"Ist dir irgendetwas an ihnen aufgefallen? Also hatten sie Verletzungen? Wirkten sie ängstlich oder sowas?", fragte der Beamte weiter. Es fühlte sich an, als wäre ich in einem Verhör und beschuldigte einer Straftat. Mühsam probierte ich mich zu erinnern. Eigentlich war mir nichts der gleichen aufgefallen, weswegen ich den Kopf schüttelte. Auf den ersten Blick wirkten alle unversehrt und keineswegs ängstlich. "Okay", murmelte der Mann leise und schrieb wieder etwas auf. Dann gab es eine erneute Stille. Immerhin war er damit beschäftigt sich Notizen zu machen.
"Gut. Deine Personalien haben wir ja, bei Rückfragen werden wir uns nochmal melden.", beendete er den gefühlten Verhör. Nach einer kurzen Verabschiedung durften wir auch schon wieder die Wache verlassen. Ich persönlich hatte diesen Moment schon seit Anfang an sehnlichst erwartet. Ich hoffe nur, dass die kleine Familie schnell und nach wie vor unversehrt aufgefunden wird. Mich würde ja interessieren, weshalb sie abgehauen sind. Den ganzen Artikel in der Zeitung hatte ich nicht gelesen, aber vielleicht werde ich das tun, sobald wir wieder im Ferienhaus sind. "Was denkst du weshalb die verschwunden oder abgehauen sind?", fragte ich auf der Fahrt und drehte keinen Kopf zu Papa. Er zuckte nur mit den Schultern. "Alles möglich. Von häuslicher Gewalt, bis zu einem Neuanfang. Wir werden es ja hoffentlich bald herausfinden und wenn nicht dann ist das auch nicht schlimm", erläuterte er mir und bog in die letzte Straße zu unserem vorübergehenden Haus ab. Stumm sah ich aus dem Fenster. Eventuell ist der Mann sich auch so sicher, dass es kein Verbrechen ist, weil sie vor ihm abgehauen sind. Naja, aber wie Papa meinte. Es könnte alles sein und ich sollte vielleicht keine voreiligen Schlüsse treffen. Zudem es ja nicht mein Problem sein sollte. Ich hab meine Informationen der Polizei gesagt und das war's dann auch schon.
Mir den Kopf weiter darüber zerbrechen sollte ich nicht. Ich bin im Urlaub und sollte den Mal eher genießen, als mir Gedanken darüber zu machen.
"Und wie liefs?", begrüßte uns Alex auf dem Flur. Die Antwort meinem Vater überlassend ging ich in die Küche und nahm mir etwas zu trinken. Das hatte ich bis jetzt Mal wieder völlig vernachlässigt. Gedankenverloren kraulte ich Muffin, der neben mir in der Küche Platz genommen hatte. Obwohl ich mir selbst bewusst war, dass ich nicht so viele Gedanken daran verschwenden sollte, war ich nirgendwo anders, als bei der Mutter und ihren zwei Töchtern. Auch wenn es mich nichts angeht, interessiert es mich viel zu sehr, was mit ihnen los ist, als es sollte.
"Leen? Kommst du mit zum Strand? Zum Schwimmen wird es wohl schon zu kalt sein, aber ein bisschen herumlaufen können wir ja trotzdem", riss mich mein Vater aus meinen Gedanken. Durch sein unerwartetes auftauchen zuckte ich erstmal erschrocken zusammen, ehe ich meinen Kopf zu ihm drehte. Nach kurzer Überlegung nickte ich und stand auf. "Alles okay?" Erneut nickte ich und ging an ihm vorbei in den Flur, um Muffins Leine zu holen und mir die Schuhe anzuziehen.
Der Rest war schon zum Teil fertig und außer mir und Papa waren sie schon draußen und wartete dort auf uns. "Sicher, dass alles gut ist?", hinterfragte Papa und betrachtete mich zum Teil skeptisch, zum Teil besorgt. Es ist alles in Ordnung. Ich frag mich lediglich was der Grund für das verschwinden der Vermissten ist. Diese Neugierde meinerseits geht mir zwar schon selbst auf den Keks, doch ändern kann ich es nicht. "Jaja. Ich war nur in Gedanken", wank ich ab und ging mit Muffin nach draußen. Man merkte deutlich, wie sich seine Laune augenblicklich ins Positive veränderte und er die frische Luft genoss. Aufgeregt und interessiert lief er umher und beschnupperte nacheinander die WG Mitglieder und so gefühlt alles, was nicht bei drei auf dem Baum war. Ihn so zu sehen machte mich glücklich, weil er glücklich war. Ich will mir garnicht vorstellen, was wäre, hätte er den Tod seines ehemaligen Besitzers nicht verarbeiten können. Wobei ich ja noch nichtmal weiß, inwiefern er das mitbekommen hatte. Aber man sagt, dass Hunde meist mehr wissen, als man von ihnen erwartet. "Habt ihr irgendein spezielles Ziel?", erkundigte ich mich bei den anderen. Ein Schulterzucken kam zurück. Wenn man es so bedenkt, könnte ich mit irgendwelchen Orten auch nicht viel anfangen. Ich kenne mich hier sowieso nur wenig aus.
Nach ein paar Minuten bloßen herumstehen gingen wir endlich schon los. Muffin und ich waren, wie immer eigentlich, mehrere Meter weiter vorne. Die reden eh nur über irgendwelche belanglosen Themen, die mich nicht wirklich interessieren. Eventuell nutze ich aber auch die Möglichkeit mich erneut mit meinen Gedanken auseinanderzusetzen. Bei meinem Blick nach oben musste ich jedoch stutzen. Bilde ich mir das jetzt ein oder kann ein Zufall wirklich so groß sein?
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Tjaa ich und meine Cuts wieder tzz
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
ФанфикшнMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
