der Nähe der Universität war. Jimin hatte Hyuk noch nie auf dessen Arbeitsplatz besucht, weshalb er dementsprechend auch keine Ahnung hatte, in welchem Abteil - oder wie die auch hießen - Hyuk arbeitete. Erleichtert stellte Jimin fest, dass ein junger Mann mit zartblondem Haar hinter einem Tresen stand. Zielstrebig schritt Jimin auf den Mann, der schon ziemlich müde und ausgelaugt aussah, zu.

Jimins Gegenüber wollte schon elendigst nachhause, das konnte der junge Student von seinem Gesicht ablesen. Doch auch wenn der Typ hundemüde war, setzte er ein breites Grinsen auf und fragte Jimin sogleich, was er wollte. Jimins braune Augen fixierten kurz das kleine Namenschild, das am dunkelblauen Hemd hing. Er schmunzelte leicht, als er das fett geschrieben Azubi las. Darunter der Name Ji Hansol, ein schöner Name.

Als sich Hansol kurz räusperte, entschuldigte sich Jimin und meinte
»Ich möchte zu Kim Hyuk, ich bin sein Ma-... bester Freund. Ich muss ihm etwas vorbeibringen.«
Hansol runzelte verwirrt die Stirn.
»Tut mir leid, aber Hyuk arbeitet schon seit über einem Jahr nicht mehr bei uns. Er hat gekündigt.«
»Was?«, fauchte Jimin, verengte verängstigend die Augen und lehnte sich bedrohlich über die Theke, sodass sein jüngeres Gegenüber schwer schluckte.

Jimin und Hyuk waren seit über einem halben Jahr getrennt, aber davor hatte sein Ex immer gesagt, er würde arbeiten gehen. Das passte gar nicht mit der Zeitrechnung überein. Da war etwas verdammt faul, und das realisierte Jimin auch, als er Namjoon, dem jegliche Farbe aus dem Gesicht wich, erblickte.

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt