"Hast du alles, was du hier hattest?", vergewisserte sich Alex über die Vollständigkeit meiner Sachen. Mit seiner Frage gab er mir nur das Gefühl, ich hätte wirklich etwas vergessen, obwohl ich gestern Abend schon alles kontrolliert hatte. "Hoffentlich", beantwortete ich unsicher und warf noch einen letzten Blick über das Zimmer. Das werde ich definitiv nicht vermissen hier. "Können wir noch kurz bei Papa vorbei?", wechselte ich das Thema, als wir das Zimmer verließen. Grinsend nickte der Notarzt. Zum Glück war er inzwischen auf der normalen Station und konnte auch nächste Woche entlassen werden. Zwar muss er noch anderthalb Wochen Zuhause vor sich hin vegetieren, aber da ich ab nächster Woche schon wieder Ferien hatte, fand ich das absolut nicht schlimm. Obwohl ich mir schon denken kann, dass er sich langweilen wird. Und das ist dann der Punkt, an dem er nervig werden könnte. Aber das verzeihe ich ihm. Alles war besser, als seine Zeit im Krankenhaus.
"Ach übrigens die Schule hat angerufen. Levin wird dir in nächster Zeit den verpassten Stoff vorbeibringen, wenn du Probleme hast, sollst du dich einfach bei deinen Lehrern melden", informierte mich Franco. Leicht verwirrt sah ich von meinem Essen hoch. Wieso Levin?
"Ist das nicht der Sohn von Oli?", kam es kurz darauf von Robin. Wieso kennen denm alle Levin? Also bei Franco und Alex wunderts mich nicht, aber Robin?
"Ja. Eigentlich kannst du ihn fragen ob sein Vater mitkommen möchte. Der hat sich hier auch schon lange nicht mehr blicken lassen." Schmunzelnd nickte ich.
Letztendlich einigten sich die beiden dann doch die ganze Familie zum Grillen einzuladen. Nächste Woche, wenn Papa auch wieder hier ist. Anscheinend hatte Levin auch noch zwei Geschwister, von denen er mir bis jetzt noch garnichts erzählt hatte. Gab halt nie den passenden Moment, um überhaupt weiteres über sein Leben zu erfahren. Zudem wir auch noch ne ziemlich lange Zeit fast keinen Kontakt hatten. Nach dem Mittagessen verkrümelte ich mich erstmal auf mein Zimmer. Franco und Robin hingegen machten es sich auf der Terrasse gemütlich. Mit war es dort sowieso nur viel zu warm. Und Lust gleich zusammen zu brechen, hatte ich auch nicht. Da verbringe ich lieber gleich den ganzen Tag in meinem Zimmer. Hier ist es wenigstens schön kühl. Ich freu mich schon, wenn die kältere Jahreszeit wieder einbricht. Obwohl ich den Winter eigentlich genauso verhasste wie den Sommer. Herbst und Frühling waren als einziges ganz okay.
Ein Klopfen an meiner Zimmertür ließ mich aus meinen Gedanken, mit denen ich mich bis.mehr befasste, als mir dem Buch, das ich las, hochschrecken. Schon allgemein an der Art, wie derjenige anklopfte, wusste ich, dass es definitiv nicht Franco oder Robin waren. "Ja?", sprach ich in die Richtung der Türe. Eigentlich hätte ich Paula erwartet, aber zum Vorschein kam, Recht unerwarteter Weise, Levin. Grinsend erhob ich mich und begrüßte den Jungen mit einer kurzen Umarmung. Dass es geklingelt hatte, hatte ich garnicht mitbekommen. Kein Wunder, so wie ich schon wieder in Gedanken versunken war.
"Ich hab dir wunderschöne Schulsachen mitgebracht", erklärte er seinen Aufenthalt mit einem lachen auf dem Gesicht und reichte mir zwei kleine Stapel von Blättern der mit Büroklammern fixiert wurden.
"Danke, hättest mich aber gern auch verschonen können", erwiderte ich ebenso lachend und bedeutete ihm sich hinzusetzen. Er schnappte sich meinen Schreibtisch-Stuhl und drehte sich damit hin und her. Dass ihm nicht schwindelig wird. "Ich hätte dich verschonen wollen, aber sein Klassenlehrer hat mich angesprochen", fing er, entschuldigend, an zu erzählen. "Wir seien doch so gute Freunde, also könnte ich dir doch die Aufgaben vorbei bringen", äffte er den Lehrer nach, woraufhin ich wieder lachen musste. Ich mochte seine Art einfach. Mit ihm gab es immer was zu lachen. Dass ich das damals in der fünften nie bemerkt hatte, wundert mich bis heute. Sieht seinem Aufenthalt hier, verging der Nachmittag auch ganz schnell. Gemeinsam machten wir uns daran die Aufgaben zu erledigen. Hierbei bemerkte ich auch eine Eigenschaft, die ich mir als Sohn eines Arztes zwar schon denken konnte, aber bei jetzt noch nicht bemerkt hatte: Er war so unfassbar klug und brauchte selbst bei einem Thema, welches er selber noch nicht im Unterricht hatte, nur ein paar Minuten, um es verstehen. Bewundernswert, kann ich da nur sagen. Noch nie hatte ich Schulaufgaben als so lustige und auch Angelegenheit empfunden. Es war schon schade, dass wir nicht in derselben Klasse waren. In der Zwischenzeit war ich nämlich wieder wie am Anfang. Absolut keinen Anschluss. Dass ich mich zu Beginn meiner Schulzeit auf der neuen Schule so viel mit Finja und Jessy beschäftig hatte, hatten die andern so ziemlich das Interesse an mir verloren. Die Klasse spaltete sich, trotz ihrer guten Gemeinschaft, in verschiedene Teile und ich passte nirgends wirklich dazu. Aber immerhin wurde ich in Levins Freundeskreis gut aufgenommen. Sonst wäre ich irgendwie relativ unglücklich auf dieser Schule geworden.
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Entwickelt sich da was zwischen den beiden ? Hehe
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
ФанфикшнMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
