Grinsend, voller Vorfreude schnappte ich mir mein Handy und ging die Treppen nach unten. "Bis später", rief ich kurz ins Wohnzimmer und zog mir meine Schuhe an. "Wohin geht's?", erschreckte mich Papa. Seit wann stand er bitte dort. "Longboard fahren", fand ich schnell eine Ausrede und drehte mich zu ihm um. Dass er skeptisch war, war kaum zu übersehen. Immerhin war er das immer, wenn er mit verschränkten Armen da stand. Ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht glaubt. "Wieder mehr als zwei Stunden lang, wie gestern?" Er wusste genau, dass ich nicht die ganze Wahrheit sagte. Ursprünglich wollte ich ihm aber noch garnicht von Leon erzählen. "Ich treff mich mit jemandem, zufrieden?", er würde wahrscheinlich sonst nie Ruhe geben. In meinem Hirn suchte ich schon angestrengt nach einer Person, mit der ich mich treffen könnte. Ich würde ja Levin sagen, aber da ist das Risiko zu groß, dass Papa mit Oli darüber spricht. Außerdem hab ich nicht das Verlangen, in der letzten Zeit, ihn als Ausrede vorzuschieben. Ich sollte mich sowieso nochmal mit ihm unterhalten. Letztens hätte das ja eher in einem Streit geendet.
"Der Grund für deine gute Laune?", hinterfragte Papa weiter und grinste mich an. Ertappt schossen neuen Augenbrauen in die Höhe. Ich holte Luft um irgendwas zu sagen und seiner Aussage zu widersprechen, aber auf einmal war es in meinem Kopf wie leer-gefegt. Jegliche Geschichten, welche ich mir bereitgelegt hatte waren verschwunden. Etwas, was mich nur noch auffälliger machte. "Ist doch nicht schlimm, das kannst du mir ruhig sagen. Viel Spaß", beendete er das ganze Prozedere und verschwand ins Wohnzimmer. Ich hingegen stand immernoch leicht hilflos im Gang und probierte das Geschehen zu begreifen. Er wusste es. Wieso ist er so gut? Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg zum gleichen Platz, wie gestern. Ich hoffe nur, dass es dieses Mal keine Zwischenfälle mit Levin gibt, denn sonst ist dieser komplett bei mir durch. Obwohl er eigentlich nichtmal dort sein sollte. Das letzte Mal war ja eher beabsichtig, als ausversehen. Eigentlich schon gruselig der Gedanke, dass Levin mich die ganze Zeit verfolgt hatte. Wer weiß, wie oft er das schon getan hatte. Hoffentlich war das gestern wirklich nur eine Ausnahme. Mein Vertrauen zu ihm hat sich dadurch aber ziemlich verschlechtert. Dennoch wurde uns vorerst ein bisschen Abstand gut tun. Das ganze etwas sitzen lassen und dann wird das bestimmt wieder.Voller Vorfreude wank ich Leon zu. Diesmal war er vor mir da und hatte es sich schon auf dem Bank gemütlich gemacht. Mehr oder weniger elegant sprang ich von meinem Longboard ab und kam vor ihm zu stehen. Bevor ich überhaupt etwas tun konnte nahm er mich kurz in den Arm, was meine Gefühle Mal wieder zum explodieren brachte. Noch nie mochte ich einen einzelnen Menschen so arg, wie ihn. "Wir gehen Eis essen. Ich lad dich ein", beschloss er gleich nach seiner Begrüßung und grinste mich an. Überordert erwiderte ich den Blick. "Das muss nicht sein, ich kann auch selbst zahlen", widersprach ich stotternd und probierte mich so aus dieser Sache herauszuwinden. Eis essen gehen ist super nett, aber dass er zahlt muss doch wirklich nicht sein. Genau im gleichen Moment fiel mir aber das Problem des ganzen auf. Ich hatte nichtmal Geld dabei, um selber zu bezahlen. "Doch, das muss sein. Kommst du?", inzwischen war er schon ein paar Schritte vor gegangen und blickte mich nun fragend an. Ich merke schon, dass diskutieren bei ihm relativ wenig Sinn machte. Eine Sache, die ihn so süß wirken ließ. Nickend hin ich mein Board hoch und ging zu ihm. "Das nehm ich", mit diesen Worten nahm er mir mein Longboard aus der Hand und klemmte es sich unter den Arm. Hier hatte ich nichts dagegen. Auf Dauer konnte das Teil echt schwer werden. Verträumt gingen wir beide nebeneinander her. Ich war so glücklich, wenn er bei mir ist und obwohl wir uns nur wenige Male getroffen hatten, kam es mir vor, als würde ich ihn schon ewig kennen. Durch unsere langen Gespräche erfuhr ich so viel über ihn und er wahrscheinlich auch über mich. Doch eine Frage, die ich mir die ganze Zeit Stelle ist, ob er das gleiche für mich empfindet. Klar ist er super hilfsbereit und alles, aber ich kann das alles nicht einschätzen. Momentan spiele ich eher mit dem Gedanken, ihm meinen Gefühlslage zu beichten und darauf zu hoffen, dass er gleich denkt. Was kann ich denn schon groß verlieren? Naja, ihn. Aber wenn es dann so wäre, wäre es sowieso sinnlos gewesen. Oder nicht? Vielleicht bin ich auch nur wieder viel zu verwirrt für sowas und sollte mir und vor allem ihm mehr Zeit geben.
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Fühlt er das gleiche?Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...