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Schwer atmend schreckt ich hoch und blickte mich aufgeregt um. Ein Albtraum hatte mich geplagt. Doch ich war hier im Wohnzimmer und in Sicherheit. Das einzig doofe daran, dass ich im Wohnzimmer war, dass auch direkt Alex auf mich aufmerksam geworden ist und nun dezente Schwierigkeiten damit hatte mich zu beruhigen. Meine Atmung ging unkontrolliert und mit meinen Gedanken hing ich immernoch bei dem Erlebniss, was ich eben in diesem beschissenen Traum hatte. "Ruhig atmen. Alles ist gut. Beruhig dich", sprach Alex ruhig. Seine eine Hand hatte Mal wieder mein Handgelenk umfasst, während seine andere sanft über meinen Rücken strich. Langsam kam.ich wieder runter und machte mir immer wieder klar, dass es nur ein Traum war.
"Albtraum?", fragte er leise, woraufhin ich nur leicht nickte. Wie viel Uhr haben wir eigentlich? Ist Papa schon draußen aus dem OP? Die Uhr zeigte mir an, dass ich soeben um die anderthalb Stunden geschlafen hatte. Ziemlich lang eigentlich. Anfangs hatte ich nicht Mal gedacht, dass ich überhaupt einschlafen kann. Bei den Gedanken die mich geplagt hatten und auch in den Traum verfolgt hatten, wie sich jetzt herausgestellt hat. "Willst du darüber reden?", holte mich der Notarzt zurück in die Realität. Hastig schüttelte ich den Kopf und stand auf, um in die Küche zu gehen. Ich will das ganze eigentlich nur verdrängen und nicht weiter vertiefen. Nachdem ich etwas getrunken hab, was in den letzten Stunden von mir auch deutlich vernachlässigt wurde, ging ich zurück ins Wohnzimmer. Anscheinend genau zur rechten Zeit, denn gleichzeitig mit mir kam Franco, der mich die Treppen runterging. Nach ein paar Sätzen, die er in sein Handy sprach, legte er auf und sah uns abwechselnd an. Ich konnte seinen Blick nicht wirklich deuten und das machte mir Angst. War etwas mit Papa? Vielleicht hat ja das Krankenhaus angerufen. Wieso sagt er den nichts? "Phil hat die OP überstanden.", begann er mit seiner Nachricht und seufzte leise,"Sie haben ihn ins künstliche Koma versetzt." Sprachlos starrte ich ihm entgegen und ging ein paar Schritte zurück, um mich an die Wand zu lehnen, an der ich mich dann letztendlich herunter gleiten ließ und dann mehr oder weniger sanft auf dem Boden aufkam. Eigentlich hatte ich jetzt von mir erwartet erneut in Tränen auszubrechen, doch es kam nichts. Ich war nur noch überfordert mit allem. Die Tatsache, dass er lebt, aber noch im Koma ist, ist beschissen. 
"Hey, das wird schon wieder" Franco kniete sich zu mir auf den Boden und sah mir in die Augen. Er sagt das so zuverlässig. Aber weiß er es wirklich? Naja, er ist Sanitäter, besser als ich weiß er es definitiv. Ich sollte ihm vielleicht einfach vertrauen. Was anderes bleibt mir ja nicht übrig. Dennoch blieb dieses Gefühl. Ich schätze so schnell werde ich das auch nicht los. "Hast du Hunger?", fragte er und reichte mir seine Hand, um mir hoch zu helfen. Wieder auf den Beinen schüttelte ich wortlos den Kopf. Bei all dem was passiert ist bekomm ich sicher keinen bissen runter. "Bin oben", meldete ich mich ab, bevor jemand zu einer Widerrede ansetzen konnte. In meinem Zimmer machte ich mich erstmal daran meine Schulsachen für morgen zu packen. Obwohl ich jetzt schon genau wusste, dass meine Konzentration bei Null liegen wird hatte ich keine Lust noch mehr Fehltage zu  haben, als sowieso schon da sind.

Mit dem Blick auf die Decke gerichtet lag ich auf meinem Bett. Komplett in Gedanken versunken bemerkte ich nichtmal Alex, der auf einmal in meinem Zimmer stand. Umso größer war der schreck, als er begann zu sprechen:"Wie geht's dir?" Nachdem ich erstmal einen halben Herzinfarkt erlitten hab setzte ich mich auf. Antworten tat ich ihm jedoch nicht. "Kannst du nicht anklopfen?", meinte ich immernoch bemüht damit, meinen schnellen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. Und sein Grinsen brachte nur noch mehr Verwirrung. "Hab ich, aber du hast ja nicht reagiert.", antwortete er schmunzelnd und setzte sich auf meinen Schreibtisch-Stuhl. Kann er nicht einfach gehen? "Gehst du morgen zur Schule?" Ohne groß zu überlegen nickte ich. Was anderes bleibt mir ja nicht übrig. Hier versinke ich ja nur in meinen Gedanken.
"Ich wollte nur sagen, wenn du reden willst oder so, kannst du immer zu uns kommen okay?", bot er mir an. Seufzend schaute ich auf den Boden und nickte. Machen werde ich das trotzdem nicht. Es ist ja schon selten, dass ich überhaupt mit Papa über meine Probleme rede. "Kein Bedarf", murmelte ich leise und mit der Hoffnung, dass er mich wieder in Ruhe ließ.
Zum Glück gab er sich auch damit zufrieden und verließ kurz darauf auch wieder den Raum. Hoffentlich komm ich in der Schule morgen wenigstens auf etwas andere Gedanken.

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Uff ich mag das Kapitel nicht soo🙄🥴

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWo Geschichten leben. Entdecke jetzt