Die Stunden auf meiner Bank vergingen im Flug und das ausgehen meine Handys brachte mich wieder ansatzweise in die Realität zurück. Tatsächlich hatte ich den ganzen Nachmittag hier gesessen und mein Handyakku leerspielt. Sonderlich stören tat mich das nicht, aber langsam wurde es Recht kühl und Durst bekam ich auch. Also entschied ich mich wieder den Heimweg anzutreten. Obwohl ich am liebsten die ganze Nacht hierbleiben würde. Aber dann gäbe es noch mehr Ärger, als ich wahrscheinlich sowieso schon am Hals habe.
Bewusst fuhr ich auf dem Heimweg deutlich langsamer, als vorhin. Ich konnte es nicht wirklich einschätzen, was genau auf mich zukommen wird, aber ich stellte mich zumindest schonmal auf ein Donnerwetter ein. Die Anrufe hab ich alle abgelehnt und das war den Mittag über das einzige Lebenszeichen von mir.
In unserer Straße angekommen hatte ich schon einen relativ guten Blick auf unser Haus. Mamas Auto stand nicht mehr in der Einfahrt, sie wird wohl arbeiten gegangen sein. Bei dem Restaurant, in dem sie arbeitet sind die Zeiten relativ spontan, so dass sie oft ersr ein paar Stunden davor erfährt, dass sie Schicht hat. Immernoch das einzig positive momentan, so ist nur einer da, welcher mich anmotzt.
Nervös klemmt ich mir das Board unter den Arm und kramte in meinen Taschen nach dem Schlüssel. Als ich ihn dann endlich gefunden hatte und gerade die Tür aufschließen wollte, wurde diese schon geöffnet, was mich natürlich erstmal heftig zusammen zucken ließ. Vor mir stand mein Vater, der mich kurz mit seinem besorgten Blick musterte und mich dann in eine Umarmung zog. Das Gefühl von Geborgenheit kam wieder auf und für einen kurzen Augenblick konnte ich das Geschehene vergessen.
"Alles okay bei dir?", wollte er daraufhin sofort wissen. Diese Art von Frage war bei ihm nicht sonderlich überraschend. Aber was soll man anderes erwarten bei einem Arzt. Auf Dauer echt nervig, aber das war mir zumindest lieber als die Vorwürfe meiner Mutter. Kurz nickend ging ich an ihm vorbei, lehnte mein Longboard gegen die Wand und zog meine Schuhe aus. Nachdem diese im Schuhregal gelandet waren, wollte ich eigentlich in die Küche gehen, wurde aber von Papa aufgehalten:"Nimmst du das Teil bitte mit in dein Zimmer? Hier steht es sonst nur im weg rum"
Sein Blick galt dem Board, was aus meiner Sicht absolut nicht im Weg stand. Das war bestimmt auch nur das Problem von Mama, denn er hatte nie was dagegen. Provokativ ignorierte ich seine Aussage und setzte meinen Weg fort.
Eine Recht untypische Art für eine Person, wie mich, die eher brav den bitten nachkommt, aber da ich genau wusste, dass es ja nichtmal sein Anliegen war, widerstrebte es mir sehr es zu tun.
"Marleen?", kommentierte er diese Tat. Ich hasse diesen Ton, indem er meinen Namen aussprach. Das war nämlich nur der Fall, wenn ich etwas getan hatte, womit er nicht zufrieden war. Ich verdrehte nur die Augen und ignorierte ihn weiter. Anstatt mir überhaupt die Mühe zu machen und mir ein Glas aus dem Schrank zu holen, nahm ich die Flasche Eistee und wollte mich direkt auf mein Zimmer verkrümeln. Hunger hatte ich sowieso keinen und bei dieser Stimmung unten zu bleiben ist aus meiner Sicht auch nicht die allerbeste Idee. Doch mein Vater sah das, mal wieder anders, denn ehe ich reagieren konnte hatte er sich mir auch schon in den Weg gestellt:"Nicht so schnell, wir haben da noch ein paar Sachen zu bereden. Wie wär's wenn ich uns ne Pizza bestell?"
Damals, wenn wir alleine gewesen sind, haben wir immer Pizza gegessen und Filme geschaut, aber damals, wae zwischen Mama und ihm auch noch alles in Ordnung. Er hat zwar gerade den Weg der Versöhnung mit mir eingeschlagen, aber darauf werde ich jetzt ganz sicher nicht eingehen. Zumal ich immernoch meinen Appetit habe. Vor allem nicht auf Pizza. "Kein Hunger", murmelte ich leise und ging an ihm vorbei. Diesmal wurde ich zumindest nicht daran gehindert.
"Nimm wenigstens dein Board mit hoch", rief er mir noch nach, als ich kurz vor den Treppen angelangt war. Kurz blieb ich stehen und sah zu dem besagten Gegenstand. Ich hatte keine Lust auf Ärger, trotzdem entschied ich mich dagegen:"Nein, mach ich nicht"
Zwei Stufen auf einmal nehmend setzte ich meinen Weg fort.
"Marleen!", seine Stimme klang inzwischen leicht streng, aber das war mir relativ egal.
Diesmal ignorierte ich ihn komplett und ging schnellsten Weges in mein Zimmer. Die Tür wurde direkt von mir abgeschlossen, denn so wie ich meinen Vater kannte, kam er wahrscheinlich gleich hoch. Bevor ich mich auf mein Bett schmeißen konnte, fiel mir das geschlossene Englisch Buch auf, das immernoch unberührt auf dem Schreibtisch lag. Die Hausaufgaben, die ich bis morgen hätte machen sollen, hab ich ja ganz vergessen. Oder eher verdrängt. Und da ich es mir nicht nochmal erlauben kann, ohne in die Schule zu kommen werde ich die wohl oder übel jetzt noch machen müssen. Die Konsequenzen des Nichtmachens wäre ein Anruf Zuhause und das will ich natürlich mit allen Mitteln verhindern. Das wär nur ein weiterer Punkt, weshalb sie sich streiten würden, bei dem mal wieder ich schuld bin.
Also ich denke es ist verständlich, weshalb ich mir den Aufwand mache, bis spät in die Nacht die Aufgaben zu erledigen.
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Helluu
Ich hoffe euch geht's allen gut hihi
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
ФанфикшнMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
