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Während Taehyung gut gelaunt neben Jimin hin- und her dackelte und nahezu am Gehweg entlang tanzte, blieb der Ältere der Zwei seelenruhig

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Während Taehyung gut gelaunt neben Jimin hin- und her dackelte und nahezu am Gehweg entlang tanzte, blieb der Ältere der Zwei seelenruhig. Der gestrige Abend hinterließ tiefe Wunden in seiner Seele. Wunden, die irgendwann zu Narben wurden – tief versteckt und verbarrikadiert hinter seinen Mauern, die er sich selbst aufgezogen hatte. Er würde niemanden an sich ranlassen, nicht mal seinen besten Freund, der gerade wie die Grinsekatze strahlte. Jimin wusste einfach nicht mehr, was er von Hyuk halten sollte.

Seufzend glitt er sich mit der rechten Hand durch das Haar und richtete seine Sonnenbrille am Nasenbein, die aufgrund des Schweißes verrutscht war. Wieder Mal hatte es höchst Temperaturen und während Taehyung in kurzer Hose und T-Shirt wie ein Hampelmännchen herumtanzte, blieb Jimin seinem typischen Look treu, auch wenn er insgeheim wie ein Brathähnchen frittiert wurde. Aber was sollte er auch schon machen? Hyuks Hinterlassenschaften einfach Jedem regelrecht unter die Nase reiben? Eher weniger. Mit einem erneuten, frustrierten Seufzer betraten die zwei Studenten das Kinderheim und bereiteten sich auf die Willkommensfeier des neuen Kindes vor.

Laut Frau Lee und den Aussagen der anderen Erzieher, stammte das Kind aus schwierigen Familienverhältnissen, weshalb sie anfangs ziemlich vorsichtig mit ihm umgehen sollten. Besonders Jimin und Taehyung sollten sich die meiste Zeit über eher im Hintergrund halten. Drinnen angekommen begutachtete Jimin schnell noch einmal den großen Saal, während Taehyung sich schon einmal umziehen ging. Bunte Luftschlangen zierten die Fenster und Vorhänge und ein großes, weißes Tuch mit der Aufschrift Willkommen hing inmitten des Raumes, montiert an je einer Wand des recht runden Zimmers.

Innerlich schnaubte Jimin. War ja schön und gut, dass man dem Frischling eine Willkommensfeier spendierte, aber war das in einem Kinderheim nicht eher unangebracht? Immerhin wurde das Kind seiner Familie entzogen und musste sich erstmal in einer völlig neuen Umgebung mit wildfremden Erwachsenen und Kindern klimatisieren. Ein unangenehmer Schauer zog über Jimins Schultern, das gesamte Rückenmark hinab. Er war froh, dass er nie in so einer Einrichtung aufwuchs – auch wenn das Klima aufgrund der Mitarbeiter mehr als nur angenehm war. Mit einem letzten, ernüchterten Blick auf die bunte Dekoration verließ Jimin den Raum und begab sich Richtung Umkleiden.

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Mittlerweile war es schon Nachmittag. Die Feier war noch im Gange und vor allem die Jüngsten hatten hier ihren Heidenspaß. Jimin hatte sich auf einen der Stühle nieder gepflanzt, während Taehyung und Yugyeom gerade mit den Grundschülern Reise nach Jerusalem spielten. Das neue Kind war leider als erster ausgeschieden und gesellte sich seufzend neben Jimin, der ihm nur ein aufmunterndes Grinsen spendierte.
»Das Spiel ist unfair, Herr Park.«, murmelte er und kratzte sich niedergeschlagen am Hinterkopf, während seine zerzausten, dunklen Locken seine Augen verbargen.

Jimin wollte gerade antworten, als es einen lauten Knall gab. Der Student wurde sofort hellhörig, sein Kopf schoss in die Höhe und sogleich er sah was geschehen war, musste er sich ein schadenfrohes Lachen verkneifen. Mittlerweile waren nur noch Yugyeom und Taehyung im Spiel und gerade als die Musik stoppte und sich der Grauhaarige auf den letzten Stuhl setzten wollte, hatte Yugyeom die Rückenlehne gepackt und den Stuhl an sich gerissen. Der Dunkelhaarige saß wie der König der Welt auf seinem hölzernen Thron, während Taehyungs Hintern und Rücken Bekanntschaft mit dem Parkettboden machten.

