Mit strahlender Miene spazierte Jimin gemeinsam mit Taehyung zu dem etwas kleineren Kinderheim. Der Ältere konnte seine Vorfreude und Aufregung kaum noch im Zaum halten und auch seine Begleitung schien sich zu freuen. Ehrlich gesagt hätte Jimin auch nie erwartet, dass sie so schnell eine Genehmigung bekamen – aber er sollte aufgrund dieser Tatsache noch energischer und euphorischer sein. Hyuk wusste von seinem Projekt und dem Praktikum auch schon Bescheid, schien sich aber nicht all zu sehr drum zu scheren. Nun ja, solange er keinen Aufstand machte, konnte es Jimin regelrecht egal sein.
»Glaubst du, dass die Kinder lieb sein werden?«, fragte Taehyung grübelnd.
»Schwer zu sagen. Die meisten haben in so einem jungen Alter oft schon schwere Schicksalsschläge erlitten, was man dementsprechend auch merkt. Aber Frau Kim hat uns ja auch nicht auf bestimmte Problemfälle aufmerksam gemacht. Von daher glaube ich schon, dass sie erträglich sein werden.«, meinte Jimin sanft und strich sich das dunkle Haar zurück.Taehyung nickte verstehend, fing aber wieder zum Jammern an, sodass Jimin grinsend die Augen verdrehte.
»Man. Ich muss jetzt den ganzen Tag mit Kindern zusammenarbeiten und wenn ich Heim komme, muss ich mich um Jeonggyu kümmern. Der ist 14?! Warum muss ich mich um den kümmern?!«, giftete Taehyung genervt und rümpfte geschlagen die Nase.
»Er ist dein Bruder.«»Ja und? Ich war mit sechs schon selbstständiger als er! Hätte mich meine Mutter in der Pampa ausgesetzt, hätte ich innerhalb einer Stunde zurückgefunden!«, zischte der Grauhaarige und gestikulierte wild mit den Händen, um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen.
»Du und selbstständig?«, wiederholte Jimin ungläubig und erntete nur einen provozierten Blick seines Freundes.
»Guter Witz, Tae. Was war mit letztem Semester?«»Keine Ahnung, wovon du redest.«
»Du weißt schon. Als wir unsere Lehrsäle nicht gefunden haben und du verzweifelt Hoseok angerufen hast, der fünf Meter vor dir stand.«
Taehyung gab ein beleidigtes
»Hmpf!« von sich und verschränkte passive-aggressiv die Arme, während Jimin siegessicher grinste.Nach ungefähr zehn Minuten erreichten die zwei Studenten das Kinderheim. Schnell richtete sich Jimin noch einmal sein seidenes Haar, ehe er als Erster das Gebäude betrat und sich wieder zur Auskunft gesellte.
»Ah, da seid ihr ja!«, schnurrte die Schwarzhaarige und sofort wurde Taehyung etwas rot an den Wangen.
Verlegen senkte er seinen Blick auf die Füße. Jimin ließ sich von der Dame nicht beirren und fragte freundlich:
»Also... Wohin müssen wir? Was ist unsere Aufgabe? Können wir die Kinder sehen?«Etwas überrumpelt blinzelte Jimins Gegenüber, ehe sie wieder amüsiert kicherte.
»Ich zeig' euch mal den Raum, wo wir uns umziehen. Da lernt ihr schon paar Leute kennen. Die führen euch dann liebend gerne herum.«, erklärte sie, trat hinter dem Tresen hervor und schritt nach links, den Gang entlang.
Jimin wechselte einen Blick mit Taehyung und folgte ihr danach schleunigst. Die Schwarzhaarige stoppte vor einer kleinen, blauen Tür die ziemlich vom Rest des Gebäudes abgeschottet lag.Sie hielt den Zweien die Tür auf und nickte ihnen aufmunternd zu.
»Wie heißt du... eigentlich?«, fragte Taehyung nervös an die Frau gerichtet, deren braune Augen sich überrascht weiteten.
