𝟎 𝟒 𝟖

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Lässig lehnte Jimin am Küchentresen seiner Wohnung und schwenkte seine Tasse hin- und her, sodass der Kaffee darin umher schwappte

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Lässig lehnte Jimin am Küchentresen seiner Wohnung und schwenkte seine Tasse hin- und her, sodass der Kaffee darin umher schwappte. Seine müden Augen richteten sich auf Jeongguk, der gerade ein paar Getränke zubereitete. Die Nacht raubte Jimin alle Nerven und Kräfte, sodass er am heutigen Tag nicht in die Universität ging, sondern sich um Mahiro kümmerte, die in Jimins Wohnung blieb.

Taehyung übernachtete bei Jeongguk und Junghyun, da er sich nicht Nachhause traute. Die Schuldgefühle fraßen ihn regelrecht auf. Jeonggyu und Mahiro wussten natürlich schon Bescheid und wollten Taehyung unbedingt in Jimins Wohnung zur Rede stellen. Warum dieses Krisenmeeting aber genau in Jimins vier Wänden stattfinden musste, war dem Studenten schleierhaft. Seufzend stellte er seine Kaffeetasse am Tresen ab und starrte wieder Jeongguk an, der nun das Geschirr vom Morgen wusch.

Er verlor sich beim Anblick des Jüngeren, bei der Begutachtung seines nahezu makellosen Seitenprofils und den markanten, scharfen Gesichtszügen. Der Rothaarige summte eine unbestimmte Melodie vor sich hin, während er sich immer wieder das nächste Geschirr schnappte. Wie in Trance näherte sich Jimin Jeongguk und wollte schon eine Hand auf der weichen Wange seines Freundes platzieren, stoppte sich aber selbst wieder.

Die aufgebrachten Stimmen im Wohnzimmer rissen Jimin aus seinen Gedanken, die ihn selbst verwirrten und flüchtig wechselte er einen Blick mit Jeongguk, der ihn in der Zwischenzeit verdutzt anblickte. Jimin legte den Kopf schräg und folgte Jeongguks Blick, der sich auf Jimins ausgestreckter, zitternder Hand verfing. Peinlich berührt versteckte Jimin seine Hand hinter dem Rücken und aufgrund Jeongguks amüsierten Grinsen stieg ihm Röte ins Gesicht.

Beschämt schob sich der Schwarzhaarige an ihm vorbei und stolzierte in das Wohnzimmer, wo Jeonggyu und Mahiro unruhig rumspazierten. Jeonggyu fluchte immer wieder über seinen Bruder, beruhigte dann aber wieder Mahiro, da er sie mit seiner Negativität noch nervöser machte, als sie sowieso schon war.
»Was ist, wenn er wieder abhaut?«, jammerte sie und glitt sich frustriert durch das helle Haar.
Energisch schüttelte Jeonggyu den Kopf und knurrte
»Das traut er sich kein zweites Mal. Glaub' mir.«

Mahiro sah zum Jüngeren hinab, antwortete aber nicht. Jimin lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte die Arme. Lange würde Taehyung sicherlich nicht mehr auf sich warten lassen. Jeongguk, der sich die ganze Action natürlich nicht entgehen lassen wollte, gesellte sich neben Jimin. Kurz wanderten seine wachsamen Augen über die Statur des Schmalen. Er wollte schon was sagen, schloss den Mund aber wieder, als es auch schon an der Tür klingelte.

Jimin schob sich an den aufgebrachten Hühnern vorbei, stolperte zur Eingangstür und begrüßte einen beschämten Taehyung, der nur ein knappes
»Hallo« nuschelte.
Mit ernüchtertem Blick gewährte er seinem Freund Einlass, schloss die Tür wieder, folgte dem Jüngeren ins Wohnzimmer zurück und wäre beinahe in ihn gekracht, da er wie verwurzelt stehen blieb.

Mahiro schenkte Taehyung einen überaus bösen Blick und hatte die kleinen Hände in die breiten Hüften gestemmt, während Jeonggyu mit verschränkten Armen wie ein Möchtegern-Wachhund hinter ihr stand. Jimin stieß seinem Freund beim Vorbeigehen nochmal mit dem Ellenbogen auffordernd in die Rippen, ehe er sich wieder zu Jeongguk gesellte. Taehyung, dessen Finger nervös die Schlaufen seiner mitgebrachten Supermarkt-Tüte befummelten, ließ geschlagen den Kopf hängen.

