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"Mach dir doch keine Vorwürfe. Das machst du ja nicht mit Absicht. Der Mann hat es doch geschafft und das ist die Hauptsache oder?", sprach Alex mir gut zu. Ich tat es tatsächlich nicht mit Absicht, aber es passierte nun mal und das war genau das Problem. "Ich will aber nicht, dass das passiert", murmelte ich leise und bestätigte meine Verzweiflung mit einem Seufzer. "Das geht schon wieder weg. Weißt du was ich denke? Wenn du wirklich in eine Situation kommst, in der es wichtig ist so schnell zu reagieren, dann wirst du schon instinktiv das richtige machen. Das ist oft so und das hab ich auch schon oft erlebt mit Ernst-Helfern. Aber wie gesagt, mach dir nicht so viele Gedanken", hielt er mir einen halben Vortrag, welcher mir tatsächlich den Großteil meiner Sorgen nahm. Dankbar sah ich ihn an und nickte leicht. Ich sollte nicht meine ganzen Gedanken damit verschwenden. "Ich glaub ich geh Mal ne Runde mit Muffin", meinte ich leise und sah zu dem Hund, der mich schon mit großen Augen anschaute. Ein bisschen den Kopf frei bekommen wird wohl auch nicht schlecht sein.

"Hey", begrüßte ich Leon vor dem Krankenhaus und umarme ihn. Eine Sache, die ich auch ewig machen könnte. Muffin hatte ich daheim gelassen, denn hier dürfte er sowieso nicht rein. Robin wollte heute Mal nach Verwandten schauen, aber ich denke spätestens bei dem Gespräch wird der Mann uns beziehungsweise eher mir sagen, wo Muffin hin soll. "Na dann, auf geht's", meinte Leon sehr euphorisch, womit er mich zum Teil sogar anstecken konnte. Das verschwand aber nach und nach immer mehr, denn je näher wir dem Zimmer kamen, desto nervöser wurde ich. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, was der Mann jetzt zu sagen hatte, außer eben ein Danke und die Sache mit Muffin.
Außerdem konnte ich mir kein Bild davon machen, wie der ehemalige verletzte jetzt aussah. Um ehrlich zu sein hatte ich schon ein bisschen Angst, wieder so verstört zu werden, wie gestern. Ein letztes Mal sah Leon fragend zu mir. Wie befanden uns nun vor dem Zimmer, in welchem der Mann liegt. Der Junge wollte wohl nur mein Go bekommen. Mit einem tiefen Atemzug zog ich die Krankenhaus Luft ein und nickte langsam. Nachdem Leon daraufhin vorsichtig geklopft hat und nach der Bestätigung zum reinkommen die Tür öffnete ging er vorraus, was mich rein garnicht störte. Während er dann schon den älteren Mann begrüßte schloss ich leise sie Tür hinter mir und lief langsam und sehr unsicher hinterher. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen wir, obwohl eher Leon, mit Otto ins Gespräch und unterhielten uns ausgiebig. Der Mann war so dankbar, dass wir ihm das Leben gerettet hatten und wollte sich unbedingt revanchieren, was wir beide aber höflich ablehnten. Sowas sollte selbstverständlich sein. Ich will nicht wissen, wie viele Leute nur vorbeigegangen wären oder sogar auch sind. Etwas, was für mich unvorstellbar wäre. Wenn jemand verletzt ist, dann hilft man diesem.

"Wo ist denn eigentlich Muffin", fragte er nach seinem Hund und sah uns beide nacheinander an. Leon's Blick wanderte zu mir. Das ist nun mein Part nehm ich an. "Momentan ist er noch bei mir Zuhause, ich wollte nicht, dass er ins Tierheim kommt. Gibt es irgendwelche Verwandten, zu denen er könnte?" Mit trauriger Mimik schüttelte Otto den Kopf. Das machte mich umso trauriger. Ich kann es allgemein nicht abhaben, wenn um mich herum jemand traurig ist. "Würdest du mir einen Gefallen tun, Marleen?", fragte er leise und sah mir in die Augen. Sofort nickte ich. "Kümmer dich gut um Muffin, bitte. Ich schaffe das doch alles nicht mehr. Ich-", abrupt stoppte er und fiel zurück in sein Kissen. Verwirrt sah ich zu Leon, welcher direkt probierte Otto anzusprechen, ohne Erfolg. Wie in Trance sprang ich auf und rannte nach draußen. Als wäre es vom Schicksal gesteuert lief ich dort direkt einen Arzt in die Hände, dem ich in der Kurzfassung die Umstände erklärte. Hektik brach auf und auch mehrere Schwestern liefen in das Zimmer. Ich fühlte mich so unwohl. Diese Ungewissheit war echt zum kotzen. "Herzstillstand", rief jemand im Zimmer. Erschrocken blickte ich zu Leon. Ohne etwas zu sagen nahm der mich in den Arm und ging mit mir einige Meter von dem Raum weg. Ich war froh, dass ich wiedermal eine große Stütze von ihm bekam. Etwas, was ich mehr als brauchte in diesem Moment. Schritte hinter uns ließen mich aufhorchen. Tatsächlich war es, wie ich bereits vermutet hatte der Arzt. Wie viele Minuten bereits vergangen sind wusste ich nicht. Mein Zeitgefühl hatte sich sehr schnell verabschiedet.
Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Wie gerne ich die einfach nicht lesen würde. Mit großen Augen beobachtete ich ihn, wie er minimal den Kopf schüttelte:"Er hat es nicht geschafft" Obwohl ich Otto kaum kannte, kullerte mir kurz darauf schon eine Träne über das Gesicht. Er war so ein liebevoller Mensch und ich sah ihn fast als eigenen Opa an. Aber er ist Tod. Diesen letzten Wörter prägten sich in meinem Kopf ein. "Kümmer dich gut um Muffin", hat er gesagt. Das werde ich tun, Otto.

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Traurige Wendung:(

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWo Geschichten leben. Entdecke jetzt