»Jennie.«
Nach der Antwort ließ sie die zwei Männer alleine im Raum stehen. Verloren sahen sie sich um.Der kleine Raum bot ein paar Schränke, ein kleines Waschbecken mit Spiegeln darüber und Sitzbänke. Es ähnelte ein wenig den Umkleidekabinen aus Jimins alten Schulen. Vorsichtig schritt Jimin durch das Zimmer und nahm alles unter die Lupe. Auch wenn die Möbel stets gleich waren, unterschied sich jeder Schrank auf seine eigene Art und Weise. Alle waren mit diversen Namen beschriftet. Anscheinend hatte jeder Mitarbeiter seinen eigenen Schrank für sein Gewand oder seine Wertgegenstände. Während Jimin alles nur mit den Augen betrachtete, befummelte Taehyung alles mit seinen Griffeln.
»Schauen tut man mit den Augen, Tae.«, ermahnte Jimin seinen Freund, da er echt nicht wollte, dass jemand glaubte, die Zwei würden stehlen oder dergleichen.
Ansonsten könnte sich Jimin das Praktikum regelrecht wie Gel in die Haare schmieren. Grummelnd gab Taehyung nach und analysierte den Rest mit den Augen. Ein Schrank erregte besonders die Aufmerksamkeit von Jimin, weshalb er näher trat und die Außenwand unter die Lupe nahm. Der Schrank gehört einem so genannten Yugie.Er war mit den verschiedensten Stickern verziert, doch ein kleines Papier war für Jimin besonders. Vorsichtig nahm er die Kanten zwischen die Fingerspitzen und sah sich das Blatt genauer an. Es war definitiv eine Kinderzeichnung, was er anhand der schnörkligen Figuren und Wachsmalstifte vermutete. Es waren sehr wahrscheinlich zwei Männer, die Händchen hielten – umrahmt von pinken und roten Herzchen. Ein Pfeil deutete auf den Besitzer des Schranks, mit der Überschrift Yugie, während der Mann neben ihm anscheinend BamBam hieß.
»Süß, nicht wahr?«Erschrocken ließ Jimin von der Zeichnung ab, drehte sich um seine eigene Achse und blickte in die runden, gelben Gläser einer Sonnenbrille. Der Mann hatte ebenfalls schwarzes Haar, das ihm wild ins Gesicht hing. Jimins Gegenüber trug ein schwarzes T-Shirt und hatte eine blaue Umhängetasche geschultert.
Doch auch wenn seine Stimme zuerst sehr tief und gefährlich klang, schenkte er dem Kleineren ein amüsiertes Schmunzeln. Bevor sich Jimin aber großartig entschuldigen konnte, wurde die blaue Tür aufgerissen und ein weiterer Mann stürzte in den Raum, wäre dabei fast Taehyung umgerannt. Der Grauhaarige konnte noch rechtzeitig ausweichen, sodass er in Jimins Gegenüber stolperte.
»Ich... Du... Spasti...«, keuchte er, stützte seine Hände an den Knien ab und holte immer wieder Luft.
Jimin konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen.
Er ist auch nicht der sportlichste..., dachte er sich grinsend und beobachtete die zwei Männer.
Der mit der blauen Umhängetasche umgriff den Kragen des Anderen und zog ihn regelrecht auf die Beine.
»Benimm' dich mal.«Taehyung, der ein wenig verstört vom Szenario wirkte, schlängelte sich zu Jimin und beobachtete das Geschehen schweigend.
»Wer seid ihr und was macht ihr hier?«, verlangte einer der Zwei zu wissen.
»Wir sind Praktikanten.«
Sogleich Jimin die verrückte Situation etwas erklärte, fing der Schwarzhaarige mit der Sonnenbrille zum Grinsen an.
»Ah. Ihr seid also Jimin und Taehyung?«Die Angesprochenen nickten im Takt.
»Das ist Yugyeom.«, meinte er und klopfte seinem Nebenmann energisch auf den Rücken, sodass er nur kläglich schnaubte.
»Und ich bin Kunpimook. Ihr könnt mich aber BamBam nennen.«
Jimin verbeugte sich höflich und nachdem er Taehyung einen kleinen Stoß in die Rippen verpasste, tat der Grauhaarige ihm gleich. Yugyeom, der unsportliche der Zwei, ließ sich auf die Sitzbank fallen und schnaubte noch immer so, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen.»Yugyeom, beweg' deinen Arsch. Wir zeigen ihnen das Gebäude.«
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𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀 ✔
Fanfiction〉 ein Drama, das von Park Jimin, Kim Hyuk und Jeon Jeongguk handelt, die sich desaströsen und drastischen Wendungen stellen müssen. Der erste ist ein Opfer häuslicher Gewalt, der zweite der Verlobte und Schuldtragende und der dritte einer, der durch...