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"Was machst du jetzt hier?",stellte ich ihn zur Rede und hob fragend meine Augenbrauen. Für alles brauch ich jetzt auch keinen Babysitter. "Ich dachte es ist nicht so gut, wenn du jetzt alleine bist. Das ganze schien dich ziemlich mitzunehmen", erklärte er mit einem entschuldigendem Blick. Schulterzuckend betrat ich das Haus, wohlwissend, dass der Sanitäter mir folgte. "Sicher, dass nicht Papa dich geschickt hat? Der macht sich doch schon die ganze Zeit Sorgen" Außerdem würde das sehr zu ihm passen. Franco grinste nur leicht und zog hängte seine Jacke an das Geländer. Er brauchte nichtmal weiteres sagen, man versteht ihn auch so. Naja, ich hab's ja gesagt, es passt eher zu Papa mich unter Dauerbeobachtung zu stellen, als zu Franco oder den andern. Dass er sich halt sorgen macht muss ich eben langsam verstehen. Obwohl ich das auf der einen Seite auch nicht verstehen möchte. Ich werde ihm wenigen Tagen Fünfzehn und da bin ich wohl alt genug, um auf mich selbst aufzupassen.
"Aber sei nicht beleidigt mit ihm, ausnahmsweise hat er Mal Recht. Du schienst sehr aufgelöst, das hab ich auch schon bemerkt.", nahm er meinen Vater in Schutz und sah mich leicht besorgt an. Er mag ja in einer gewissen Weise Recht haben, aber da es nicht das erste Mal seiner übertriebenen Sorge ist, ist meine Reaktion genauso gerechtfertigt. "Weißt du schon wieso die abgehauen sind?", wollte ich neugierig wissen und setzte mich an den Küchentisch. Schmunzelnd schüttelte der Sanitäter den Kopf. Ich weiß jetzt nicht, wieso er das so amüsant findet.
"Ich bin doch kurz nach dir gegangen. Da musst du wohl oder übel auf die Erzählungen der anderen warten", klärte er immernoch leicht grinsend auf. Auch wieder wahr. Aber das hätte ich mir irgendwie auch denken können. Immerhin war er doch nur kurz nach mir da, die Polizei wäre niemals so schnell vor Ort gewesen und dass die Mutter es von selbst erzählt wage ich ebenfalls zu bezweifeln.

Der, mir bis jetzt unbekannte Ton, der Klingel erhellte den Raum. Ich hatte es mir inzwischen auf dem Sofa gemütlich gemacht, wodurch es mir schwer fiel jetzt aufzustehen und zur Tür zu laufen. Glücklicherweise wurde mir das keine Sekunde später von Franco abgenommen, der bis eben neben mir saß und mit seinem Handy beschäftigt war. Laut den Stimmen die kurz darauf zu hören waren, waren die anderen wieder da. Und auch Muffin gab sich schnell zu erkennen, indem er fröhlich in das Wohnzimmer tapste und mich erstmal ausgiebig begrüßen musste. Grinsend tat ich das gleiche. "Hey kleine, wie geht's dir?", wenig später kam auch Papa hinzu und ließ sich neben mich nieder. Mich wunderte es absolut nicht, dass genau das seine erste Frage ist. "Gut, was ist mit der Familie?", lenkte ich das Thema wieder dorthin. Manchmal frag ich mich, ob ich die einzige bin, die so neugierig ist. Ich spürte ja schon selbst, dass meinen Fragerei langsam aber sicher nicht mehr normal war. "Sie sind jetzt bei der Polizei. Die Frau war total verängstigt, irgendwas läuft bei ihnen Zuhause wohl nicht, wie es sollte", erklärte.paoa nachdenklich und sah auf den Fernseher, dessen Programm immernoch lief.

"Hast du eigentlich schon irgendwas geplant für deinen Geburtstag?" Fragend sah ich zu Paula und schüttelte den Kopf. Ich war nie der Fan davon, solche Sachen zu feiern. Wieso soll ich den feiern, dass ich älter werde? Für mich macht das kein Sinn und wird es wohl auch nie. Ich dachte zumindest, dass ich durch den Urlaub im dieses Prozedere drum herum kommen werde. Umso erleichterter war ich, dass es bei der einen Frage blieb und das Thema nicht wirklich weiter vertieft wurde. Obwohl man bei den anderen und vor allem auch bei Papa nie wirklich sicher sein kann. Es kam schon öfter vor, dass letzterer häufig auch schon heimlich irgendwas organisiert hatte, obwohl ich das absolut nicht wollte. Und genau das weiß er eigentlich auch. Naja, ich hoffe zumindest Mal, dass das dieses Mal nicht der Fall sein wird. Der Gedanke an meinen letzten Geburtstag schmerzte ein bisschen. Es war der letzte Geburtstag an dem zwischen Mama und Papa noch alles in Ordnung war. Einer, der definitv nie wieder vorkommen wird. Komplett in Gedanken versunken stand ich auf und stellte mein Geschirr in die Spülmaschine. Das reden der anderen blendete ich aus. Meinen Erinnerungen waren immernoch bei meinem letzten Geburtstag. In der letzten Zeit hatte ich es ganz gut verdrängen können, doch tief im Inneren wünschte ich mir trotzdem, dass wieder alles wird wie früher. Obwohl ich mich hier bestimmt nicht beklagen kann.

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:)

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWo Geschichten leben. Entdecke jetzt