𝟎 𝟗 𝟒

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Jimin traute seinen Augen nicht, als sich der Rothaarige näherte

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Jimin traute seinen Augen nicht, als sich der Rothaarige näherte. Der Student war auf eine Konfrontation nicht vorbereitet und suchte daher das Weite, indem er sich an Ort und Stelle umdrehte, sich durch die Leute quetschte und vor die Haustür, hinaus auf die frische Abendluft, ging. Wie erwartet folgte der Jüngere ihm aber und hielt den Älteren etwas grob am Handgelenk fest. Grober als es wahrscheinlich seine Intention war.

»Jimin...«, hauchte Jeongguk, dessen Stimme schon fast fremd klang.

Zu lange hatte er sie missen müssen, zu lange hatten sie sich entfremdet. Nun standen sie wie versteinert voreinander. Vor dem lauten Haus, in dem Musik gespielt wurde und Jimins Gehör glasklar Yugyeoms Stimme herausfilterte, die gerade verkündete, dass das Essen fertig war. Wie völlig Fremde sahen sich die Männer in die Augen. Als hätte Jeongguk Jimin gerade mit einer anderen Person verwechselt. Es war ein ungewohntes, aber sehr unangenehmes Gefühl, das Jimin die Kehle zuschnürte.

»Wie geht's dir?«
Wirklich? Etwas besseres hatte Jeongguk nicht auf Lager? Keine Entschuldigung? Keine Erklärung? Nur eine einfache Frage nach seinem Wohlbefinden? Schnaubend löste sich Jimin aus Jeongguks Griff, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte geradeaus zu den parkenden Autos und der angrenzenden Straße. Die Anwesenheit von Jeongguk machte ihn mehr als nur nervös – aber in keinem guten Sinne. Es war Nervosität, die sich beinahe in Panik verwandelte.

Jimin wollte verschwinden und vom Erdboden verschluckt werden, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Er wusste nicht, was es war.
»Was zwischen uns vorgefallen ist, tut mir wirklich leid«, sagte Jeongguk höchst vorsichtig und legte zaghaft die großen Hände auf Jimins schmale Schultern, der sie aber sogleich wieder von sich schüttelte.

»Willst du mich endlich einmal aufklären?«, fuhr es giftig aus Jimin, der sich zu Jeongguk umdrehte und mit solch einem scharfen Blick ansah, dass es dem Jüngeren wortwörtlich kalt über den Rücken lief.
»Jimin, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll...«, murmelte der Rothaarige betroffen, strich sich die herabfallenden Haarsträhnen aus dem Gesicht und ließ die rechte Hand am Genick ruhen.
Überrumpelt und unwissend, was er dem Älteren sagen sollte.

Statt mit Worten zu handeln, handelte er mit Taten. Harsch packte Jeongguk mit beiden Händen je ein Handgelenk von Jimin, riss ihn an sich und presste seine Lippen auf die Jimins, dem das aber überhaupt nicht passte. Tränen sammelten sich in seinen Augen und überfordert stieß er Jeongguk von sich, stürzte an ihm vorbei und rannte zurück in das Haus. Seine Tränen und sein Frust gingen im Lärm und der Feierstimmung der anderen unter, über was er sehr froh war. Hilfesuchend scannten seine Augen die Menschen ab, waren auf der Suche nach Hoseok.

Der Schwarzhaarige wurde fündig und wollte sich seinem Freund schon nähern, jedoch unterhielt der sich gerade prächtig mit Seokjin, der auch anwesend war. Warte, war das ein Witz? Waren irgendwie alle Personen eingeladen, die Jimin nicht sehen wollte? Panisch huschten seine tränenden Augen über die Gesichter der anderen und blieben am großen, grinsenden Mann mit den hellbraunen Haaren hängen – Namjoon. Natürlich. Wenn einer der Kims anwesend war, war es der andere auch.

Jimin merkte aber schnell, dass wenigstens Taehyung und Hyuk nicht da waren, die hätten ihm nämlich den letzten Rest gegeben. Aber was sollte Jimin jetzt tun? Er wollte weder bleiben, noch fliehen, da er Yugyeom und Kunpimook nicht sitzen lassen wollte. Gerade weil er sich wieder super gut mit ihnen verstand. Es war Aussichtslos. Wie eine Ratte saß er im Käfig, wie eine Maus in der Falle.

»Jimin!«
Der Angesprochene zuckte zusammen, drehte sich in die Richtung, aus der er gerufen wurde, und starrte in Yugyeoms besorgtes Gesicht. Der frisch verheiratete Mann kam schnurstracks auf ihn zu, nahm Jimin vorsichtig an die Hand und führte ihn zu der Treppe, hinauf in den nächsten Stock, weit weg von dem Lärm und den anderen. Yugyeom öffnete die Tür, stieß sie leicht auf und lotste Jimin zum Doppelbett.

Vorsichtig ließ sich Jimin am Bettrand nieder und starrte verloren auf seine bebenden Hände, betrachtete nicht einmal die Einrichtung des Schlafzimmers, was er normalerweise immer machte.
»Was ist passiert? Geht's dir nicht gut?«, fragte Yugyeom besorgt und sank vor Jimin in die Knie, musterte ihn mit verunsichertem Blick.
»Alles gut, i-ich wurde nur von Jeongguk angesprochen...«, murmelte Jimin mit heiser, schon brüchiger Stimme und mied Blickkontakt mit seinem Gegenüber, der sofort verstand.

»Oh nein... Tut mir leid, ich hab' im ganzen Stress total vergessen, dass ihr euch ja getrennt habt«, erklärte der Mann bedauernd und platzierte gutgemeint eine Hand auf Jimins linker Schulter, der sich langsam wieder unter Kontrolle brachte.
»Yugyeom, deine Gäste warten auf dich«, murrte Jimin, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, hob den Kopf und schenkte seinem Freund einen nachdrücklichen Blick.
Der wusste zuerst nicht, was er sagen sollte. Verwirrung spiegelte sich in seinen schimmernden Augen wider.

»Aber-«
»Kein aber«, unterbrach Jimin ihn.
Alles in Yugyeom sträubte sich dagegen, Jimin hier sitzen zu lassen, doch nach einer kurzen Diskussion ließ er den Schwarzhaarigen Widerwillen im Zimmer zurück. Lange blieb Jimin aber nicht im fremden Schlafzimmer, verließ dieses und suchte nach dem Badezimmer, in dem er sich frisch machte. Die Begegnung, der Kuss – das war ihm mit einem Schlag alles viel zu viel. 

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt