An einen Baum angelehnt war ich wohl irgendwann eingenickt, denn als ich wieder wach wurde, beschwert sich auch mein Rücken über diese Haltung. Abgesehen davon, dass ich recht spät eingeschlafen bin hab ich eigentlich schon lange geschlafen. Die Sonne schien schon kräftig. Es war einer dieser warmen Tage, die ich schon immer verhasst habe. Kreislaufprobleme waren da vorprogrammiert. Und da ich jetzt die letzten Stunden absolut nichts gegessen und getrunken hatte, werden die auch definitiv noch auftreten. Langsam stand ich auf und streckte mich. Die schwarzen Pünktchen, die mir direkt vor dem Gesicht tanzten ignorierte ich so gut es ging. Wohin jetzt? Sonderlich gut hatte ich meinen kleinen Ausbruch nicht geplant, denn ich hatte weder einen Plan was ich tun sollte noch wie ich das ganze Papa erklären sollte. Außerdem hatte ich, mal wieder so keinen Plan, wo genau ich hier bin. Gestern bin ich ja einfach ziellos und mit Tränen in den Augen durch die Gegend gestolpert und hab mir alles andere als den Weg gemerkt. Vielleicht sollte ich damit in der Zukunft Mal anfangen.
Mit zusammengekniffenen Augen steuerte ich in eine Richtung, in der ich einen Ausgang vermutete. Meinem Körper machte die wenige Nahrungszufuhr anscheinend ziemlich zu schaffen, denn nach ein paar Schritten wurde auch der Schwindel mehr. Das kurze schließen meiner Augen, während des gehens, wurde mir direkt wieder zum Verhängnis.
Der Zusammenprall mit dem Baum, wo auch immer dieser her kam, war ziemlich schmerzhaft. Meine Nase war wohl der gleichen Meinung, denn nur ein paar Sekunden darauf fing sie an zu bluten. Besonders super, da ich auch keine Taschentücher oder ähnliches dabei hatte. Notdürftig musste eben meine Hand herhalten. Seufzend lehnte ich mich gegen die Buche, der ich mein Missgeschick zu verdanken hatte und geleitete an ihr herunter. Das eben hat meine Kreislauf Situation nicht wirklich besser gemacht. Der wenige Schlaf, die Hitze, die sich langsam anbahnte, alles Faktoren, die mir jegliche Kräfte raubten. Wenn ich jetzt aufstehen würde, würde ich wahrscheinlich nicht sehr weit kommen. Zu dem ich ja nichtmal weiß, wo ich hier wieder rauskomme. Langsam spiele ich mit dem Gedanken einfach Papa anzurufen. Mehr als sauer sein kann er sowieso nicht und es ändert jetzt nichts daran, ob ich mich jetzt melde oder später wieder Zuhause aufkreuze.
Hab ich die WG gerade ernsthaft Zuhause genannt? Das ganze verwirrt auch schon mein Hirn. Obwohl es ja eigentlich langsam wirklich zu meinem Zuhause wird. Wo anders wohn ich ja nicht mehr und werde ich auch in nächster Zeit nicht.
Okay, vielleicht sollte ich mir darüber später Gedanken machen und mich jetzt auf das Wesentliche konzentrieren.Mit zittrigen, blutverschmierten Fingern zog ich mein Handy aus der Tasche und schaltete es an. Die anwesenden Anrufe hatten sich wieder vermehrt und inzwischen waren auch welche von meiner Mutter dabei. Dann weiß sie wahrscheinlich auch Bescheid. Etwas unsicher ging ich auf die Anrufe und suchte die Nummer von Papa raus, die mit Abstand am häufigsten war. Auch ein paar unbekannte Anrufer waren dabei. Ich schätze mal ganz stark, dass es Alex, Franco oder Robin waren. Tut aber gerade eigentlich nichts zur Sache, denn momentan will ich nur meinen Vater anrufen. Mit einem tiefen Atemzug zog ich die warme Luft in meine Lungen, bevor ich erneut auf den Bildschirm tippte. Ich hatte Angst. Große Angst vor der Reaktion von Papa. "Marleen? Wo bist du? Geht's dir gut?", überrumpelte mich die aufgeregte Stimme meines Vaters nach wenigen Sekunden. Nervös hielt ich das Gerät in dem Fingern und starrte auf den Display.
Wenn ich jetzt nichts sage, dann macht er sich nur noch mehr Sorgen.
"Ich weiß nicht wo ich bin.", ein erneutes luftholen meinerseits zierte die kurze Stille, "Ich blute".
Mehr brachte ich nicht raus. Was soll ich denn auch groß sagen? Eventuell genauere Infos zu meinem Nasenbluten, aber Reden ist so anstrengend, momentan.
Aus dem Hörer kam ein relativ überfordertes Seufzen und das leisere rufen von Robins Namen. "Sie hat angerufen", informierte er den Beamten. "Wo blutest du? Wo genau bist du? Was siehst du?", überhäufte er mich gleich weiter mit seinen Fragen. Schwach rollte ich mit den Augen. "Ich bin im Wald. Du musst kommen, mir ist schwindlig", murmelte ich immer leiser. Ich konnte spüren, wie mich meine Kraft nach jedem Wort mehr verließ. "Hör mir zu, du musst auf jeden Fall wach bleiben und darfst nicht auflegen ja?", wies er mir, diesmal mit einer ruhigen Stimme, an. Mehr als ein leises brummen, konnte ich aber nicht antworten. Das nächste was er sagte, drang, wie durch Watte zu mir durch. Lange an die Bitte wach zu bleiben, konnte ich mich nicht wirklich halten. Denn langsam, aber sicher empfing mich die allzu bekannte Schwärze der Bewusstlosigkeit.-----------------------------------------------------------------------
Ich hab voll die gute Idee, was noch alles passieren wird hehehe^^Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanficMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...