"Na? Bereit für deinen letzten Tag?"
Tolle Begrüßung, Kim. Ein Schulterzucken von mir beantwortete ihr Frage. Mein Blick galt dem Schulgebäude. Ich werde das hier definitiv vermissen.
"Es wird definitv etwas fehlen, ohne dich", meinte Kim traurig und umarmte mich direkt nochmal. Ich könnte gleich wieder los weinen, bei dem Gedanken daran, sie nur noch so selten zu sehen.
"Ich komm dich ganz oft besuchen, versprochen", munterte ich sie auf. Es bringt jetzt auch nichts, den ganzen Tag so negativ zu sein.
Das komische Gefühl, welches vorher schon da war, wurde beim Betreten der Schule trotzdem nochmal verstärkt. Es scheint so surreal, dass das einfach das letzte mal sein wird. Zum Glück war es ja wenigstens der letzte Tag vor den Ferien, so dass wir in fast allen Fächern keinen wirklichen Unterricht hatten.Trotzdem ging der Unterricht wieder viel zu schnell vorbei und ehe ich mich versah, stand ich auch schon wieder draußen und verabschiedete mich, recht emotional, von Kim. Sogar ein Geschenk hat sie mir noch gemacht. Es war ein Buch mit vielen Fotos von uns. Nach ihren Angaben, war sie nämlich gestern garnicht im Kino sondern beim Fotos ausdrucken und gemeinsam mit Adrian hat sie das gebastelt. Ich hab das Gefühl, dass das zwischen den zweien wirklich was werden könnte. Nur schade, dass ich das nur noch über Anrufe oder Nachrichten erfahren werde.
"Viel Glück mit dir und Adrian", flüsterte ich ihr während unserer Umarmung zu. Im Hintergrund sah ich, wie Papa am Auto wartete. Anscheinend hatte ihm das hinfahren nicht gereicht, so dass er mich jetzt auch noch abholen muss. Wenn er unbedingt meint. "Ich muss jetzt los, sonst verpass ich den Bus. Tschau", beendete sie unsere fast endlose Umarmung.
Mit einem leichten lächeln sah ich hier hinterher. Sie werde ich definitiv am meisten vermissen. Schon faszinierend, wie schnell das alles gehen kann. Vom einen auf den anderen Tag hab ich erfahren, dass wir wegziehen. Vielleicht hätte mir etwas mehr Zeit, um das zu verdauen nicht geschadet.
Die Fahrt verlief still. Und da ich sowieso nur in meinen Gedanken war, blieb das auch so. Zuhause angekommen bestand Papa erstmal drauf gemeinsam Mittag zu essen. Auch eine Sache, die wir in letzter nie getan hatten. Ihre Arbeitszeiten sind mit meinen Schulzeiten einfach nicht identisch gewesen.
"Fängst du dann heute Mittag schon an zu packen? Am besten machst du einen Koffer voll mit Klamotten oder Sachen, die du die nächsten Wochen brauchst und der Rest kommt in die Kartons, die im Wohnzimmer stehen. Das holen wir dann, wenn ich eine Wohnung gefunden hab.", erläuterte er mir den weiteren Plan. Unauffällig verdrehte ich die Augen. Sich zu entspannen oder die Ferien genießen wird hier wahrscheinlich auch nichts mehr. Da werde ich in Köln machen. Toll.
Bei dem Gedanken daran sank meine Laune in denn Keller.
"Wann entscheidet das Gericht das mit dem Sorgerecht eigentlich?", fiel mir die Frage ein, die ich schon die ganze Zeit stellen wollte. Er hat zwar gesagt, dass das ganze etwas aufwendiger werden wird, aber wann genau nicht. Zudem ich mich noch nie wirklich mit dem Thema auseinandgesetzt habe. Gab ja auch keinen Grund dafür. Immerhin waren wir mal eine glückliche Familie.
"Erst müssen wir das alles beantragen und dann wird ein Termin gemacht. Meistens wird die Entscheidung dabei auch gefällt, wobei du dann auch noch mit dem Jugendamt reden wirst."
Darauf hab ich mal so garkeine Lust. Das klingt schon allein von seiner Erzählung mega stressig. Wieso kann den nicht alles normal sein?
Es scheint, als hätte ich ein normales Leben einfach nicht verdient. Aber warum? Vielleicht hab ich mein Leben davor einfach zu wenig wertgeschätzt. Anscheinend müssen Dinge immer erst weg sein, bevor man sie zu schätzen weiß.
"Wir schaffen das zusammen ja?", munterte er mich auf und nahm mich in den Arm. Ich spürte, wie ich schon wieder den Tränen nahe war. Wieso bin ich denn auch nur so emotional in letzter Zeit?
Könnte dran liegen, dass es wie Papa schon gesagt hat, eine Ausnahmesituation ist. Seufzend stand ich auf und packte meinen Teller in die Spülmaschine.
Alles hier, wird mir so dermaßen fehlen.
Ich meine, hier bin ich aufgewachsen und habe mein ganzes Leben verbracht.
Es ist von meinem Schicksal wohl nicht gewollt, dass ich hier weiter glücklich bin. Definitv nicht.-----------------------------------------------------------------------
Wat is denn dat für ein komische Kapitel HilfeMan liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
Fiksi PenggemarMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...