"Leen, ruf einen RTW. Hier liegt einer", brüllte Leon, der mit etwas Vorsprung nach vorne gerannt ist und nun hinter einem Busch kauerte. Erleichtert über diese Nachricht war ich nur minimal. Das einzig positive war nämlich, dass wir wen gefunden hatten und diesem helfen konnten. Der Adrenalinschub ließ aber nicht ansatzweise nach. Während ich die letzten Schritte zu Leon rannte, fischte ich mein Handy aus der Tasche und wählte schonmal die 112. Ziemlich außer Atem und auch relativ aufgebracht schilderte ich dem Leitstellendisponent die Tatsache. Der Anblick des verwundeten Mannes schockierte mich umso mehr. Auf die Ansprachen mich zu beruhigen reagierte ich kaum. Letztendlich gab ich das Mobiltelefon nur noch an Leon weiter, der mir stattdessen den Hund zu schob, mit welchem ich mich ein paar Meter entfernte. Immerhin war Leon in der Lage die erste Hilfe Anweisungen auszuführen. Meine Psyche war Mal wieder komplett am Ende. Der Anblick des verwundeten Mannes geisterte mir nur so im Kopf herum. Das Gesicht blutverschmiert, ebenso wie die Hände. Genauer hingesehen hatte ich nicht, worüber ich mehr als froh bin. Mehr davon hätte ich womöglich nicht verkraften. Der einzige halt, den ich hatte, war momentan der genügsame Hund, welcher sich neben mich gesetzt hatte, während ich ihn abwesend streichelte. Im Augenwinkel sah ich, wie sich ein Notartztwagen, gefolgt von dem RTW, welche wir gerufen hatten näherten. Ein, wenn auch ganz kleiner, Stein fiel mir vom Herzen. Ich hoffe echt der Mann packt das ist ne es wird ihm nicht zum Verhängnis, dass er erst jetzt von uns gefunden wurde. Wer weiß, seit wann der da schon liegt.
Gedanklich komplett abwesend starrte ich zum Ort des Geschehens. Als Notarzt war kein anderer, als Levins Vater tätig. Zum Glück hat er mich noch nicht bemerkt. Warum sollte er auch? Die Priorität liegt ganz klar auf dem Verletzten. Leon, der vorsichtig von den Rettungskräften beiseite gezogen wurde sah das wohl ganz anders, den soweit ich seinen Blick deuten konnte, suchte er mich. Kaum ein paar Sekunden später hatte er mich auch entdeckt und kam, nachdem er ein paar Worte mit einem Sanitäter gewechselt hatte, auf mich zu. Dass der Sanitäter ihm folgte entging mir nicht. Der sollte sich lieber um den richtigen Verletzten kümmern ich bin doch doch sowieso nur unnötig hier. "Alles okay bei dir?", erkundigte sich Leon direkt, kniete sich vor mich hin und legte mir seine Hände auf die Knie, was mir nur eine weitere Gänsehaut bescherte. Das leichte Knurren von den Tier neben mir entging mir nicht. Eben war er doch noch ganz friedlich. Bei der weiteren Musterung des Hundes fiel mir ein kleiner Anhänger am Halsband auf. "Muffin", flüsterte ich leise und musste leicht schmunzeln. Ein toller Name für einen Hund. "Wie geht's dem Mann", kam mir der Besitzer von Muffin wieder in den Sinn. Von Leon kam nur ein Seufzen. Das heißt meistens nichts gutes. "Wie geht's dir? Du bist ziemlich blass", ergriff der Sani das Wort und musterte mich, wie Leon wenige Momente zuvor. Kein Wunder, diese ganze Sache nimmt mich auch mehr als mit. Ich seh nicht alle Tage einen blutverschmierten Mann, von dem ich nichtmal mehr weiß, ob er noch lebt.
"Kannst du aufstehen?" Zögerlich nickte ich und ergriff dankbar die Hand, die mir hingehalten wurde und mir hoch half. Mit der Hilfe von Leon und dem Sanitäter setze ich mich auf und ließ mich auf der nahegelegenen Bank nieder. Muffin wich mir die ganze Zeit nicht von der Seite. Innerhalb der wenigen Minuten hatte ich ihn echt lieb gewonnen. "Ich bin gleich wieder da.", meldete sich der Mann kurz ab und entfernte sich von mir und Leon, der sich neben mich gesetzt hat. "Der Notarzt meinte es sei ein Herzinfarkt.", berichtete Leon mir leise. Ein Infarkt also? Und weshalb hat er dann so stark geblutet? Das macht vorne und hinten keinen Sinn. "Außerdem ist er in einen Maschendrahtzaun gefallen, der dort illegal entsorgt wurde. Daher kommt vermutlich das ganze Blut.", vervollständigte er seine Erzählung. Allein diese Vorstellung trieb mir die Übelkeit ein.
"Soll ich deinen Vater informieren, was passiert ist? Du wirst immer blasser"
Wortlos und sehr langsam entsperrte ich mein Handy und reichte es ihm. Es ist vermutlich das beste momentan. Als Leon sich erhob und etwa beiseite ging, um mit Papa zu telefonieren nahm Muffin Platz auf der Bank und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich glaub er mag mich genauso, wie ich ihn. Ich hoffe bloß sein Besitzer wird wieder gesund.
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Ich find Muffin ist ein mega süßer Name für einen Hund hehe:))
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
Fiksi PenggemarMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
