Ein Moment Unachtsamkeit ist oft nicht so bedeutende. In meinem Fall aber dann doch. Zum Abschluss meines Trainings wollten wir noch ein kleines Sparring machen. Jetzt lag ich auf dem Boden und hatte meine Hand am meinem Auge liegen. Trotz des Schutzes wird das mindestens ein blaues Auge geben.
"Das reicht für heute, zieht euch um. Marleen, geht's dir gut?", kam es kurz darauf vom Trainer. Mein Blick wanderte kurz zur Uhr. Wir hatten tatsächlich schon ein bisschen mit der Zeit überzogen.
Nachdem sich Marcel kurz mein Auge angesehen hatte und mir geraten hat es zu kühlen ging auch ich in die Umkleiden. Das gute hier war sogar, dass es gleich viele Mädchen sind, wie Jungs. In Dortmund war das nämlich nicht der Fall.
Bevor ich das Gebäude verließ, nahm ich mir noch kurz die Zeit, um mein Auge zu betrachten. Das wird definitv blau. Gleich nach dem ersten Training eine Verletzung davon zu tragen schaffe auch bloß ich. Da wird sich Papa ja freuen. Hoffentlich ändert das seine Meinung nicht. In Dortmund haben sich die Verletzungen immer ziemlich gering gehalten.
Im Eingangsbereich konnte ich direkt Alex erkennen, der die Bilder and er Wand musterte. Er hatte angeboten mich abzuholen, da Papa ja jetzt arbeiten ist.
Etwas nervös war ich schon, immerhin war das kommende Hämatom nicht zu übersehen. "Hi", begrüßte ich ihn leise und widmete mich auch kurz den Bildern. Lange konnte ich das nicht, denn sofort wurde mein Kopf von Alex zu ihm gedreht und er musterte mein Gesicht:"Das wird blau" Super Erkenntnis Herr Doktor, darauf bin ich auch schon gekommen. Mit einem Schulterzucken nahm ich seine Aussage zur Kenntnis, woraufhin er nur seine Augenbrauen hob.
Auf dem Weg zurück, sprach er es wenigstens nicht mehr an, worüber ich relativ froh bin, da ich absolut keine Lust habe das weiter zu erklären. Gibt ja eigentlich nichts zu erklären. Ich hab nicht aufgepasst und meine Deckung war nicht vorhanden, Punkt.
"Du kommst noch kurz mit und nimmst dir noch ein Kühlpack.", hielt er mich vor der Treppe auf und ging in die Küche. Augenrollend legte ich meine Tasche hin und ging ihm hinterher. Dort befand sich auch Franco, der sich ebenfalls gleich mein Auge ansah. "Sonstige Beschwerden hast du nicht? Schwindel, Kopfschmerzen?", Wollte Alex wissen und drückte mir das besagte Kühlpack in die Hand, welches ich direkt an mein Auge hielt. "Ne ne", wank ich ab. Diesmal stimmte es sogar. Ich war ganz froh darüber, sonst würde es nur noch mehr lästige Fragen zu meinem Zustand geben.
"Bleibst du noch unten? Vielleicht läuft ja was gutes im Fernseher.", erkundigte sich Franco, als ich eigentlich wieder Richtung oben ging. Nach einer kurzen Überlegung willigte ich ein. Was besseres werde ich oben wahrscheinlich auch nicht machen. Also weshalb nicht hier unten bleiben?
Gesagt getan platzierte ich mich auf dem Sofa und sah, so gut es ging mit meinem einen Auge, zum Fernseher. Wirklich verfolgen tat ich den Film aber nicht, da ich mit meinen Gedanken schon wieder ganz wo anders war. "Wie ist das eigentlich passiert mit deinem Veilchen", wollte Alex aus dem nichts wissen. Genau diese Fragen wollte ich heute eigentlich nicht mehr. Aber was soll ich denn machen außer sie zu beantworten. Es ist mir irgendwie schon Peinlich, weil es einzig und allein meine Schuld ist.
"Ich war beim Sparring kurz abgelenkt und hab dann halt eine auf die Rübe bekommen", seufzte ich leise. Das leichte Grinsen der andern entging mir nicht. Aus deren Perspektive ist das eventuell auch lustiger, als ich es sehe. Trotzdem hätte ich es verhindern können. Doch meine Gedanken waren wieder mit den anderen Erlebnissen in dieser Stadt beschäftigt. Definitiv eine Sache, die ich mir angewöhnen sollte.
"Aufstehen du Schlafmütze", wurde ich am nachsten Morgen von Papa geweckt, der kurz darauf die Jalousien nach oben zog. Durch die abrupte Helligkeit musste ich erstmal meine Augen zusammen kneifen, wodurch sich mein verletztes Auge durch leichte schmerzen wieder meldete.
"Und wie hast du das geschafft?", bemerkte er das blaue Auge und betrachtete es genauer. "Ich war unkonzentriert beim Training, das ist alles", wimmelte ich ihn ab und befreite mich von meiner Decke. Seine misstrauische Mimik entging mir jedoch nicht. Es ist doch nicht schlimm, mir geht's doch gut.
Seine Besorgnis geht mir richtig auf den Keks. Ging es mir schlecht würde ich wohl mit ihm reden. "Besonders praktisch, weil wir heute den Termin beim Familienrichter haben.", sprach er und blickte mich skeptisch an. Ups.
Dass das heute ist hat er mir aber noch nicht gesagt. Die Konsequenzen, die das haben könnte, will ich mir garnicht vorstellen. Die werden bestimmt denken ich werde misshandelt. Diese ganze Sache wird definitv stressiger als ich gedacht hatte. "Dann sag halt ich bin krank und ich bleibe hier", schlug ich ihm eine Lüge vor und legte mich zurück ins Bett. Papa zeigte mir nur den Vogel und schüttelte den Kopf:"Soweit kommts noch. Es gibt ja Zeugen, die deinen Unfall beobachtet haben nehm ich an. Damit sind wir auf der sicheren Seite. Mit lügen fangen wir garnicht erst an"
Wenn er unbedingt meint. So unrecht hat er ja wirklich nicht.
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Was denkt ihr, wie die Leute reagieren werden?
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
