Jimin war lange durch die Nacht spaziert, und hatte versuchte seinen Kopf frei zu bekommen, ihn wenigstens für ein paar Stunden von den ganzen Gedanken zu erlösen. Leider blieb es aber nur bei einem kläglichen Versuch, da sein gesamter Kopf wie loderndes Feuer flammte. Was war diese Lüge? Was war so schlimm an ihr? Warum waren außerdem so viele Personen involviert? Das stank doch alles bis zum Himmel.
Frustriert rieb sich Jimin mit den Handflächen über das kalt gewordene Gesicht und überlegte, wo er die Nacht über bleiben konnte. Zu Jeongguk und Junghyun wollte er keinesfalls, da die Zwei unter einer Decke steckten. Die Adresse von Yugyeom und Kunpimook kannte der junge Mann nicht. Taehyung landete im Aus, genau wie Seokjin und Namjoon. Ihm blieben nur noch Yoongi und Hoseok.
Wen sollte er wählen? Yoongi, der endlich froh darüber war den ganzen Prüfungsstress hinter sich zu haben und nun entspannen wollte, oder Hoseok, der zwar ein Trauerklotz war, Jimin aber immer mir ausgebreiteten Armen empfing? Jimins Wahl viel auf Letzteren, den er auch anrief. Es dauerte zwar etwas bis der Ältere abhob, was ihn nicht wunderte, da es ja schon ziemlich spät war, wurde aber wie erwartet sofort eingeladen.
Mit einer knappen Verabschiedung legte Jimin auf und schlug die Richtung von Hoseoks Apartment ein, das nicht all zu weit weg lag. Beim Gehen versuchte Jimin wieder seine Gedanken zu ordnen und zu sortieren. Sollte er sich bei Hoseok ausheulen und ihn um Rat fragen? Eigentlich sprach nichts dagegen. Mal sehen in was für einer Stimmung der Rotschopf war.
Der versank aktuell wegen Seokjin in Selbstmitleid. Was genau zwischen den beiden vorgefallen war, war noch Ungewiss. Vielleicht sollte Jimin ihn damit konfrontieren. Immerhin war das Verhalten der Zwei ziemlich angespannt. Naja, wie dem auch sei. Er hatte gerade selber Probleme.
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Nach ungefähr einer Viertelstunde erreichte Jimin das Apartment der Jung-Familie, und klopfte vorsichtig an, da er ja niemanden wecken wollte. Hoseok machte Jimin, der sich schon fast den Hintern abfror, die Tür auf und nahm ihn als Begrüßung kurz in die Arme. Jimin erwiderte die warme Umarmung und löste sich vom Schlanken, der für diese Uhrzeit noch recht wach wirkte.
»Was führt denn die Majestät zu mir?«, fragte Hoseok schmunzelnd, führte Jimin in die kleine Küche und bot ihm ein Heißgetränk an, das der Angesprochene dankend annahm.
»Hab' mich mit Jeongguk gestritten«, erklärte der Schwarzhaarige seufzend und beobachtete Hoseok, der mit einem knappen Nicken seine Erkenntnis verdeutlichte.Kurz schwiegen beide und beobachteten die alte Kaffeemaschine, die den Filterkaffee brühte.
»Und warum? Nicht genug Sex?«, witzelte Hoseok und schüttete den fertigen Kaffee in eine Tasse, während Jimin neben ihm augenrollend ein
»Haha, sehr witzig« murrte.
»Danke«, fügte er noch hinzu, als ihm die Tasse in die Hand gedrückt wurde.»Erzähl mir alles«, meinte Hoseok und führte Jimin in das dunkle Wohnzimmer, das nur vom grellen Licht des Fernsehers erhellt wurde.
»Wie soll ich sagen... Jeongguk verheimlicht mir irgendwas«, begann Jimin, als sich die zwei Studenten auf der schmalen Couch niederließen.
Jimin ließ die Füße am Boden, und starrte verloren in das dunkle Braun des Kaffees, der für die Verkostung noch viel zu heiß war.»Wie kommst du denn darauf?«, fragte Hoseok sichtlich irritiert.
»Ich habe es gehört...«
Seufzend ließ er die warme Brühe in der Tasse hin und her schwappen, und wartete auf eine Antwort seitens Hoseok, der sich grübelnd an der linken Schläfe kratzte.
»Und anscheinend haben Taehyung, Jin, Namjoon und Junghyun auch etwas damit zu tun.«Geschockt versteckte Hoseok seinen, zu einem weiten O geformten, Mund hinter der Handfläche.
»Echt jetzt?«
»Echt jetzt.«
»Wow...«, nuschelte der Rothaarige und kratzte sich überfordert am Kopf.
»Naja... Wer sagt denn, dass es was Schlechtes ist? Vielleicht will er dir ja einen Antrag machen, oder so.«.
»Dein Ernst?«, murrte Jimin mit hochgezogenen Augenbrauen, das Hoseok nur mit erhobenen Händen entgegnete.»Jeongguk hatte so einen komischen Blick... der definitiv nichts Gutes bedeutet hat«, fügte er noch hinzu und nahm einen Schluck vom Kaffee.
»Kann ich heute bei dir bleiben?«
»Das fragst du noch?«, fuhr es zischend aus Hoseok, was Jimin schmunzeln ließ.
Hoseok war echt zu nett für die Welt. Außerdem war sich Jimin jetzt sicher, dass Hoseok nicht mit den anderen unter einer Decke steckte. Seine Reaktion war zu authentisch.»Kann ich dich mal was fragen?«
Hoseok, der sich mittlerweile auf der Couch ausgebreitet hatte, nickte.
»Was ist eigentlich mit dir und Jin?«, fragte Jimin und entlockte seinem Freund ein kurzes Schnauben.
Trotzig setzte sich Hoseok wieder auf.
»Naja... Ich hab' ihn halt vor längerer Zeit mal gefragt, ob er auf Date gehen will«, begann er mit seine Erzählung und interessiert lehnte sich Jimin näher an Hoseok, der sich frustriert am rechten Unterarm rieb.»Er meinte, dass er gerade eine Trennung hinter sich hat und für sowas noch nicht bereit ist.«
»Hm... Es war kein Nein.«
»Aber auch kein Ja...«, winselte der Rotschopf frustriert.
Übertrieben tief stöhnte er kraftlos und ließ sich wieder rückwärts auf die Couch sinken. Jimin wollte gerade weitersprechen, stoppte aber als sein Handy vibrierte.Mit verdrehten Augen fischte er das kleine Elektrogerät aus der Hosentasche und rechnete schon damit, dass es Jeongguk war, jedoch stieg in ihm wieder ein unwohles Gefühl auf. Hoseok bemerkte Jimins Stimmungsumschwung, setzte sich wieder auf und fragte, was los war.
Schweigend drückte Jimin seinem Freund das Handy in die Hand, und verdutzt runzelte dieser die Stirn.
»Sie lügen dich an«, las Hoseok vor.
Es war wieder diese anonyme Nummer, die ihn jetzt schon eine Zeitlang mit denselben Worten bombardierte. Wer zur Hölle war das?
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𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀 ✔
Fanfiction〉 ein Drama, das von Park Jimin, Kim Hyuk und Jeon Jeongguk handelt, die sich desaströsen und drastischen Wendungen stellen müssen. Der erste ist ein Opfer häuslicher Gewalt, der zweite der Verlobte und Schuldtragende und der dritte einer, der durch...