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Schnurstracks steuerte Jimin Kunpimook an, der gerade in der kleinen Küche stand, mit Seokjin diskutierte und die Essenspläne für kommende Woche ausarbeitete

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Schnurstracks steuerte Jimin Kunpimook an, der gerade in der kleinen Küche stand, mit Seokjin diskutierte und die Essenspläne für kommende Woche ausarbeitete. Dem jungen Studenten steckte ein Frosch im Hals und seine Handinnenflächen waren jetzt schon schweißgebadet. Auch wenn er sich eigentlich mit Yugyeom zerstritten hatte, konnte er sich ungefähr denken, wie dessen Verlobter wohl reagieren würde. Yugyeom hatte Kunpimook zu 100 Prozent von deren Streit erzählt und Jimin war sich sicher, dass Kunpimook infolgedessen nicht allzu sanft zu der Aushilfe wäre.

Kurz spielte er mit seiner Schultermuskulatur, versuchte seine Nervosität dadurch runterzuspielen und atmete noch einmal tief durch, ehe er dem Schwarzhaarigen auf die linke Schulter tippte. Weder Seokjin, noch Kunpimook hatten Jimin wahrgenommen, da ihm beide die Rücken zugewandt hatten. Erst als sich Jimin durch genannte Berührung ankündigte, ließ Kunpimook von dem halbfertigen Plan ab und drehte sich zu dem Studenten um, die Mimik monoton, gar schaurig kalt. Jimins Erwartungen hatten wohl voll ins Schwarze getroffen und wie auf Knopfdruck stellten sich seine Nackenhaare voller Unbehaglichkeit auf.

»Was willst du?«
Kunpimooks pampige Frage verunsicherte Jimin noch mehr. Er konnte jetzt schlecht die Beine in die Hände nehmen und wie ein kleines Mädchen wegrennen. Wie komisch wäre das?
»Ich muss mal mit dir reden«, meinte er schlussendlich mit fester Stimme. Kunpimook legte misstrauisch die Stirn in Falten, ließ sich aber trotzdem von Jimin in die Umkleidekabine der Mitarbeiter führen.

»Was willst du?«, wiederholte Kunpimook giftig, was Jimin einen ungeheuren Schauer über den Rücken jagte.
Jimin spielte schon mit dem Gedanken, Kunpimook einfach den Rücken zuzudrehen, jedoch fiel ihm wieder sein Versprechen, das er Minhyuk gegeben hatte, ein. Kurz ließ Jimin seine Zunge über die trockenen Lippen gleiten, ehe er tief Luft holte, um Kunpimook mit seiner brennenden Frage zu konfrontieren.

Bevor er besagte Frage aber stellte, machte er dem Schwarzhaarigen noch einmal klar, dass das Geschehene zwischen Jimin und Yugyeom in diesem Moment keine Rolle spielte und somit völlig irrelevant war. Kunpimook war zwar anderer Meinung, ließ sich aber tatsächlich zu einem kurzen und knappen Gespräch umstimmen. Mit sauren Mienen setzten sich die Männer nebeneinander auf die schmale Sitzbank. Jimin überkreuzte die schmalen Beine, während Kunpimook auf der Kante saß und etwas ungeduldig die Hände ineinander faltete.

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Das Gespräch, das die zwei Männer eigentlich recht kurzhalten wollten, verstrickte sich in eine sehr intensive und persönliche Diskussion. Kunpimook erzählte Jimin unter anderem, dass Yugyeom ihn schon länger mit einer Adoption nervte und sich vollkommen in Minhyuk verliebt hatte. In Yugyeoms Augen war er das perfekte Kind. Er wollte Minhyuk spüren und wissen lassen, wie es war, in einer richtigen Familie aufzuwachsen, in der man tatsächlich geliebt wurde.

Yugyeom und Kunpimook waren selbst Menschen, die aufgrund ihrer Sexualität einige Probleme mit ihren Angehörigen hatten, weshalb sich Yugyeom in den Kopf gesetzt hatte, eines Tages das vollkommene Gegenteil seiner Eltern zu werden. Kunpimook selbst wollte auch schon seit Längerem ein Kind haben, jedoch war er sich hierbei sehr unsicher. In ihm saß der Gedanke, dass er womöglich versagen könne, viel zu tief und sabotierte somit sein klares Denken. Jimin versicherte dem Dunkelhaarigen aber, dass das völliger Irrsinn war und Kunpimook sehr wohl das Zeug dafür hatte.

»Ok, ich geh' dann mal. Hab' jetzt Feierabend«, meinte Jimin nachdem sie ihr Gespräch beendeten und er die Uhrzeit auf seinem Handy überprüfte.
Kunpimook neben ihm fuhr sich durch das rabenschwarze Haar, nickte verstehend und stand nach Jimin ebenso auf. In geschmeidigen Bewegungen schritt Kunpimook zur blauen Tür, hielt sie Jimin auf und sah Yugyeom nach, der schnurstracks an ihnen vorbei ging.

Jimin stieß Kunpimook auffordernd gegen die Rippen, nickte in Yugyeoms Richtung und gab seinem Kollegen somit zu erkennen, dass er gefälligst seinem Verlobten hinterherlaufen solle. Jimins Nebenmann verstand sofort, erhob die Stimme und rief
»Warte, Yugyeom!«
Der aber blieb nicht stehen, und genervt folgte Kunpimook ihm, nuschelte aber noch ein knappes
»Danke. Ich werde das mit Yugyeom irgendwie regeln.«

Jimin beobachtete Kunpimook noch, wie er seinem Verlobten hinterher joggte. Lange blieb der Student aber nicht mehr im Türrahmen stehen und schulterte einfach seine Sporttasche, mit der er sich auf den Weg Nachhause machte. Im Foyer verabschiedete er sich noch bei Jennie und ließ nun das Gebäude hinter sich. Draußen schmiegte sich die kalte Abendluft an seine blanke Haut, die in nur wenigen Minuten gerötet war.

Grummelnd ließ er seine Hände in die Taschen seiner dicken Jacke gleiten. Verwirrt rümpfte er die Nase, als ihm ein kleines Objekt auf die Nasenspitze fiel. Zu erst dachte er, dass es ein Fussel oder so etwas war, jedoch bemerkte er rasch, als er sich in seiner Umgebung umsah, dass es eine Schneeflocke war. Die tiefschwarze Umgebung am Stadtrand harmonierte wunderschön mit dem Schnee, der leise und gemächlich vom Nachthimmel rieselte.

Jimin steuerte eine einsame Parkbank, die unter einer Straßenlaterne stand, an und setzte sich auf ihr nieder. Mit beiden Händen umgriff er die Jackenkapuze und strich sie vom Kopf, sodass nun sein weiches und rotes Gesicht erkennbar war. Das warmgelbe Licht der Straßenlaterne ließ seine schmalen Augen wie Kristalle glänzen und ein müdes Lächeln umspielte seine spröden Lippen, als er dem Schnee zusah. Ein Bild, das die Definition von Harmonie und Ruhe war, brannte sich in sein Gedächtnis.

Hier fuhren kaum Autos und Leute waren zu dieser Zeit auch nicht mehr wirklich unterwegs, sodass sich Jimin seelenruhig der Natur und ihrem Schauspiel hingeben konnte. Gerade als er sich in die Ruhe vertieft hatte, rissen ihn laute Schritte wieder aus besagter und genervt senkte er den Kopf, den er in der Zwischenzeit in den Nacken gelegt hatte. Der junge Koreaner schluckte schwer und die wirrsten Gefühle entfachten wie ein Osterfeuer in seinem gesamten Körper, ließ ihn seine ganze Muskulatur anspannen.

Jimin wollte den Mann, der sich gefährlich schnell näherte, nicht sehen, doch bevor er die Flucht ergreifen konnte, hatte der Mann ihn schon am Handgelenk gepackt.

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt