"Wieso denkst du denn er versteht dich nicht?", hinterfragte Alex meine Aussage. Seufzend setzte ich mich aufrechter hin und sah aus dem Fenster.
"Wenn ich ihm sage, dass ich es bereue Leon verpetzt zu haben, was wird er dann wohl sagen geschweige denn von mir denken" Irgendwie fühle ich mich schlecht gegenüber Papa. Ich kann mit Alex besser reden, als mit ihm. Ich an seiner Stelle wäre da schon leicht angegriffen. Wobei das kein Vergleich ist. Ich nehm eh alles immer viel zu ernst. "Köpfen kann er dich wohl schlecht", munterte der Notarzt mich auf und musste selbst schmunzeln. Darum geht's aber garnicht. Wobei er im übertragenen Sinne wohl einfach sagen will, dass Papa weniger schlimm reagieren würde, als ich es mir vorstelle. Das heißt ich mache mir schon wieder viel zu viele Gedanken. "Und bei der Sache mit Leon, da hast du alles richtig gemacht. Uns sieh's Mal positiv, die Polizei konnte deshalb eine zentrale Drogenbande schnappen", griff er meine Hauptgedanken auf und blickte mich aufmunternd an. So kann man's natürlich auch sehen. Dankend erwiderte ich seinen Blick und sah zur Tür. Genau pünktlich, denn so eben kam Papa weißer rein. In eine Hand zwei Flaschen und in der anderen sein Handy. "Paula hat angerufen, sie fängt grad an zu kochen. Brauchst du noch etwas?", übernahm er das reden und erhellte die schon wieder entstandene Stille. Langsam schüttelte ich den Kopf und schaute zur Uhr. Es war schon 20 Uhr. Kein Wunder, dass sie jetzt gehen werden. "Dann gehen wir jetzt wieder. Schlaf gut, kleine. Wenn was ist, dann sind hier ja genügend Leute. Bis morgen", verabschiedete sich mein Vater und gab mir eine schnellen Kuss auf die Haare. Als ich mich von beiden verabschiedet hatte, war ich mich auch schon wieder alleine. Da ich eigentlich ziemlich müde war, hatte ich damit kein Problem. Das einschlafen verlief trotzdem schwerer als gedacht. Dauernd schreckte ich hoch, aufgrund der Erlebnisse des vergangenen Tags. Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit verschwand ich dann aber glücklicherweise im Land der Träume und konnte meine Kraftreserven wieder aufladen.
Als ich am nächsten Morgen durch eine Schwester, die das Frühstück brachte geweckt wurde, blinzelte ich erstmal müde gegen die Sonne an. Dass die schon so früh scheinen muss hat mich schon immer genervt. Obwohl acht Uhr nicht sehr früh ist, wenn man es genau nimmt. Sonderlich viel Hunger hatte ich, wie so oft am Morgen nicht, aber um keine Aufmerksamkeit zu erregen gab ich mein bestes um das Brötchen auf zu essen. Was war ich froh, dass ich nur die eine Nacht hierbleiben musste. Ich langeweile mich hier zu Tode. Hinsichtlich meiner Gedanken ist das nicht ganz vorteilhaft. Denn nun hab ich ganz viel Zeit mich damit zu beschäftigen und das beginnt mit Gedankengängen über die Trennung und Mama. Ich frag mich, was mit ihr ist. Höchstwahrscheinlich ist sie immer noch in der Entzugsklinik, aber mich würde schon interessieren, ob sie sich bessert und wie es ihr geht. Ich könnte sie ja Mal anrufen. Wobei sich alles in mir dagegen wehrte. Meine Gedanken an sie weckten auch die Erinnerungen an das Feuer. Etwas, was ich eigentlich so gut wie verdrängt hatte. Sie war nach wie vor schuld daran, dass ich fast gestorben bin und ob ich ihr das verzeihen möchte, weiß ich nicht. Obwohl, eigentlich weiß ich es ganz gut, denn ich bin sauer auf sie und ich werde es bestimmt auch noch eine ganze Weile sein.
"Guten Morgen", begrüßte mich Franco fröhlich und kam in das Krankenzimmer. Verwirrt und dezent überrumpelt von dieser guten Laune blickte ich ihm entgegen. "Ich bin dein persönlicher Abholservice", erklärte er knapp und grinste mich an. Krass was gute Laune so alles verändern konnte. Innerhalb weniger Sekunden waren alle schlechte Gedanken verschwunden und ich musste selber schon leicht grinsen. Etwas zu motiviert sprang ich aus dem Bett. Die Rache dafür gab mir mein Kreislauf schnell zu spüren und ich musste mich nochmal hinsetzen. "Mach langsam, wir haben ja kein Stress", bemerkte Franco und nahm sich schonmal die kleine Tasche, in der sich die Sachen befanden, die ich für heute Nacht gebraucht hatte. Als es wieder einigermaßen ging probierte ich es erneut und dieses Mal klappte das stehen und laufen auch. Lag wohl tatsächlich an meinem Kreislauf und nicht der leichten Gehirnerschütterung. Ich bin froh, dass man die Wunde wenigstens nicht nähen hat müssen. Und die paar Tage, die ich noch Zuhause bleiben muss werde ich wohl auch überleben. Also bin ich eigentlich recht glimpflich aus der ganzen Situation gekommen, woran ich anfangs nicht wirklich geglaubt hatte.
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Man liest ich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanficMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
