Unsicher sah ich Stephan zu, wie er die Tasche von Jessy inspizierte, die sie misslicher weise vergessen hatte. Genervt sah ich in die Richtung, in die die beiden gelaufen sind. Wären sie wenigstens hier geblieben, dann müsste ich jetzt nicht alleine hier stehen. Schon feige mich heir alleine zu lassen. Naja, es war meine Entscheidung stehen zu bleiben. "Was ist das?", riss Stephan mich aus meinen Gedanken. Fragend schaute ich ihn an. Dieser Gesichtsausdruck verschwand jedoch schnell, als ich sah, was genau er in der Hand hielt. Das sind definitiv keine Gewürze. Wieso zur Hölle hat Jessy Drogen in ihrem Rucksack? Und wieso ausgerechnet jetzt. Seinem Blick wich ich aus. Wobei mich das wahrscheinlich jetzt noch verdächtiger macht. "Wem gehört der Rucksack?" Wortlos starrte ich auf den Boden. Ich will keinen verraten, aber alleine in der scheiße stecken will ich auch nicht.
"Gut, dann klären wir das auf der Wache.", beschloss sein Kollege, der meinen Rucksack nahm und Stephan reichte. Mit dem Blick immernoch auf dem Boden ging ich mit den Polizisten zu ihrem Streifenwagen. Die Blicke der Passanten ignorierte ich. Obwohl ich mich schon dezent unwohl fühlte. Zum einen durch die Polizei-Präsenz und zum anderen durch das Gras, welches bei Jessy gefunden wurden. Und die Tatsache, dass die wahrscheinlich sogar noch denken, das sei von mir macht die Gesamtsituation nicht besser. Widerwillig, aber dennoch ohne Kommentar stieg ich in den Streifenwagen und schnallte mich an. Auf dieses ganze Prozedere, welches auf mich zukommen wird, hab ich Mal so absolut garkeine Lust.
"Wie geht's denn deinem Vater?", unterbrach Stephan die Stille. Erschrocken darüber, dass er das ansprach sah ich ihn an. Ich konnte die Tränen, die sich langsam anbahnten schon spüren. Wenn er erfahren würde, in was ich hier schon wieder rein geraten bin... Na dann gut Nacht. "Liegt im Koma", meinte ich mit zitternder Stimme und vermied jeglichen Blickkontakt. Die vorbeiziehenden Häuser sind sowieso viel interessanter. Außerdem hatte ich keine Lust, dass die mich hier weinen sehen. Unauffällig strich ich mir die Tränen aus dem Gesicht und schloss laut ausatmend die Augen. Was spricht denn dagegen, Finja und Jessy einfach zu vepetzen? Wirkliches petzen ist es ja nicht. Und meine Schuld, dass sie Drogen dabei hat ist es wohl auch nicht. Also seh ich auch nicht notwendig sie dahingegen zu decken. Den ganzen Tag auf der Wache zu sitzen, nur weil ich sie decke, will ich auch nicht wirklich.
"So und jetzt nochmal, wem gehört der Rucksack und warum wart ihr nicht in der Schule?",fragte Moritz das zweite mal und sah mich eindringlich an. Obwohl ich ja eigentlich schon beschlossen hatte mit der Wahrheit rauszurücken, hab ich bis jetzt noch nicht den Mut dafür gefunden.
Seufzend sah ich auf meine Finger. Ich reite mich hier durch mein schweigen eigentlich nur noch weiter in die scheiße.
"Der gehört Jessy", begann ich leise,"Finja und sie wollten mich ablenken und dann sind wir halt an den See. Von den Drogen wusste ich nichts, ehrlich." Das würde bestimmt auch jemand sagen, der davon wusste. "Na endlich, warum nicht gleich so. Wie heißen die beiden denn mit vollem Namen?", stellte Stephan direkt die nächste Frage. Hier wäre die letzte Möglichkeit einen Rückzieher zu machen. Obwohl das auch nicht viel bringt. Mit ein bisschen Nachforschung findet man schnell raus wie sie heißen. Spätestens die Schule wird es ihnen sagen. "Finja Berndt und Jessica Bayer" Ich tu das richtige. Schätz ich mal. Würde ich sie weiter decken, bin ich ja so gesehen Mittäter, also muss es ja das richtige sein.
Nickend schrieb der blonde Polizist das auf und verschwand dann:"Ich lass die mal hier her bestellen." Das ist dann der Moment, bei dem ich nervös werde. Sind die beiden sauer auf mich, weil ich das gesagt habe? "Kann man denn jemanden aus der WG informieren, dass du hier bist? Ist da wer daheim?" Schulterzuckend schaute ich Stephan an. "Hast du Mal eure Nummer?" Nachdem ich ihm diese durchgegeben hatte, hat er tatsächlich Alex erreicht, der direkt herkommen wollte. Er wird definitv auch begeistert sein. Wobei es mir aber keiner ist, wenn es erstmal nur bei Alex bleibt. Papas Reaktion, die er haben würde, will ich mir garnicht vorstellen. Er wär sicher enttäuscht. Trotzdem würde ich ihn lieber bei mir haben. "Das wird schon wieder.", munterte mich der Beamte auf," möchtest du was trinken?"
Vorisichtig schüttelte ich den Kopf. Dass ich schon wieder angefangen hatte zu weinen ist mir erst jetzt aufgefallen. Und alles nur wegen diesem Angriff auf Papa.
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Wie wird Alex reagieren?
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