»Jap. Das Spiel ist manchmal echt unfair.«, kicherte Jimin mit Lachtränen in den Augenwinkeln und entlockte dem deprimierten Kind neben sich auch ein kurzes, nasales Schnaufen.
Langsam senkten sich Jimins Mundwinkeln. Der Junge war wirklich seelisch angekratzt. So eine depressive Miene sollte kein Kind in seinem Alter ziehen. Sofern sich Jimin nicht verhört haben sollte, lautete sein Name Minhyuk.

Er sah eigentlich wie ein recht unproblematisches Kind aus. Was ihm wohl widerfahren war? Zwei große Hände bedeckten Jimins Augen und ein erschrockenes Fiepen entglitt seinen Lippen.
»Hey... Überraschung.«, wurde ihm tief in das linke Ohr gehaucht, sodass eine Gänsehaut über seine Unterarme zog. Die Person nahm ihre Hände von Jimins Gesicht und gab sich zu erkennen.

Natürlich wusste Jimin anhand der Stimme gleich, dass es Jeongguk war. Nur was wollte der Rotschopf hier? Woher wusste er überhaupt von seinem Praktikum Bescheid? Jimin entging natürlich nicht der verschmitzte Grinser, dem Taehyung ihm von der anderen Seite des Raumes schenkte.
Du kleiner..., dachte sich der Schwarzhaarige und wäre seinem Freund am liebsten an die Gurgel gegangen – hätten Jeongguks strahlende Augen nicht seine Aufmerksamkeit erregt.

»Was machst du hier?«, murmelte er perplex und legte den Kopf schief, während Jeongguk seine zerzauste Mähne bändigte und seine roten Strähnen zurückstrich.
»Dich besuchen, natürlich.«
»Ja, aber warum?«, hakte Jimin nach und fixierte mit den Augen wieder Taehyung, der ihm aber mittlerweile den Rücken zugedreht hatte und sich prächtig mit Kunpimook und Yugyeom unterhielt, während die restlichen Mitarbeiter sich mit den Kindern und der Feier beschäftigten.
»Taehyung hat mir erzählt, dass dein Umgang mit Kindern total süß ist.«, spottete Jeongguk amüsiert.

Beleidigt schnaubte Jimin und schob schmollend die Unterlippe vor. Bevor er sich aber großartig beschweren konnte, setzte sich Jeongguk neben ihm und berührte mit dem rechten Oberarm Jimins eigenen Arm. Ein schmerzerfülltes Zischen entglitt ihm und alarmiert beugte sich Jeongguk näher zu ihm. So nah, dass sich Jimin unter seinem penetranten Blick wirklich unwohl in der Haut fühlte.
»Habe ich dir wehgetan? Hast du Schmerzen?«, platzte es aus dem Rothaarigen heraus, der Jimins Statur sorgsam analysierte.
»N-Nein... Alles gut.«, entgegnete der Schwarzhaarige blockend und wollte sich schon geschmeidig aus der Affäre ziehen.

Niemand und vor allem nicht Jeongguk sollten über die Geschehnisse hinter Jimins vier Wänden Bescheid wissen. Vorsichtige Berührungen auf Jimins schmerzendem Handgelenk ließ ihn aufblicken. Minhyuks Fingerspitzen berührten sacht den weichen Stoff von Jimins langärmligen Oberteil. Verwirrt kniff der Erwachsene die Augen zu und auch Jeongguk beobachtete alarmiert jede Bewegung des Kindes.

Letztendlich stoppte Minhyuk genau auf der schmerzvollsten Stelle, sodass sich Jimin zischend auf die Unterlippe biss.
»Herr Park?«, meinte Minhyuk nach Längerem und entfernte seine Finger wieder vom Dunkelhaarigen, der nur perplex nickte.
Was Minhyuk als Nächstes sprach, ließ sein Herz aussetzen und das Blut in seinen Adern stoppen. Aus Jeongguks Miene wich ebenfalls jegliche Farbe.

»Sie haben dieselben traurigen Augen, die meine Mutter immer hatte, als sie von meinem Vater geschlagen wurde.«

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt