"Du musst zur Polizei gehen, das hört doch sonst nie auf.", probierte Levin mich davon zu überzeugen. Sinnlos, wenn man mich fragt. Anscheinend war die Idee ihm das zu sagen nicht ganz so gut gewesen. Die einzige Unterstützung lag daran mich dazu zu drängen zur Polizei zu gehen. "Gut, dann geh ich eben alleine", meinte er und drehte sich um. Es sind eigentlich nur noch wenige Meter bis zur Schule, doch er marschierte in die ganz andere Richtung. Meint er das wirklich ernst? Glauben die ihm das überhaupt? Naja, müssen sie ja immerhin steht hier eine Körperverletzung im Raum. Vielleicht ist das aber auch nur ein Trick von ihm und er will, dass ich ihn aufhalte und wir doch gemeinsam dahin gehen. Doch das will ich nicht. Wenn Leon das mitbekommt bin ich Tod. Und Levin gleich mit. Unsicher betrat ich das Schulgebäude. Ich kann Levin nicht einschätzen. Macht er das wirklich alleine und hängt Leon hin? Zutrauen würde ich es ihm eigentlich schon. Zu dem er viele Polizisten durch seinen Vater kennt. Das ganze ließ mein Unwohlsein noch stärker werden. Immer mehr Dinge sprachen nämlich dafür, dass er das durchzieht. Insgeheim hoffe ich zwar das Gegenteil, aber das wird vermutlich nicht sehr viel bringen. Levin ist genauso stur wie ich. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch.
Gelangweilt saß ich in der letzten Ecke des Klassenraums und baute Türme mit meinen Stiften. Ich versteh garnicht, wieso die anderen aus meiner Klasse dieses Thema so schwer finden können. Die ganzen Fragen sind ja noch nerviger als der ursprüngliche Unterricht. Ein Klopfen an der Tür des Raumes ließ mich und alle anderen dorthin schauen. Nach dem knappen herein des Lehrers ging auch schon die Tür auf und der Direktor kam rein. Genauso verwirrt, wie der Rest der Klasse beobachtete ich ihn, wie er ein paar Worte mit dem Lehrer wechselte und dann zu mir sah:"Marleen Funke? Kommst du bitte mal mit nach draußen? Am besten nimmst du deine Sachen gleich mit" Noch verwirrter als zuvor sah ich ihn an. Das ganze war mir mehr als unangenehm. Immerhin lagen nun alle Blicke auf mir. Unsicher packte ich meine Sachen zusammen und schulterte meinen Rucksack. Ist irgendwas passiert oder was ist hier eigentlich los? Diese Unwissenheit war ja schlimmer, als die Blicke, die sich nicht von mir lösten, bis ich das Zimmer verlassen hatte. Was mich dort erwartete holte Erinnerungen hoch, die ich kurzfristig verdrängt hatte. Levin hatte es tatsächlich durchgezogen. Am liebsten würde ich wegrennen und einfach verschwinden, aber vor der Polizei macht das keinen so guten Eindruck. "Würden Sie uns bitte einen Moment alleine lassen?", wandte sich die Beamtin an den Schulleiter, der verständnisvoll nickte und dann ging. Ich frage mich nur, inwiefern er davon weiß. "Becker mein Name das ist der Kollege Richter. Wir haben den Verdacht auf ein Gewaltdelikt bekommen und würden einmal gerne mit dir reden.", klärte die Blonde mich auf. Wie ich gedacht hatte. Ich will aber nicht mit denen reden. Wenn Leon das herausfindet. Ich will mir garnicht vorstellen was dann passieren könnte. Bei dem was er mir bis jetzt angetan hat, konnte ich ihm noch viel mehr zutrauen. Ohne überhaupt ohne eine Reaktion starrte ich an den beiden vorbei. "Stimmt das denn?", fragte Richter. Nervös sah ich zu ihm. Sollte ich es nicht als Chance sehen, um den ganzen ein Ende zu setzen? Theoretisch ja schon, aber ich kann nicht. "Würdest du mit auf die Wache kommen, dann können wir das auch da klären", meinte die Polizistin in einer ruhigen Stimme. Dort wäre ich zumindestens sicherer, als hier. Minimal nickte ich. Meine innerliche Frage, ob sie das überhaupt gesehen haben, beantwortete sich schnell, da wir kurz darauf gemeinsam nach draußen gingen. Auf der ganzen Fahrt ringte ich mit meinen Gedanken. Alles sprach eigentlich dafür die Wahrheit zu erzählen, aber ein Gegenargument war stärker als alles andere: Leon. Es ist so krank, in was für eine große Angst mich eine einzige Person versetzt hat.
Sehr nervös und schon fast zitternd betrat ich die Polizei wache. Hoffentlich hat Robin kein Dienst gerade oder ist auf Streife oder so. Es reicht ja schon, dass die vermutlich Papa informieren müssen. Am liebsten würde ich direkt wieder gehen, bei dem Gedanken daran, dass er auch herkommen wird. Aber jetzt ist es zu spät. Leider.
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Wird sie es sagen?
Man liest ich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
