Und wieder einmal schreien sie sich an.
"Wir diskutieren nur" Wie oft ich diesen Satz in den letzten Tagen gehört habe weiß ich nicht, aber definitv oft. Die denken auch, dass ich sie nicht hören kann. Obwohl ich das manchmal vielleicht lieber tun würde. Genervt schlug ich mein Englisch Buch zu und schleuderte meinen Stift durch die Gegend. Man kann sich bei der Schreierei nicht mal ansatzweise konzentrieren. Immernoch genervt erhob ich mich von meinem Schreibtisch, an dem ich bis gerade eben noch gesessen hatte, um meine Hausaufgaben zu erledigen und ging Richtung Tür. Obwohl ich am liebsten Schreien würde, verhielt ich mich ruhig und schlich zur Treppe. Von hier konnte ich am ehesten den Sachverhalt erkennen. Zu überhören war es ja kaum.
"Ich mach immer alles alleine! Du bist nur bei deiner Arbeit und Marleen sitzt auch nur an ihrem Handy. Ich komm heim und nichts ist gemacht. Ja, nichtmal die Spülmaschine konntet ihr ausräumen", warf meine Mutter meinem Vater lautstark vor. Der Satz, dass ich immer nur am Handy wäre traf mich schon in einer gewissen Weise, aber auch das hatte sie in den letzten Tagen oft genug gesagt, so dass ich auf dem besten Wege war damit klarzukommen.
"Zieh Leen da nicht mit rein. Außerdem machst du doch genauso wenig, wenn ich auf Arbeit bin", nahm mich Papa sofort in Schutz. Er hat Recht. Sie brauch garnicht so tun, als wäre sie die, die alles macht. Zumal ich oft auch alleine schaue, dass das Haus sauber ist, wenn ich mal alleine bin. Aber das merkt natürlich wieder keiner. Der Streit ging noch ewig so weiter. In der gleichen Lautstärke, versteht sich. Irgendwann hatte ich genug davon und entschied mich die Treppe runter zu gehen. Zwischen die Fronten zu gehen ist eventuell nicht immer das schlauste, aber ich halte das nicht länger aus.
"Könnt ihr mal aufhören damit?!", konfrontierte ich beide ebenso lautstark. Was die könne kann ich auch. Für eine kurze Zeit war es Still. Beide Blicke waren auf mich gefallen. Wobei der meiner Mutter deutlich wütender war:"Du hältst dich gefälligst da raus" Empört sah ich zu ihr. Mich geht das genauso was an, wie sie. Immerhin taten sie ja nichtmal ansatzweise etwas, um die Sache nur unter ihnen abzusprechen. Erneut entstand eine Stille. Ich würde sie fast als die Ruhe vor dem Sturm betiteln. Fast schon unheimlich. Spontan verließ ich die Küche wieder und zog mir in schneller Geschwindigkeit meine Schuhe an. Ich halte das nicht länger aus. Mit meinem Longboard unter dem Arm und dem Schlüssel in der Hand ging ich zur Tür raus. Sie hielten mich nichtmal auf, sondern stritten nur weiter. Doch diesmal war ich der Grund. "Du verziehst diese Göre doch nur, jetzt mischt sie sich auch schon in unsere Gespräch ein.", war der nächste Satz von ihr. Na, danke auch. Wütend und Recht schwungvoll schlug ich die Haustür zu und fuhr mit meinem Board Richtung Innenstadt.Dortmund. Eine Wunderschöne Stadt. Und vor allem meine Heimat-Stadt. Hier bin ich aufgewachsen und hier will ich auch für immer bleiben.
Als ich an einer ruhigen Ecke angekommen bin, machte ich es mir auf einer Bank gemütlich und genoss die Ruhe. Auch wenn ich als Großstadtkind aufgewachsen bin, liebte ich es allein zu sein. Und da ich das daheim nicht wirklich kann, komme ich halt immer hier her. Nach mehreren Augenblicken stumpfes rumsitzen, vibrierte mein Handy. Der Blick darauf verriet mir ziemlich schnell, wer mich soeben anrief. Andrea Funke aka. Mama.Sie war die einzige in meinen Kontakten, die ich mit vor und Nachname eingespeichert hatte. Ich war schon immer das pure Papa-Kind. Vom Aussehen, als auch vom Charakter. Die braunen, lockigen Haare hab ich definitiv von ihm. Lediglich die grünen Augen sind von meiner Mutter.
Den Anruf drückte ich weg. Jetzt brauche sie auch nicht angekrochen kommen. Vorhin hat es sie ja auch nicht interessiert, dass ich gegangen bin. Außerdem wusste Papa, im Gegensatz zu ihr, wo ich bin, also was ist dabei? Mit ihm kann ich über sowas reden, denn da hab ich wenigstens das Gefühl, dass ich ihm nicht egal bin. Wobei das auch schon seit längerem nicht mehr so ist. Seitdem beide angefangen haben sich, bald täglich, zu streiten mache ich eher alles mit mir selbst aus. Noch ist das kein Problem, denn noch komme ich ganz gut damit klar. Die Betonung liegt auf noch. Immerhin weiß ich nicht wirklich, wie lange ich noch damit klar kommen werde.
-----------------------------------------------------------------------
Hey!
Willkommen zu meiner dritten Geschichte, es freut mich sehr, dass du her gefunden hast;)) Hinterlasst gerne Feedback in den Kommentaren!Man liest sich im nächsten Teil<3
DU LIEST GERADE
ASDS//It's Difficult
FanficMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...