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Den restlichen Abend hab ich schlafend auf der Couch verbracht. Natürlich unter Dauerbeobachtung. Irgendwie bin ich dann wohl in mein Bett gekommen, denn hier bin ich mitten in der Nacht aufgewacht. Mir ging es richtig scheiße und eines der Probleme war, dass mir wieder übel war, ich aber kaum Schritte voran kam, da mein Kreislauf ebenso am Arsch ist.
Lange halte ich das aber nicht mehr aus. Also riss ich mich zusammen und ging, so schnell wie möglich ins Badezimmer. Meine Sicht wurde immer schwärzer, aber irgendwie hatte ich es dann doch noch geschafft und kam rechtzeitig auf der Toilette an. An der Badewanne angelehnt konzentrieren ich mich darauf nicht das Bewusstsein zu verlieren. Mein Kopf dröhnte und mein Magen fühlte sich so verdammt leer an. Kein Wunder, viel war ja sowieso nicht drin gewesen.
"Hab ich's mir doch gedacht.", murmelte auf einmal Papa. Wo kommt der denn jetzt her? Ist ja eigentlich egal. Wieder fühlte er meine Stirn und betrachtete mich skeptisch. "Mit dir ist aber auch immer was oder?", grinste er. Ich hätte zwar liebend gern etwas entgegnet, aber meine Kraft war immernoch irgendwo hinter Timbuktu. "Komm ich helfe dir hoch."
Na endlich. Ich hatte schon gedacht er fragt nie. Mit seiner Hilfe stand ich auf. Wobei man das nichtmal stehen nennen kann. Ich hing eher wie ein nasser Sack in seinen Armen und hoffte nur auf den Beinen zu bleiben. In Schneckentempo begleitete Papa mich zurück ins Zimmer und stellte noch einen Eimer, den er vermutlich aus dem Badezimmer mitgenommen hatte, neben mein Bett.
"Probier nochmal zu schlafen. Das brauchst du jetzt."
Kurz darauf war er auch schon wieder verschwunden und hatte mich in dem dunklen Raum alleingelassen. Erst jetzt merkte ich wieder, wie sehr sich mein Körper nach Schlaf sehnte. Somit schloss ich meine Augen und versank schneller als gedacht im Land der Träume.

"Phil meinte, sie hat sich gestern Nacht nochmal übergeben", war das erste, was ich am nächsten Morgen wahrnahm. Müde öffnete ich meine Augen und sah verwirrt zur Tür. Dort standen Alex und Robin.
Die Frage die ich mir Stelle ist, seit wann?
"Morgen, Marleen. Wie geht's dir?", begrüßte mich der Notarzt und übernahm Papas Part durch das fühlen meiner Temperatur. Tatsächlich ging es mir deutlich besser als heute Nacht. Und außer den Kopfschmerzen und dem Hunger hatte ich keine Beschwerden mehr.
"Ganz gut", murmelte ich leise und setzte mich auf. Meine Hand wanderte direkt zu meinem Kopf, da der anscheinend nicht so begeistert von Bewegung aller Art war.
"Kopfschmerzen?", kam es von dem Beamten, der mich schmunzelnd musterte. Ich weiß garnicht, was daran jetzt so lustig ist. Das tut weh. Knapp nickte ich und atmete tief durch. Wie ich diesen Schmerz hasse. "Kommst du mit runter? Dann kannst du auch eine Tablette nehmen.", kam es wieder von Alex. Erneut nickte ich und stand auf. Für ein paar Sekunden musste sich mein Kreislauf daran gewöhnen, aber es ging zum Glück besser als heute Nacht. Mit dem Blick auf den Koffer überlegte ich, ob ich mich umziehen sollte, aber entschied mich letztendlich doch dagegen. Ich werde wahrscheinlich sowieso nochmal schlafen, also weshalb die Mühe? In der Küche leerte ich nach der Tablette erstmal zwei Gläser Wasser. Trinken sollte ich vielleicht auch Mal häufiger. Dann hab ich auch weniger Probleme mit dem Kopfweh.
"Ist Papa arbeiten?", fragte ich, während ich ein kleines Stück Brot aß. Dass ich Mal ein Gespräch anfange hätte ich auch nicht gedacht. "Jap. Wir mussten ihm hoch und heilig versprechen, dass wir auf dich aufpassen", erzählte Robin und grinste. Das kann ich mir relativ gut vorstehen. Seit dieser ganzen Trennung ist er noch besorgter, als er es davor schon war. Situationsbedingt, würde ich mal sagen.
Trotzdem bin ich alt genug und kann, selbst wenn ich krank bin, immernoch ganz gut auf mich selber aufpassen.
Die entstandene Stille wurde von dem Klingelton meines Handy unterbrochen, der uns drei ziemlich erschrecken ließ. Warum hatte ich den nochmal so laut eingestellt? Vielleicht dass ich ihn höre. Naja, das tu ich jetzt zumindest. Ohne wirklich drauf zu achten, wer mich anrief ging ich dran und verschwand im Wohnzimmer, um zu telefonieren ohne zwei lauschende Ohrenpaare neben mir zu haben. Obwohl ich ganz stark vermute, dass sie trotz dem Raumwechsel zuhören.
"Hi Marleen hier ist Levin. Wie geht's dir?", kam aus dem Hörer. Levin also. Weiß er, dass ich krank bin oder wieso ruft er an?
"Ganz okay. Wieso rufst du an?", antwortete ich ihm neugierig. Direkt danach kam ich mir schon leicht unhöflich vor, weil ich auch gut fragen könnte wie es ihm geht, aber momentan will ich einfach nur wissen, weshalb er mich anruft.
"Das freut mich. Ich wollte wegen dem Kickboxen fragen, ob du heute Abend mit ins Training willst. Geht von 18 Uhr bis 20Uhr.", erläuterte der Junge mir den Grund für seinen Anruf. Das hatte ich ja komplett vergessen. Eigentlich ging es mir ja wieder besser, aber nachdem ganzen heute Nacht wird Papa mich wahrscheinlich nicht dort hin lassen.
"Also heute ist eher schlecht. Ich muss mir ging's letzte Nacht richtig schlecht. Wann ist den das nächste Training?" selbst wenn es morgen oder so wäre, hab ich mehr Hoffnung dahin zu gehen als heute.
"Am Freitag, gleiche Zeit. Die Adresse steht auf der Karte, die ich dir gegeben hab. Gute Besserung und ruh dich aus."
Übermorgen also. Zwei Tage werden mir definitv reichen um mich auszukurieren. Nachdem ich ihm eingewilligt hatte und wir den Anruf beendet hatten, ging ich zurück in die Küche. Auf die Fragen antwortete ich nur knapp. Ich werde das dann mit Papa besprechen. Aber erst, wenn's soweit ist.

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Wann wart ihr das letzte mal krank?

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWo Geschichten leben. Entdecke jetzt