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Da Jeongguk sich weigerte Jimin nachhause zu kutschieren, musste er wohl oder übel zu Fuß gehen

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Da Jeongguk sich weigerte Jimin nachhause zu kutschieren, musste er wohl oder übel zu Fuß gehen. Mit zitternden Händen drehte er den Schlüssel im Schloss seiner Wohnung um, hielt aber kurz in seiner Bewegung inne. Er hatte immense Angst die Wohnung zu betreten. Eigentlich sollte Hyuk noch Zuhause sein, da er seinen Auslandsdienst erst morgen antrat. Jimin hoffte natürlich für das Gegenteil und schob sich mit schweren Schritten in das Vorzimmer.

Drinnen angekommen sog er sofort die altbekannten Gerüche ein, die ein schweres und ungutes Gefühl im Brustbereich auslösten. Nachdem er wie üblich seine Schuhe und Jacke auszog und an deren rechtmäßigen Plätzen zurückließ, trat er in das Wohnzimmer. Gähnende Leere begrüßte den Studenten, gemischt mit Dunkelheit, die aufgrund der heruntergelassenen Jalousien entstand. Jimin hasste es, wenn seine Komfortzone in Schwärze getränkt wurde, weshalb er sofort zu den Balkonfenstern schritt und die Jalousien wieder hoch gab.

Gleißendes Licht der Morgensonne blendete seine Augen, sodass er fluchend die Glubscher zusammen kniff und sich taumelnd von den Fenstern entfernte.
»Hyuk?«, rief er vorsichtig durch die Wohnung, erhielt aber keine Antwort.
Anscheinend war der Polizist früher gegangen, was wohl für Jimin besser war. Auf eine Konfrontation mit dem Älteren verzichtete er nur allzu gerne.

Unwohl glitt er sich durch das zerzauste Haar und begab sich in die Wohnung. Bevor er sich aber dem Kühlschrank widmete, erregte ein kleiner, weißer Zettel am Küchentisch seine Aufmerksamkeit. Neugierig beugte er sich über die Tischplatte und las die schnörkelig geschriebenen Zeilen durch.

Es tut mir leid... Hier hast du das Geld für die Miete und noch ein wenig für dich selbst. Ich liebe dich.
- Hyuk

Misstrauisch verengten sich die Augen des Studenten, der die daneben liegenden Wonscheine zwischen die Fingerspitzen nahm und genau nachzählte. Tatsächlich. Der Geldbetrag deckte die Miete für den kommenden Monat, in dem Hyuk nicht hier war. Ihm blieb wie versprochen auch einiges übrig. Gott, Jimins Gefühlswelt stand Kopf.

Zum einen war er sich sicher, dass Hyuk ihn auf irgendeine Art und Weise liebte, doch zum anderen schnupperte er das erste Mal in Gefühlszonen, die Jeongguk ihm zeigte, die er bei Hyuk nie richtig kennenlernte. Er war immer noch sein Verlobter, aber Jeongguk machte seiner heilen Welt auch einen Strich durch die Rechnung.
Warum ist alles nur so kompliziert?
Seufzend legte er die Scheine wieder auf der Tischplatte ab, füllte noch eine Flasche mit Wasser und spazierte mit besagter hinauf in das Schlafzimmer. Oben angekommen durchstöberte Jimin sofort jegliche Kommoden und Kleiderkästen und bemerkte, dass Hyuk tatsächlich seine Sachen gepackt hatte und schon einen Tag früher abreiste.

Sollte es Jimin Recht sein? Wahrscheinlich. Während seine Gedanken weiterhin von Hyuk und Jeongguk handelten, kramte er seinen Laptop herbei, schmiss sich auf das Bett und fuhr das Gerät hoch. Schnell tippte er seinen PIN ein und wollte sich schon an die Präsentation ran setzen, bekam aber urplötzlich einen Idee. Neugierig öffnete er seinen Internetbrowser und googelte ein paar Personen. Darunter Kim Hyuk, Jeon Junghyun und Kim Namjoon. Lange dauerte es nicht, bis Jimin auf die Homepage einer Polizeischule geleitete wurde.

Seine verengten Augen entdeckten sofort seinen Verlobten, wie er auf einem Abschlussfoto zu sehen war. Neben ihm dieser Namjoon und ein weiterer Mann, der sehr an Jeongguk erinnerte – wahrscheinlich Junghyun. Ungewollt stiegen Jimin wieder Tränen auf, als er Hyuks stolzes Lächeln unter die Lupe nahm. Zeiten in denen sein Geliebter noch normal und glücklich war. Unbeschwerte Zeiten.

Die Erinnerungen versetzten Jimin regelrecht einen Stich ins Herz, sodass er den Browser wieder schloss und sich nun an seine Präsentation ran setzte.

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Mittlerweile war es zehn Uhr abends. Gähnend streckte Jimin seine taub gewordenen Glieder und begutachtete zufrieden sein vollendetes Werk. Einige Male überprüfte er noch die Übergänge, oder suchte nach Rechtschreibfehlern zum Korrigieren und als er sich sicher war, dass alles in Ordnung war, öffnete er seine Email und schickte Taehyung seinen Teil des Projektes. Ermüdet schnaufte Jimin, legte den Laptop Beiseite und stapfte in das Badezimmer. Drinnen angekommen kniff er reflexartig die Augen zusammen, als ihn das grelle Licht blendete.

Mit gesenkten Schultern untersuchte er im Spiegel sein Gesicht, das er in diesem Moment das erste Mal sah. Es war schrecklich. In der Unterlippe quoll noch immer der tiefe Cut hervor und sein linkes Auge war vollkommen blau-dunkelrot gefärbt. Das würde bestimmt eine Zeitlang zum Heilen in Anspruch nehmen. Wie sollte er so in die Universität gehen?

Ihm wird wohl kaum einer glauben, dass er stolperte und genau mit dem Auge auf dem Türknauf landete. Vielleicht sollte er sich krankmelden? Nein, das konnte sich Jimin abschminken. Er wollte Taehyung nicht alleine auf der Präsentation sitzen lassen. Schon gar nicht, nachdem sie sich erst frisch vertragen hatten.

Dicke Tränen flohen aus seinen schmalen Augen, die sich ihren Weg über seine geröteten Wangen bahnten. Wimmernd sank Jimin in die Knie, ließ das Gesicht in den Armbeugen verschwinden und wiegte sich im Takt seines Schluchzens. Lange konnte er sich aber nicht mit seinem mentalen Zusammenbruch beschäftigen, da sein Handy klingelte. Überrascht rappelte er sich wieder auf die Beine und taumelte ins Schlafzimmer zurück.

Schnell wischte er sich die Tränen aus den Augen und nahm den Anruf entgegen. Als er Hyuks Stimme auf der anderen Leitung hörte, gefror ihm das Blut in den Adern.
»Jimin?«
Der Schwarzhaarige antwortete nicht, war wie versteinert. Leer und fassungslos starrte er an die gegenübergesetzte Wand, oder besser gesagt in die Schwärze.

Erst als Hyuk Jimins Namen dreimal sagte, fasste sich der Student wieder und antwortete mit einem erzwungenem
»Ja?«
Ein erleichtertes Seufzen war auf der anderen Leitung zu hören, gefolgt von
»Hast du das Geld gesehen?«
Wieder bejahte Jimin die Frage, ließ sich nebenbei auf dem Bettrand nieder.
»Jimin... Ich liebe dich.«

Der Jüngere ließ seine Hand, die das Smartphone umschloss, sinken und starrte kalt vor sich. Ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, legte er auf und schmiss das Handy auf die andere Bettseite. Sobald er das tat, ließ er sich auf den Rücken fallen und brach unmittelbar wieder in Tränen aus.

Wieso war Hyuk nur so ein verdammter Idiot?

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt