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Etwas erschöpft ließ sich Jimin auf die Wohnzimmercouch fallen

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Etwas erschöpft ließ sich Jimin auf die Wohnzimmercouch fallen. Der erste Tag war wirklich amüsant, aber auch anstrengend. Yugyeom und Kunpimook hatten Taehyung und ihm noch den Rest des Kinderheimes, inklusive Spielplatz im Hinterhof gezeigt. Jimin musste zugeben, dass er sich Kinderheime immer anders vorgestellt hatte. Er hatte die typische Vorstellung, wie aus Filmen. Einen mickrigen Saal, schreckliche Betreuer und einen riesigen Raum, in welchem sie dutzende Kinder unterbrachten. Jedoch war es vollkommen das Gegenteil.

Die Kinder bewohnten je zu zweit ein eigenes Zimmer mit separaten Betten und schönen, modernen Möbeln. Die älteren von ihnen hatten meist noch eine kleine Küche mit Herd, einer Mikrowelle, paar Schränken, einer Kochfläche und einer kleinen Spüle. Alles in allem wirkte es bequem und vor allem kinderfreundlich. Und die Betreuer? Also Yugyeom und Kunpimook waren zwar manchmal schwer zum Nehmen, dennoch konnte Jimin heute beobachten, dass sich ihre Persönlichkeit im Umgang mit Kindern komplett überschlug.

Während Kunpimook recht streng und desinteressiert wirkte, strahlten seine Augen förmlich, als die Kinder von deren Schulen heimkehrten. Yugyeom hatte schon ein sehr sanftes und warmes Wesen, was unter anderem auch bei den Kindern wieder zum Vorschein kam. Taehyung hatte anfangs viele Schwierigkeiten, traute sich aber nach ein paar Stunden, auch mit den Kindern zu interagieren.

Von diesem Jackson hatte Jimin bis jetzt nicht viel in Erfahrung gebracht. Er verkrümelte sich meist in anderen Gruppen oder war wie vom Erdboden verschluckt. Er war auch derjenige, den Bhuwakul mit Fuckboy meinte und einer der Betreuer war, die im Heim ein Zimmer mieteten. Jimin hielt sich ebenfalls viel zurück. Das meiste Geschehen beobachtete er nur stumm, außer es kamen ein paar neugierige Kinder auf ihn zu, die ihm wortwörtlich Löcher in den Bauch fragten. Ansonsten analysierte er lieber alles um sich herum.

Die nächsten Tage würde er sich definitiv mehr beteiligen, ansonsten hätte das Praktikum auch keinen Sinn. Er wollte es nicht nur aufgrund des Referates absolvieren, sondern dadurch auch erfahren, ob dieser Beruf wirklich für ihn geschaffen war und bis jetzt hatte sich seine Meinung noch nicht geändert. Der Student freute sich auf jeden Fall schon auf die nächsten Tage. Seufzend legte er den Kopf an die Lehne hinter sich, schloss die Augen und war zu müde, um sich umzuziehen, weshalb er mit der engen Jean auf dem Möbelstück gammelte.

Lange wurde ihm die Ruhe aber nicht gegönnt, da ein Schlüssel im Loch der Eingangstür herumgedreht wurde. Darauffolgend ertönten Hyuks Schritte und ehe sich Jimin versah, trat der Schwarzhaarige in die Wohnung. Seine Uniform hatte er noch immer an und wirklich begeistert wirkte er auch nicht. Er sah ziemlich fertig aus, um genau zu sein.
»Wie war die Arbeit?«, fragte Jimin und rutschte ein Stückchen Beiseite, um Hyuk somit Platz zu machen.

Der Ältere strich sich das schwarze Haar zurück, sodass der Cut seiner linken Augenbraue zum Vorschein kam.
»Scheiße. Wie immer.«, murrte er genervt und legte die Stirn in Falten.
Besorgt lehnte sich Jimin mit dem Gesicht an die breite Schulter seines Partners.
»Und bei dir?«
Überrascht über Hyuks Interesse, vergrößerten sich Jimins schmale Augen unbewusst.

Während sich Hyuk von der Uniform entledigte, begann Jimin mit seiner Erzählung. Er sprach über Jennie, Yugyeom und Kunpimook, Jackson, das Kinderheim an sich und natürlich auch von den Kindern. Sein Gesprächspartner hörte ihm schweigend zu.
»Und die Küche haben sie uns auch gezeigt. Wahrscheinlich werden wir morgen beim Kochen helfen.«, sprach Jimin gerade und analysierte Hyuks Statur.

Aufgrund des Muskelshirts, welches er unter der Uniform trug, kamen seine trainierten Oberarme zum Vorschein. Seine große Uhr betonte Hyuks breite Handgelenke, über die Jimin vorsichtig mit den Fingerspitzen fuhr. Natürlich entging ihm nicht der überraschte Blick von Hyuk.
»Warum so überrascht?«, flüsterte Jimin leicht grinsend und fixierte seine Augen inmitten des Gesichts des Größeren.
»Wir waren lange nicht mehr zärtlich zueinander.«, lautete Hyuks simple Antwort.

Etwas niedergeschlagen nickte Jimin. Seine Mundwinkel senkten sich ein wenig. Hyuk sprach die Wahrheit. Lange waren sie wirklich nicht mehr liebevoll zueinander, ohne Zwischenfälle, die sie entweder störten oder Hyuks Stimmung versauten. Vielleicht war das mal wieder die Chance für Jimin, mit seinem Partner intim zu werden? Sollte er sich drauf einlassen?

Ehrlich gesagt gelüstete es Jimin schon etwas nach der ersehnten Nähe von Hyuk – doch fühlte sein Gegenüber gleich? Hyuks Augen funkelten wie der Sternenhimmel und somit wurde Jimins Frage indirekt auch schon beantwortet. Langsam zog er Hyuk näher an sich und ehe sich beide versahen, verbanden sich ihre Lippen.

─────

Jimin konnte nicht schlafen, auch wenn es mindestens schon nach Mitternacht war. Es lag aber nicht an ihm selbst, sondern an Hyuk neben ihm. Jimins Partner war unruhig, wälzte sich immer wieder hin und her und trat das ein oder andere Mal den Jüngeren. Zwar unbewusst, dennoch störte es Jimin ungemein. Er konnte einfach kein Auge zu machen und das obwohl er für den kommenden Tag all seine Kraftreserven benötigte. Das war aber natürlich nicht alles. Der Raucherhusten trug natürlich auch an der Unruhe bei.

Hyuk war nicht immer am Schlafen. Des Öfteren musste er aufstehen und in das Badezimmer gehen, um ein wenig Wasser zu trinken, da sein Hals aufgrund des Hustens ziemlich kratzig war. Nachdem Hyuk mal wieder im Bett herumwälzte, setzte sich Jimin seufzend auf, krallte sich sein Handy vom Nachttisch und ging auf diverse Social Media-Seiten. Immer wieder schielte er zu Hyuk, der unruhig am Zucken und Wälzen war.

Seine Stirn war mittlerweile verschwitzt und auch seine geschlossenen Lider zuckten wild. Nach etlicher Husterei und herum Treterei wandte Hyuk Jimin den Rücken zu. Der Jüngere verengte besorgt die Augen. Seit sie miteinander geschlafen hatten, war Hyuk so komisch drauf. Er sprach kein Wort mehr – nur sein Körper verhielt sich absolut schräg.

Seufzend schaltete Jimin sein Handy wieder aus, nachdem er sich zig Bilder und Videos ansah, legte es wieder auf seinen rechtmäßigen Platz zurück und kuschelte sich in die Bettdecke. Das Paar lag Rücken an Rücken, doch während Jimin sich recht ruhig verhielt, murmelte Hyuk wirres Zeugs vor sich hin. Doch er sprach vielzu undeutlich und leise, sodass Jimin letztendlich kein Wort verstand. Leer blickte er in die Dunkelheit vor sich und hörte das Rascheln der Bettdecke, als sich Hyuk wieder umdrehte.

Sein Arm schlängelte sich um Jimin und stürmisch zog er den Schwarzhaarigen näher an seine Brust. Selbst durch den seidenen Stoff seines T-Shirts spürte Jimin den rasanten Herzschlag von Hyuk, der sein Gesicht in Jimins Nacken versteckte.
»Ich liebe dich... Ich liebe dich so sehr... Du wirst mich nie verlassen, oder?«, raunte Hyuk und Jimin war sich nicht einmal sicher, ob Hyuk geistig anwesend war, oder nur im Schlaf redete.
Auch wenn er sich nicht sicher war, antwortete Jimin mit einem leisen
»Ich werde dich nicht verlassen. Ich liebe dich auch.«

𝐊𝐀𝐋𝐎𝐏𝐒𝐈𝐀  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt