Mit gemischten Gefühlen ging ich langsam auf Leon zu und überlegte mir schon ein paar Sätze mit denen ich ihn zu Rede stellen möchte. "Was machst du hier?", fing ich ohne Begrüßung an und kam mit verschränkten Armen vor ihm zu stehen. Sehr überrascht, was kaum zu übersehen war, wandte er seinen Blick zu mir. So wie er schaut hatte ich wahrscheinlich richtig gesehen und mir das was er getan hat nicht nur eingebildet. Schade eigentlich.
"Ich treffe mich gleich mit Freunden und du?", umging er die Wahrheit und sah mich unschuldig an. Unbeeindruckt erwiderte ich seinen Blick. "Und währenddessen vertickst du Drogen oder was?", konfrontierte ich ihn weiter mit dem was ich gesehen hatte. Meine Stimme klang viel kühler, als ich es überhaupt wollte. Ich wollte nicht so zu ihm sein, ihn zu verlieren wäre da schlimmste was passieren könnte. "Sei still", zischte er mir zu, sah sich aufgeregt um und zog mich grob von dem Menschenbefüllten Platz weg. Mich aus deinem Griff zu befreien war sinnlos, so fest wie der war. Auch wenn es weh tat sagte ich vorerst auch nichts. Ich war zu überfordert mit der ganzen Situation. An einer etwas abgelegeneren Straße machte er halt und drückte mich mit einem wütenden Gesichtsausdruck gegen die Wand. Eine Seite, die ich nichtmal ansatzweise von ihm kannte. Innerlich tata das noch viel mehr weh, als die äußerlichen schmerzen, die er mir gerade hinzufügte. "Jetzt hör Mal gut zu kleine, wenn du auch nur ein einziges Wort zu igendjemand sagst bist du dran und das verspreche ich dir.", sprach er scharf und sah mich eindringlich an. Eingeschüchtert wich ich seinem Blick aus und sah an ihm vorbei. Mein Ziel war eigentlich meine Tränen zu unterdrücken, was aber eher suboptimal gelang. "Kommst du heute Abend zu mir? Würde mich freuen", urplötzlich wurde seine Stimme wieder lieb voll und so, wie ich ihn ursprünglich kennengelernt hatte. Seine eine Hand entfernte sich von meinem Oberarm und strich behutsam die Träne aus meinem Gesicht, die bereits den Weg an die Freiheit gefunden hatte. Ohne überhaupt irgendwas zu sagen gab er mir einen kurzen Kuss und ließ mich dann alleine hier stehen. Was zur Hölle war das? Immernoch überfordert strich ich mir über die Lippen um wenigstens seinen Geschmack davon wegzubekommen. Obwohl ich das sonst über alles liebe, wollte ich gerade einfach nicht weiter an ihn erinnert werden. Wieso ist er so und wieso war er wenige Sekunden später wieder, als wäre nichts gewesen. Er hat mich soeben bedroht und dann wollte er noch, dass ich zu ihm komme heute Abend. Dieses Funkeln in seinen Augen machte mir Angst. Passiert etwas, wenn ich nicht zu ihm gehe? Ich will es ehrlich gesagt nicht unbedingt ausprobieren. Ich habe zu große Angst. Angst vor ihm. Meinem eigenen Freund.
"Hey, hast du heute Zeit?" Ich wusste garnicht wie sehr mich dieser Satz erschrecken kann. Mit meinen Gedanken war ich nirgendwo anders, als bei Leon. Eventuell war das der Faktor, der es so schlimm gemacht hat. Zum Glück war es aber nur Levin, der augenscheinlich hinter mir hergesprintet ist und mich zum Bus begleitete. Hab ich heute Zeit? Den Nachmittag mehr oder weniger, aber ich wollte pünktlich bei Leon sein, weshalb ich wohl eher absagen werde. "Ne sorry", antwortete ich leise und kramte meine Fahrkarte aus der Tasche. Der Bus, meine Rettung, stand schon da. Ich hatte keinen Sinn dafür große Gespräche zu führen. Schon garnicht mit Levin. Wir hatten uns zwar wieder vertragen, aber das Thema Leon sollte ich bei ihm trotzdem nicht ansprechen. Wieso auch immer. "Alles okay bei dir?", hinterfragte er meine knappe antwort und hielt mich auf, indem er seine Hand auf meine Schulter legte. Das geschah natürlich nicht ohne mein zusammenzucken und losreißen. Gegenüber Berührungen war ich seit heute morgen ziemlich kritisch eingestellt. So ging es auch schon den ganzen Tage als meine neue Nebensitzerin Gespräche mit mir starten wollte. "Klar", wank ich ab und verschwand ohne ein weiteres Wort im Bus. Nichts war okay und ich glaube das hat Levin auch ganz gut gesehen. Aber es ist eine sache mit der ich selbst erstmal zurecht kommen muss. Vielleicht war es ja auch nur ein Ausrutscher von Leon. Normalerweise ist er ja absolut nicht so. Vielleicht kann ich das heute Abend Mal ansprechen. Sofern ich mich traue natürlich. Außerdem sollte seine Laune passen. Auf nochmal so etwas wie heute Vormittag habe ich echt keine Lust. Bei den Gedanken daran kamen mir schon fast wieder die Tränen. Dieses Hilflose Gefühl welches ich in seinem Griff hatte war schrecklich. Am besten Versuche ich es so gut wie möglich zu verdrängen. Mich weiter daran aufzuhalten bringt mich auch nicht weiter.
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Wie entwickelt sich das wohl?
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
