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Ungläubig blieb Jimin direkt vor seinem Verlobten stehen, der ihn glücklich anstrahlte

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Ungläubig blieb Jimin direkt vor seinem Verlobten stehen, der ihn glücklich anstrahlte. Jimin konnte nicht verarbeiten, was sich gerade vor seinen Augen abspielte. Woher wusste Hyuk vom Grillabend Bescheid? Warum war er hier? Wieso war dieser fremde Mann bei ihm?

»Jimin, kennst du ihn?«

Seokjins zarte Stimme erregte die Aufmerksamkeit des Studenten, der einige Sekunden brauchte, um wieder in dieser surrealen Gegenwart anzukommen.
»Er ist mein... Verlobter.«
Überrascht schnappte der Blonde nach Luft, ehe er Hyuk freundschaftlich auf den Rücken klopfte.
»Ich wusste gar nicht, dass Jimin dein Partner ist«, meinte er mit einem schelmischen Lächeln, das Hyuk kopfschüttelnd abwinkte.

Seine große Hand wanderte zu Jimins Hüfte und zog ihn beschützend näher an sich, während der fremde Mann neben ihm eine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche fischte und darauffolgend eine Zigarette herausnahm, deren Filter sich mit seinen dicken Lippen verband. Die restlichen Anwesend starrten die Neuankömmlinge neugierig an und auch Taehyung beobachtete das Geschehnis höchst interessiert, während er immer wieder Mahiro etwas zu flüsterte.

Der fremde Mann neben Hyuk strich seine braunen Haare zurück und übergab Jimins Verlobten auch eine Glutstange, nachdem er ihm regelrecht darum anbettelte.
»Hast du schon wieder mit dem Rauchen angefangen?«, fragte Seokjin tadeln an den Braunhaarigen gerichtet, der gleichgültig mit den Schultern zuckte.
»Du weißt, dass Mutter das nicht gutheißt.«
»Und du weißt, dass ich ihre Sauforgien auch nicht gutheiße«, knurrte der große Mann drohend zurück, sodass Seokjin schwer schluckte.

Jimin beobachtete alles perplex. Verwandelte sich dieser einst schöne Abend etwa in ein pures Gefecht, in dem mit familiären Problemen herum geschmissen wurde? Seokjin sprach von Frau Kim, seiner Mutter. Nachdenklich massierte Jimin sein Kinn, ehe ihm ein Licht aufging. War dieser Mann etwa Seokjins Bruder? Die schmalen Augen des Fremdlings fixierten Jimin, der sich unsicher an Hyuk drückte.

»Wie unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen. Ich bin Seokjins Bruder und Kollege deines Verlobten. Mein Name ist Namjoon.«
Verstehend nickte Jimin, sprach aber nichts. Irgendwie, aus welchen Gründen auch immer, traute er diesem Namjoon nicht wirklich. Der Student hatte ein schweres, drückendes Gefühl in der Magengrube, was ihn fast zur Übelkeit animierte.

Gerade als sich Hyuk die Zigarette von Namjoon anzündete, näherte sich Jeongguk und funkelte den Älteren voller Verachtung und Hass an.
»Ah, dich kenne ich ja noch. Jeongguk, stimmts?«, murmelte Hyuk, nachdem er seine Zigarette angezündet hatte und den ersten Rauch in die Nachtluft blies.
Der Rothaarige beantwortete nicht die spöttisch angehauchte Frage, sondern schritt auf Hyuk zu und stellte sich kerzengerade vor ihn hin.
»Du hast echt Nerven, mit deinem Seitensprung aufzukreuzen.«

Jimins Herz blieb gefühlt stehen und Hyuks Miene veränderte sich noch in derselben Sekunde. Ein dunkler Schatten bedeckte sein Gesicht, während seine Augen gefährlich aufblitzten. Sie hatten Ähnlichkeiten mit den trügerischen, hinterhältigen Augen eines blutrünstigen Raubtieres, das sich jeden Moment auf seine Beute stürzte.
»Was hast du gerade gesagt?«
»Hast mich schon richtig verstanden, Fremdgeher.«

Geschockt schnappten alle Anwesenden nach Luft. Jennie, Jackson, Kunpimook, Yugyeom, Yoongi, Hoseok – sie alle beobachteten das Spektakel voller Neugierde und Schock.
»Ich bin niemanden fremd gegangen«, knurrte Hyuk tief, doch Jeongguk ließ sich nicht einschüchtern.
»Ich hab' gesehen, wie ihr euch getroffen habt. Wir haben alles gesehen.«

Hyuk sah nun Jimin an, der vor Angst am gesamten Leib zitterte.
»Er hat sich bei mir ausgeheult«, hauchte Jeongguk und mit diesem simplen Satz brachte er das Fass zum Überlaufen.
Harsch umgriff Hyuk Jimins Hand und riss ihn hinter sich her, während alle Anwesenden verwirrt miteinander tuschelten.

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»Du hast dich also an seinen Hals geschmissen, ja?!«, fauchte Hyuk und raufte sich überfordert durch das Haar, während Jimin wie Espenlaub zitterte und verängstigt in der Ecke des Schlafzimmers kauerte.
»Ich war die einzige Person, die so eine Hure wie dich haben wollte! Niemand liebte dich! Ich war der einzige!«, schrie Hyuk weiter.
Seine Beleidigungen prasselten wie spitze Hagelkörner auf Jimin nieder, der sich wimmernd auf die Beine erhob und die Wand als Stützte benutzte.

Seine glasigen Augen beobachteten jede von Hyuks Bewegungen. Seine Hände, die die schönen Dekoartikel oder Pflanzen von den Möbelstücken fetzten. Seine Beine, die ruhelos auf und ab schritten. Seine Finger, die das kleine Schmuckkästchen von Jimin öffneten.
»N-Nein...«, wimmerte der Schwarzhaarige, als Hyuk das Geschenk seiner Schwester zwischen den Fingerspitzen hielt. Das dunkle Funkeln in seinen Augen erlosch, als er die Kette in Zwei teilte und danach auf Jimin warf.

»Was hast du getan...«, flüsterte Jimin, der auf die Knie sank und die kaputte Kette in die Hände nahm, nur um den glänzenden Halbmond-Anhänger an die Brust zu drücken.
»Was ich getan habe? Was ich getan habe?! Ich habe eine kleine Hure mit in die Wohnung geschleppt, das hab' ich getan!«, zischte Hyuk und schritt auf Jimin zu, zog ihn brutal auf die Beine und umfasste sein warmes Gesicht mit der linken Hand.
Seine Finger gruben sich in die weichen Wangen, während der Schmerz durch Jimins Nervenbahnen jagte.

»Du... tust mir weh, Hyuk.«
Angewidert ließ Hyuk von Jimin ab, der sich über das schmerzende Gesicht strich.
»Weißt du, wie sehr du mir weh tust?! Die ganze, verfickte Zeit verbringst du nur mit diesen anderen Hurensöhnen! Wahrscheinlich fickst du auch mit denen.«
»Nein, tue ich nicht!«
Verletzt erhob Jimin seine eigene Stimme, sprach endlich seine Gedanken aus und bereute sie noch im selben Moment, als er einen fürchterlichen Schmerz am linken Auge spürte, der sich bis hinab in seine Brust zog.

Wimmernd knallte Jimins zitternde Statur auf den kalten Boden. Seine Sicht verblasste für einige Sekunden, in denen er nicht wusste, wo er gerade war. Hyuk hatte dieses Mal seine gesamte Kraft benutzt, was Jimin am pulsierenden, höllisch schmerzenden Auge spürte. Und genau in diesen Moment, als Blut von seinem Mund tropfte und der kalte Boden seine erhitzte Haut berührte, zerbrach Jimins scheinheiliges Weltbild, wie ein Spiegel, der auf die kahlen Fliesen aufprallte.

Die Scherben spiegelten Jimins Naivität wider. Die Fantasien einer Realität, die er sich sehnlichst wünschte. Die Reinheit und Unschuld seines Verlobten. Doch die Person, die Jimin voller Ekel und Hass anfunkelte, war nicht Hyuk. Es war nicht mehr sein Hyuk. Jimins Welt brach in dieser einen Sekunde zusammen.

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt