Die Ferien vergingen schneller, als ich es überhaupt wahrnahm und der erste Schultag kam immer näher. Mit ihm stieg auch meine Nervosität. Ich kannte dort absolut niemanden und ich konnte nur hoffen, dass ich gut aufgenommen werde. Eine Sache, die ich aber irgendwie bezweifel. Wer will denn schon etwas mit mir machen?
Seufzend stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mich selbst. Papa hat das alleinige Sorgerecht bekommen und das Jugendamt hatte sich auch nochmals von der Wohnsituation und den Verhältnissen von uns überzeugt. Ich werde meine Mutter vielleicht nie wieder sehen. Aber nur, weil sie es nicht will. Eine Sache die mich immernoch traurig machte, aber nach und nach gewöhnte ich mich an dieses Gefühl. Ich hatte hier eine neue Familie. Zwar war es keines Falls das gleiche, aber es war besser als nichts. Und mit der Zeit war ich auch ganz gut dabei es so zu akzeptieren, wie es ist.
Entschlossen drehte ich mich um und ging aus dem Badezimmer. Ich konnte Papa gestern noch überreden mich zur Schule zu fahren. Den wahren Grund hatte ich ihm zwar noch nicht genannt, aber vorerst reichte die Begründung, dass ich mich hier nicht auskenne ganz gut. Für die Heimfahrt bestand er darauf, dass ich den Bus nehme. Wie ich das anstelle weiß ich noch nicht so wirklich. Ich krieg ja schon Panik nur wenn ich daran denke alleine damit fahren zu müssen.
"Am besten fährst du zur Wache. Zuhause ist zu der Zeit eh noch niemand und Franco hat eine halbe Stunde später Schluss.", schlug er vor. Ich musste mich echt beherrschen um einen genervten stöhner zu unterdrücken. Das ist jetzt auch nicht viel besser.
"Die Linie hab ich dir schon geschickt. Aber du bist ja schon groß.", hängte er noch dran. Er hat absolut keine Ahnung, was in mir abgeht. Ich bekomme jetzt schon Herzrasen. Auf Dauer ist das bestimmt auch nicht gesund. Ich kling schon wie Papa höchstpersönlich, dies ist nicht gesund das kann folgen haben. Wie mich dieses Arzt-Gerede aufregt.
"Marleen, warte mal"
Das Schreien, welches gefühlt über den ganzen Schulhof hallte ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken. Es war ganz klar die Stimme von Levin. Was macht er denn bitte hier? Als ich mich umdrehte erkannte ich den Jungen, der auf mich zu rannte. Auf seinem Gesicht war ein fettes grinsen, welches ich mit einem verwirrten Blick kommentierte. "Sag nicht du bist auch auf dieser Schule?", begrüßte er mich und zog mich kurz in eine Umarmung. Bevor ich überhaupt etwas antworten konnte, fing er schon wieder an zu reden:"In welcher Klasse bist du?"
Gute Frage, nächste Frage. Das muss ich noch im Sekretariat abklären. Vielleicht könnte ich ja fragen, ob ich in die gleiche Klasse wie er komme. Dann wäre ich zumindest nicht ganz so auf mich allein gestellt. "Weiß ich noch nicht. Muss erst ins Sekretariat. In welcher bist du denn? Denkst du ich kann mit dir in eine Klasse?", stellte ich ihm die Gegenfrage. Sie schmunzeln entging mir daraufhin nicht. Anstatt einer Antwort kam aber vorerst nur ein Schulterzucken.
"Ehrlich gesagt, glaub ich das eher weniger. Wir sind die größte Klasse in der neunten Stufe. Ich glaub nicht, dass da dann nochmal jemand rein kann."
Ich konnte das Schicksal förmlich hören, wie es mich von irgendwo beobachtete und leise auslachte. Dennoch war Levin so nett und begleitete mich zur Sekretärin, musste aber dann wieder los, der Unterricht beginnt ja gleich.
Schüchtern betrat ich das Büro nach dem herein und teilte der Frau leise mein Anliegen mit. Sie war echt nett und klärte mich über die groben Sachen auf und nachdem sie mir den Weg zu meiner Klasse beschrieben hatte, war ich auch schon wieder draußen. Die Klasse 9a hat jetzt ihr Vergnügen mit mir. Überraschenderweise fand ich den Raum Recht schnell. Die Tür stand offen und heraus drangen Freudenschreie und lautes Gelächter. Das Schild neben der Tür bestätigte noch einmal, dass ich richtig bin.
Langsam ging ich durch die Tür und sah mich vorerst um. Garnicht so falsch, denn wäre ich nicht mehr rechtzeitig einen Schritt zurück getreten, dann läge ich jetzt wahrscheinlich auf dem Boden. Zwei Jungen meinten unbedingt hier drin fangen spielen zu müssen. Bei der weiteren Musterung des Raumes konnte ich mir einen kleinen Überblick schaffen. Auf der rechten Seite saß ein Großteil der Mädchen, die sich unterhielten, wodurch sie mich auch noch nicht bemerkt hatten. Ded Rest war eher verteilt und machte Blödsinn. Der erste Eindruck von dieser Klasse war mir schon genug. Lauter Freaks. Am liebsten würde ich eine 180° Drehung machen und wieder verschwinden, doch bevor ich mir überhaupt weitere Gedanken darüber machen konnte, unterbrach mich eine Person hinter, die plötzlich hinter mir stand.
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Nichts gegen 9a's loool
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