»Es tut mir leid«, sprach er mit unsicherer Stimme und verbeugte sich tief im 90° Winkel.
Mahiro wechselte einen kurzen Blick mit Jeonggyu, der seinen größeren Bruder mit gerunzelter Stirn musterte. Taehyung verharrte wie versteinert in dieser gekrümmten Position. In diesem Moment hätte wahrscheinlich nicht einmal ein Tornado ihn wegfegen können. Er wirkte so selbstsicher und dennoch verriet das unkontrollierte Zittern seine Angst.

»Sieh mich an«, befahl Mahiro etwas harsch und sofort stellte sich Taehyung wieder kerzengerade auf.
»Ich bin wirklich enttäusch von dir, Taehyung«, sprach die Blondine weiter und strich sich eine herunterfallende Strähne hinter das Ohr.
Taehyung schluckte schwer und sah flüchtig zu Jimin und Jeongguk rüber, die sich aus der Sache raushielten. Jimin war der Meinung, dass sich Taehyung selbst um das Chaos kümmern musste, das er angerichtet hatte. Er fand den Verschwundenen lediglich, doch alles andere war nicht mehr sein Business.

Das gleiche galt natürlich für Jeongguk, der in der Zwischenzeit vorsichtig einen Arm um Jimins schmale Schultern gelegt hatte.
»Es tut mir wirklich, wirklich leid... Ich verspreche euch, dass ich sowas nie wieder machen werde«, flüsterte Taehyung, nachdem er schwer schluckte.
»Du hast mir aber auch versprochen, dass du mich nie im Stich lassen wirst und trotzdem hast du mich am Ende sitzen gelassen«, wiedersprach Mahiro verletzt und wandte ihren Blick ab.

Jeonggyu sprach bis jetzt noch nichts und hatte es anscheinend auch in nächster Zeit nicht vor. Gelegentlich schnaubte er, oder hob ungläubig die Augenbrauen, blieb ansonsten aber ziemlich kommentarlos.
»Ich werde dir nicht so einfach verzeihen, Taehyung. Du hast mich zutiefst enttäuscht. Ich bin vor Sorge fast gestorben und du hast dir nicht einmal die Mühe gegeben, wenigstens einem von uns zu antworten«, murmelte Mahiro und unterdrückte ihre aufkommenden Tränen.

Taehyungs Schultern senkten sich und ungläubig schüttelte er seinen Kopf.
»Mahiro...«, sprach er und wollte das alles nicht wahrhaben.
Er wusste sehr wohl, dass das was er getan hatte, mehr als nur falsch war, aber Mahiros nächste Worte trafen ihn wohl mit voller Wucht.
»Ich möchte die Beziehung solange auf Eis legen, bis du reflektierst, wie sehr du mich enttäuscht hast.«
Taehyung ließ geschockt die Tüte zu Boden fallen und rührte keinen Muskel mehr.

Jimin sah kurz zu Jeongguk hoch, der das Spektakel höchst konzentriert beobachtete. Doch auch wenn seine Mimik auf den ersten Blick recht gleichgültig wirkte, funkelte tiefes Mitleid in seinen tiefbraunen Augen. Jimin erging es nicht anders. Natürlich war er genauso enttäuscht von Taehyung, aber dass Mahiro solche Geschütze auffahren würde, hätte er nicht erwartet.

»Machst du... mit mir Schluss?«, fragte Taehyung und starrte leer in das Gesicht der Dame, deren Augen sich verengten.
»Nein. Ich möchte nur eine Pause, mehr nicht. Solange, bis ich mir sicher bin, dass du mich wirklich liebst und ich nicht einfach nur eine einmalige Sache war, die du leider geschwängert hast.«
Mahiro nahm ihre Handtasche vom Sofa, schulterte sie und nickte Jimin einmal zu. Dankbarkeit zierte ihr Gesicht und die bildschönen Augen, die jeden Moment zum Tränen anfingen.

Mit einem letzten, wehmütigen Blick zu Taehyung verließ sie die Wohnung. Jeonggyu hatte weiterhin nichts gesagt, seufzte nur enttäuscht und folgte der Schwangeren, sodass Taehyung nun alleine inmitten des Raumes stand. Jimin verzog sein Gesicht vor lauter Mitleid und wollte seinem Freund Trost spenden, wurde aber wieder sanft an der Brust zurückgedrückt. Jeongguk schüttelte langsam den Kopf, sein Blick sprach mehr als tausend Worte.

Über Taehyungs Gesicht flossen dicke Tränen und schniefend wischte er sich wirr mit den Händen über besagtes, nur um schluchzend die Tüte wieder aufzuheben und auf Jimin zugehen zu können. Wortlos drückte er dem Schwarzhaarigen die Tüte, deren Inhalt Lebensmittel waren, in die Hände und rann wortwörtlich aus der Wohnung.

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt