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Zwei tuschelnde, raue Männerstimmen weckten Jimin aus seinem kurzen, unruhigen Schlaf und grummelnd zog er die dünne Decke, die vorhin ihren Platz auf der Couch hatte, bis zum Kinn hoch

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Zwei tuschelnde, raue Männerstimmen weckten Jimin aus seinem kurzen, unruhigen Schlaf und grummelnd zog er die dünne Decke, die vorhin ihren Platz auf der Couch hatte, bis zum Kinn hoch. Die Stimmen, die sich als Jeongguk und Taehyung entpuppten, kamen unmittelbar aus der Küche neben ihm.

Neugierig wie Jimin nun einmal war, vollzog er weiterhin sein Schauspiel, suggerierte seinen tiefen Schlaf und belauschte das Gespräch der Zwei. Seine Gedanken an anderweitige Sachen waren wie weggefegt, ihn interessierte im Moment nur, warum Taehyung hier war. Genannter gab ein tiefes Stöhnen von sich.

»Er soll dir eine gescheuert haben? Bist du dir sicher, dass wir vom gleichen Jimin reden?«, hinterfragte Jeongguk, konnte sich aber einen fahlen Beifall von Spott in der rauen Stimme nicht verkneifen.
»Ja, volle Kanone. Ohne Gnade.«
Jimin schluckte schwer. Er fühlte sich aufgrund seines physischen Ausrutschers immer noch wie ein Stück Dreck. Von allen Menschen hatte es wohl Taehyung am wenigstens verdient.

Jimin spürte einen unnachgiebigen Drang, sich noch an Ort und Stelle beim Jüngeren zu entschuldigen, unterließ es letztendlich aber, da er nicht die Konversation der zwei Freunde unterbrechen wollte.
»Hast du dich gewehrt?«, fragte Jeongguk.
»Natürlich nicht. Ich bin doch nicht lebensmüde«, keifte Taehyung.
»Lebensmüde?«
»Ja. Der hätte das bestimmt Hyuk gepetzt und ich hab' echt keine Lust, jetzt schon zu sterben.«

Auch wenn es Jimin am liebsten geleugnet hätte, zog sich sein Herz bei der Erwähnung seines Verlobten zusammen. Ungewollt rutschte ihm ein verbittertes Seufzen von den Lippen, das zu seinem Glück ziemlich leise war und somit keine Aufmerksamkeit erregte.
»Warum ist er überhaupt bei dir hier?«, fragte Taehyung nun interessiert.

»Es ist von Zuhause geflohen und sowie ich es mir schon erwartet habe, wurde er von diesem Mistkerl übel zugerichtet. Ich konnte ihn ja schlecht da stehen lassen«, antwortete Jeongguk ruhig.
Unwohl versteifte sich Jimin, spürte wieder die Schmerzen am verwundeten Auge, die ihm wohl lebenslang an diese schreckliche Nacht erinnern würden. Die physischen Wunden waren natürlich kein Vergleich mehr zu den psychischen Schäden, die Hyuk an Jimin hinterließ.

»Verstehe. Naja, Themawechsel. Ich glaub', ich hab' Scheiße gebaut«, klagte Taehyung verbittert und gab nach Vollendung der Aussage ein trockenes Seufzen von sich.
»Huh, was hast du denn angestellt?«
Ja, das interessierte Jimin auch brennend. Neugierig spitzte er seine Lauscher und noch im selben Moment, als Taehyung seine Aussage vertiefend erklärte, wich Jimin bestimmt jegliche Farbe aus dem Gesicht.

»Du weißt ja, dass ich bei der Party auf der Uni ziemlich viel getrunken habe und dann mit Mahiro abgerauscht bin, oder?«
Jeongguk summte zustimmend.
»Wir waren betrunken und das eine hat das andere ergeben... und jetzt habe ich Angst, dass sie schwanger ist.«
Jimin presste seine Lippen aufeinander, um nicht geschockt los zu schnaufen – im Gegensatz zu Jeongguk, den es mächtig aus der Bahn warf.

»Wie kommst du denn darauf?«
»Gott, ich weiß es nicht! Sie hat mir auf jeden Fall gesagt, dass ihre Periode jetzt schon zwei Wochen überfällig ist!«, heulte Taehyung, dessen Frust und Verzweiflung unerträglich waren.
Auch wenn Jimin seine Streitigkeiten mit Taehyung hatte, hoffte er nur das Beste für seinen Freund. Natürlich waren Kinder in Jimins Augen ein Geschenk, welche dein Leben prägten, aber wenn es ungeplant war oder die Umstände es nicht zuließen, würden sie zu unerträglichen Bürden.

»Das hat noch lange nichts zu heißen«, meinte Jeongguk warm, sodass Taehyung mit einem verwirrten
»Wirklich?« antwortete.
»Ja. Vielleicht hat sie gerade viel Stress. Ich hab sowas mal von Ryujin gehört.«
Ryujin?
Wer war das schon wieder? Etwas eingeschnappt grummelte Jimin, nuschelte kleine Flüche in die Decke, die seine verarztete Lippen bedeckte.
»Verstehe... Wie geht es ihr?«, fragte Taehyung nun, hatte sein kurzes Meltdown verarbeitet.

Also war diese Ryujin eine Frau? Jimin hoffte nur inständig, dass Jeongguk ihm nicht verheimlichte, dass er womöglich an eine junge Dame vergeben war. Ungläubig schüttelte Jimin den Kopf. Nein, das war es bestimmt nicht, oder? Gott, Jimin konnte nicht mehr klar denken.
»Gut. Sie ist im Moment noch mit Yeji in Japan, was Junghyun natürlich voll gegen den Strich geht«, erzählte Jeongguk und lachte amüsiert, während Jimins Birne voller Verwirrung rauchte.
So viele neue Namen, Bekanntschaften – wer waren sie alle?

Entschlossen fetzte er die Decke von sich, setzte sich auf der Couch auf und erregte sofort die Aufmerksamkeit der Zwei, die ihre Blicke neugierig auf Jimins schwache Statur fixierten. Sogleich Jimin nicht mehr am Rücken lag, spürte er ungemeine Schmerzen am gesamten Rückenmark, die sich bis in seine untere Region zogen.
»Ah, du bist wach«, bemerkte Taehyung und hatte einen recht unbeeindruckten Blick auf der Miene.
Gelangweilt beobachtete er Jimins stockende Bewegungen, während sein Kinn am Handballen ruhte und die andere eine Tasse umschloss.
»Ja, bin ich.«

In quälend langsamen Bewegungen richtete er sich auf, ohne seiner Erscheinung überhaupt Beachtung zu schenken. Dass er in diesem Moment nur in einer Boxer und längerem T-Shirt vor den Zweien stand und auf sie zukam, war ihm ziemlich egal.
»Willst du was trinken?«, fragte Jeongguk sofort, während sich Jimin neben den Rothaarigen hinsetzte.
»Nein, danke« war das einzige, das Jimin grummelnd von sich gab.

Die urteilenden Blicke auf Taehyung ließen ihn ziemlich unwohl in seiner Haut fühlen.
»Taehyung... Es tut mir leid«, flüsterte Jimin vorsichtig, strich sich Strähnen zurück und entgegnete den durchdringlichen Blick des Grauhaarigen, der schwieg.
Diverse Emotionen flammten in seinen braunen Augen. Gefühle, die Jimin nicht deuten konnte.

Während die Drei schwiegen, hoffte der Schwarzhaarige natürlich für das Beste, für die Akzeptanz seiner kläglichen Entschuldigung.
Anscheinend meinte es das Schicksal gut mit ihm, da Taehyung geschlagen die Schultern sinken ließ und
»Ist schon vergessen« murrte.
Jeongguks Augen huschten unruhig zwischen den Zweien hin und her.

»Wann kommt Junghyun eigentlich heim?«, fragte Taehyung an den Rothaarigen gerichtet, der darauffolgend die Uhrzeit auf seinem Handy überprüfte und mit
»Jeden Moment« antwortete.
»Dann geh' ich lieber.«
Seufzend stand Taehyung auf, klopfte Jimin aufmunternd auf die Schulter und ließ die Zwei mit den Worten
»Vergiss nicht, mir meinen Teil für das Referat zu senden, Jimin« zurück.

Die Tür fiel ins Schloss und nun waren Jimin und Jeongguk alleine, nebeneinander in der leeren Küche.
»Warum ist Taehyung jetzt gegangen?«
»Junghyun ist der Meinung, dass er ein schlechter Einfluss auf mich ist. Er kann ihn überhaupt nicht ab.«
Jimin nickte verstehend, raufte sich überfordert durch das Haar und sammelte all seinen Mut, den er für die nächsten Worte definitiv bräuchte.
»Das gestern... war ein Fehler.«

Geschockt weiteten sich Jeongguks Augen, die mit Enttäuschung und Wut gemischt waren.
»Was meinst du? War ich dir nicht gut genug?«, zischte er durch zusammengebissene Zähne und funkelte den kaum bekleideten Jimin finster an.
»Nein, aber... Du warst betrunken und ich verzweifelt. Es hätte nie passieren dürfen.«
Jeongguk traute seinen Ohren nicht, was sich auch in seiner ungläubigen Miene widerspiegelte.

Bevor er aber großartig protestieren konnte, entschied sich Jimin dazu, seine Sachen zu packen.

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt