Nervös bohrten sich meine Fingernägel in meine Hand, als ich ein letztes Mal tief Luft holte, um ihn anzusprevhen. Wäre Levin nicht hier und würde alles ins genauste Detail beobachten, hätte ich mich wieder umgedreht und wäre weggelaufen. Doch jetzt ist es zu spät für einen Rückzieher. "Hey", murmelte ich leise. Viel zu leise, um wahrscheinlich überhaupt etwas zu verstehen. "Hey na?", erwiderte der Junge freundlich. Erst wusste ich nicht, wie ich darauf antworten sollte, aber dann nahm er mir schon das Wort aus dem Mund.
"Wie heißt du?", wollte er wissen und grinste mich immernoch an. Ich glaub, er weiß auch ziemlich genau, was hier abgeht. Zu übersehen, bei meinem Tomatenkopf ist das wohl nicht. "Marleen und du?", antworte ich leicht stotternd. Ich war nie wirklich der Typ zum nervös sein und ausgerechnet jetzt muss das Hervorkommen? Was macht das denn für einen Eindruck? Keinen guten, auf jeden Fall. "Schöner Name. Ich heiß Leon, schön dich kennenzulernen" Er ist so verdammt nett. Ich komm mir vor wie ein unhöflicher Klotz, der irgendwie nur in weg rumsteht. "Ich wollte eigentlich fragen, ob wir vielleicht Nummer austauschen könnten und wir in Kontakt bleiben können", stammelte ich nervös und komplett unsicher. Das Schmunzeln von Leon machte mich nur noch unsicherer. Der wird doch auf diesen doofen Satz niemals ja sagen. Ich hab doch gleich gewusst, dass diese Aktion absoluter Schwachsinn ist."Und? Wie war's, was hat er gesagt?", empfing mich Levin auf meinem Weg zu ihm zurück. Ungläubig starrte ich ihn an. "Ich hab seine Nummer", murmelte ich immernoch leicht fassungslos. Kein Wunder, bei meinem auftreten war das die Variante, die mir am unwahrscheinlichsten schien. Dennoch glücklich sah ich nochmal nach hinten. Der Bus mit dem Leon nachhause fährt, bog soeben um die Ecke und verschwand somit aus meinem Sichtfeld. Im Nachhinein betrachtet war ich aber trotzdem mehr als froh, diesen Schritt getan zu haben. "Hast du mir zugehört?" Augenblicklich wurde ich wieder von Wolke 7 auf die Erde geholt und blickte Levin an. Eine Antwort musste ich ihm wahrscheinlich nicht liefern, denn dass ich ihm nicht zugehört hatte, wird er wohl selbst begriffen haben. "Mein Vater hat angerufen, wir sollen uns langsam wieder auf den Weg zurück machen", erklärte er mir und deutete in die Richtung aus der wir gekommen sind. Glaub ich zumindest Mal. Auf meinen Orientierungssinn kann ich mich immernoch nicht verlassen. Leicht abwesend nickte ich und wir machten uns ohne etwas zu sagen auf den Weg zurück. "Du magst ihn doll oder?", fragte Levin, nach einer Weile, ziemlich unerwartet. Verwirrt schoss mein Blick in seine Richtung. Hatte ich da eben eine Spur Enttäuschung rausgehört? Aber wieso denn? Er hat sich doch so für mich gefreut. "Abgesehen davon, dass ich ihn noch nicht wirklich kenne, ja", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. "Aber könntest du das bitte für dich behalten, ich hab keinen Lust auf tausend Fragen von Papa oder den Anderen", fügte ich noch bittend hinzu. Diesmal war er derjenige, der leicht abwesend nickte. Sein Verhalten hatte sich schlagartig ins komische verändert und ich sah keinen wirklichen Grund dafür.
Als das Restaurant schon in Blickweite war, konnte ich schon von weitem Johanna erkennen, die sich aufmerksam umsah, uns schlussendlich entdeckte und schnell auf uns zu ging. "Könnt ihr Mal schneller machen? Die machen sich schon voll die Sorgen, vor allem dein Papa, Marleen", warnte sie uns schon regelrecht vor dem, was ich schon erwarten hätte sollen. Wieso denken die eigentlich immer, dass sofort igendwas passiert sein muss? Etwas, was ich glaub nie verstehen werde.
Diesmal mit schnellerem Tempo legten wir die letzten Meter zurück. Unsicher wechselte ich einen Blick mit Levin. Irgendwie müssen wir unser langes wegbleiben ja auch erklären. Mit seinem zuversichtlichen leichten nicken bestätigte er mir erneut, dass er kein Wort darüber verlieren würde. Dankbar lächelte ich ihn an und konzentrierte mich weiter darauf mir hinter Jojo den Weg durch das Restaurant zu bahnen, ohne über irgendwelche Taschen oder Menschen zu stolpern. Der Blick von Papa, welcher mir zuerst auffiel war erleichtert. Wir waren doch zu zweit unterwegs, was soll denn da überhaupt passieren? "Wo wart ihr denn so lange?", empfing er mich, während ich auf dem Stuhl neben ihm Platz nahm. Ich konnte es mir nicht verkneifen mit einem unauffälligen, leicht hilflosen, Blick zu Levin zu schauen. Dieser verstand mein Hilfruf zum Glück sehr schnell. "Wir sind halt rumgelaufen und ich hab ein Kumpel getroffen mit dem wir uns noch unterhalten haben.", tischte er eine reine Lüge auf, die glaubwürdiger schien, als ein bewahrheiteter Satz von mir. Faszinierend dieser Junge. Papa nahm diese Erklärung ohne weiteres hin. Ich wünschte ich könnte so gut Lügen, wie Levin. Damit wäre irgendwie vieles einfacher.-----------------------------------------------------------------------
sry, dass ich erst jetzt hochlade, aber hab noch mit meinem Opa Federball gespielt hihiMan liest sich im nächsten Teil<3

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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...