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Erschöpft, müde, durchnässt und mit schmerzenden Gliedern öffnete Jimin die Eingangstüre seiner Wohnung, die natürlich wie erwartet abgesperrt war

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Erschöpft, müde, durchnässt und mit schmerzenden Gliedern öffnete Jimin die Eingangstüre seiner Wohnung, die natürlich wie erwartet abgesperrt war. Eine ganze Stunde warteten er und Jeongguk gemeinsam im Auto, bis tatsächlich ein Mann auftauchte und ihnen einen Kanister mit Benzin übergab. Der Regen prasselte weiterhin auf die Dächer der Wohnblöcke, nur um einiges leichter und sanfter, als in den stürmischen Stunden zuvor.

Während Jimin seinen nassen Körper in das Innere seines trauten Heimes schob und sich zuallererst von den pitschnassen Schuhen entledigte, überprüfte er noch die Uhrzeit auf seiner Armbanduhr. Mittlerweile war es schon Ein Uhr nachts. Ob Hyuk noch wach war? Der dunkelhaarige Student öffnete die Tür des Vorzimmers und wurde im Wohnzimmer sogleich von dicken Rauchschwaden begrüßt. Hustend und mit der flachen Hand hin- und her wedelnd, tappte Jimin zu den großen Balkonfenstern und lüftete erstmal.

Hier sah und roch es so, als hätte man die gesamte Wohnung geräuchert – nur eben mit Tabak, anstelle gut riechender Aromen. Aber dies signalisierte Jimin zumindest, dass sein Partner daheim war. Seine Augen fixierten den gläsernen Wohnzimmertisch. Diverse Zeitschriften waren auf ihm verteilt, boten Unterlagen für den vollkommen überfüllten Aschenbecher. Zudem fanden Hyuks Zigarettenschachteln, mit den grausigen Bildern und das dazu passende Feuerzeug hier ebenfalls ihren Platz.

Mit leisen Schritten tappte Jimin zum Aschenbecher, stolzierte in die anliegende Küche und leerte den gläsernen Gegenstand im Mülleimer aus. Seufzend rollte Jimin mit den Augen. Er hatte Hyuk extra noch gebeten, den Müll rausbringen. Immerhin hausten hier wahrscheinlich schon die widerlichsten Ungeziefer.

Nachdem Jimin seine kleine Zwischenaufgabe erledigte, schritt er zu den Treppen und hinauf in den ersten Stock. Es gab nur noch eine Sache, die er in diesen Moment mehr denn je wollte – und das war eine erfrischende, warme Dusche. Noch im Flur begann Jimin mit der Entkleidung, ließ sein nasses Gewand unachtsam am Parkettboden liegen und schritt in das Badezimmer, das recht eng und schmal war, aber für zwei Personen vollkommen genügte.

Immerhin waren Jimin und Hyuk nicht die Art von Pärchen, die auch miteinander duschten oder badeten. Naja, sie machten es anfangs, aber dieses prickelnde Gefühl verblasste nach fast vier Jahren von selbst. Während Jimin wartete, dass das Wasser der Dusche die gewünschte Temperatur erreichte, betrachtete er sich im Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Sein Make-up war dank des Regens kaum noch existent. Die feuchten, schwarzen Haare glichen der vorherigen, schönen Frisur überhaupt nicht mehr.

Vorsichtig legte Jimin seine Finger an seinen Hals. Die Schwellungen und Hämatome waren zum Glück kaum noch sichtbar. Allmählich verblassten sie und passten sich seinem recht hellen Hauttyp an. Jimin drehte sich um, sprang wortwörtlich unter den Duschkopf und gab ein wohliges Stöhnen von sich, als die warme Flüssigkeit seine eiskalte Haut berührte. Sogleich entfachte angenehme Wärme in seinem Körper. Während des Duschvorgangs schamponierte er sein Haar und driftete mal wieder in seinen Gedanken ab.

Der gesamte Abend überschattete sein Unterbewusstsein wie eine dicke Gewitterwolke, die impulsive Stöße von sich gab. Schon lange hatte Jimin nicht mehr so viel Spaß gehabt, wie bei der kleinen Grillparty. Taehyungs Bekanntschaften waren viel freundlicher und angenehmer, als es sich Jimin je vorgestellt hätte. Doch auch wenn der Schwarzhaarige es vollkommen verdrängen, gar schon ausblenden wollte, schweiften seine Gedanken immer wieder zu Jeongguk.

Jeongguks kirschrotes Haar, sein kräftiger Körper, seine rehbraunen Augen – Faktoren, die Jimins Gemüt nicht mehr in Ruhe ließen. Es wirkte für den Studenten, als hätten sie eine magnetische Anziehung, sodass Jimin gar nicht anders konnte, als an Jeongguks wohlgeformtes Gesicht zu denken. Alles an ihrer gemeinsamen Zeit war wunderschön. Die Wärme, welche er bei der Umarmung mit dem Jüngeren spürte, ließ ihn ganz hibbelig werden. Als würden tausende Ameisen über seine Glieder sausen, konnte er das Gefühl einfach nicht mehr von seinem Körper schütteln.

Aber was war nur geschehen? Jimins Herz gehörte nur Hyuk – doch Tief in seinem Inneren verlangte Etwas Jeongguk, es schrie fast schon nach ihm. Geschockt und empört über sich selbst schlug Jimins geballte Hand auf die feuchten Fliesen der Dusche. Das zart blau-weiße Muster war mittlerweile mit den Wasserperlen bestückt, während Jimins Körper fast schon vollständig erhitzt war. Schnell wusch er sich das Shampoo und Duschgel ab, schaltete die Dusche aus und stieg mit nassen Füßen auf den kleinen Teppich. Jimin griff zum Heizkörper, der fest an den Fliesen montiert war und fischte das Handtuch zu sich.

Eilig rubbelte er über seinen Körper und wickelte letztendlich das Handtuch mit dem Tigermotiv um seine markanten Hüften. Es saß nicht all zu locker, aber auch nicht zu straff – genau perfekt. Mit immer noch nassen Haaren schritt er wieder zum Waschbecken, stützte sich mit den Handflächen am Rand ab, ließ den Kopf kraftlos hinabfallen und schloss erschöpft die Augen. Das warme Wasser der Dusche machte ihn noch müder, als er sowieso schon war. Ein leises, verächtliches Schnauben glitt über seine vollen Lippen, als keine geringere Person als Jeongguk in seinem Gedächtnis aufblitzte.

Als wäre er ein schleierhafter Schatten, der einer Figur aus reinem Nebel glich, wandelte der junge Mann in seiner Gedankenwelt. Er stellte alle sorgsam sortierten Gedanken auf den Kopf. Jeongguk war in Jimins Augen wie ein Eindringling. Was war an ihm so toll? So anders? So interessant, dass er seine Gedanken an ihn nicht einfach abschütteln konnte? Seit fast vier Jahren regierte Hyuk Jimins Unterbewusstsein, wie ein König sein unterwürfiges Volk.

Niemand anderes konnte seinen Verlobten vom Thron stoßen. Kein Taehyung, der mit seinen grauen Haaren und Muttermalen ein wahrhaftiger Mädchenschwarm war. Kein Hoseok, der aufgrund seines energischen Wesens eine reichhaltige Beliebtheit genoss. Kein Yoongi, dessen Augen so gefährlich wie die dunkelsten Nächte wirkten. Keine zig anderen Menschen, die Tagein-tagaus an Jimin vorbei spazierten.

Doch Jeongguk? Jeongguk war anders. Alles an ihm war anders. Er wirkte fern, fremd und doch so nah. Während seine warme Stimme von eisiger Kälte übernommen werden konnte, glich seine bloße Anwesenheit dem überrumpelnden Temperaturwechsel von Tag und Nacht.

Seufzend hob Jimin wieder seinen Kopf, öffnete seine müden und geröteten Augen und erhob die rechte Hand. Diese ließ er über den beschlagenen Spiegel gleiten und erschrocken zuckte Jimin zusammen, als er das markante Gesicht seines Nebenmannes in der spiegelnden Reflektion sah. 

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt