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"Na? Habt ihr noch nicht genug von hier?", war das erste was ich hörte, als und die Tür geöffnet wurde. Natürlich von Stephan.
Auch wenn es witzig gemeint wurde, war ich momentan nicht in der Stimmung zu lachen. "Der Mann, der hier eben reingekommen ist. Wisst ihr wer das war?", ging Alex gleich auf das Thema ein. Die dürfen das dich nichtmal sagen oder? Eigentlich müsste er das doch wissen.
Der Blick des Beamten sprach Bände und war von Verwirrtheit nicht zu übertreffen. Nachdem er dem Notarzt dann, wie ich bereits vermutet hatte, erklärt hat, dass er das nicht sagen darf, rückte dieser mit der Sprache raus und schilderte das Geschehene von eben. "Ich klär das Mal, wartet ihr kurz?" Ebenso wie Alex nickte ich. Während dieser jedoch stehen blieb machte ich es mir auf einem der Stühle gemütlich. Wobei man das nicht wirklich gemütlich nennen konnte. Da wäre ich viel lieber Zuhause auf dem Sofa. Oder gleich im Bett. Müde bin ich nämlich auch ziemlich. "Alles in Ordnung?", wollte Alex gleich wissen. Muss denn immer gleich irgendwas sein? Obwohl es mir wirklich nicht sonderlich gut geht. Ich würde Mal  auf das Wetter tippen. "Geht schon", wank ich ab und konzentrierte mich auf den Polizisten, der soeben wieder kam. Auch Alex ließ vorerst von mir ab und unterhielt sich wieder mit dem Beamten. Zuhören tat ich nicht. Ich war eher damit beschäftigt meinen Gesundheitszustand unter Kontrolle zu bringen. Ob ich mir die schwarzen Punkte, die vor meinem Sichtfeld erschienen, nun einbildete konnte ich nicht wirklich einschätzen. Der schwindel, der sich aber dazu gesellte bestätigte das nur. Warum es sich jetzt auf einmal so schnell verschlechtert weiß ich auch nicht. "Marleen, was ist los?"
Sind das irgendwelche Superkräfte, mit denen Alex immer direkt den Zustand der Menschen erkennen kann? Berufskrankheit, nehm ich Mal an. Trotzdem ist das eher nebensächlich momentan. Dass er sich vor mich hinkniete, bekam ich nur noch verschwommen mit. Langsam aber sicher verschwand meine Umwelt und wenige Sekunden später merkte ich nur noch, wie ich nach vorne kippte. Dann war alles schwarz.

Das nächste was ich mitbekam ist, dass mir leicht gegen die Wange geschlagen wurde und irgendwer mehrmals meinen Name rief. Wobei es für rufen ziemlich leise war. Erschöpft öffnete ich die Augen. Wo war ich und was ist passiert? Bevor ich überhaupt die Personen um mich herum musterte, ließ ich keinen Blick durch den Raum schweifen. Ich war immernoch in der Wache. Nur eben auf dem Boden.
"Marleen? Kannst du mich hören?", holte mich Alex wieder zum Boden der Tatsachen. Verwirrt sah ich ihn an. Mein Gefühl sagte mir, dass das nicht der erste Satz war, mit dem er mich ansprach. Langsam nickte ich. Neben ihm standen noch zwei weitere Polizisten, auf die ich mich aber vorerst nicht konzentrierte. "Was war denn los eben?" Angestrengt dachte ich über die Frage nach und probierte mich wieder daran zu erinnern, aber das letzte was ich wusste, war lediglich, dass wir die Wache ein zweites mal betreten hatten. "Weiß nicht", antwortete ich ihm leise und mit einem schwachen Schulterzucken. Sein Blick wurde skeptisch. "Der RTW müsste gleich kommen, dann wird das in der Klinik abgeklärt. Ich tippe ja Mal eher auf zu wenig getrunken und zu viel Aufregung.", erläuterte er mir seine Vermutung und tastete nach meinem Puls am Handgelenk. "Muss das sein?", widersprach ich, für meinen Verhältnisse immernoch recht leise. Ein weiterer Punkt, an dem mir bewusst wurde, wie schwach ich noch war. Eventuell ist das dann doch berechtigt. Ehe Alex überhaupt irgendwas sagte, hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde und sich der Rettungsdienst ankündigte. Innerlich verdrehte ich schon die Augen, als ich sah wer als Sanitäter dabei war. Franco war aber, nach seinem Gesichtsausdruck, wohl genauso begeistert davon uns hier zu sehen. "Was ist passiert?", erkundigte er sich und stellte seinen Notfallrucksack neben mir ab. Seinen Blick ließ er zwischen mir und seinem Kollegen, außer Dienst, schweifen, der ihm auch direkt eine Erklärung lieferte. Mitsamt seiner Vermutung und Diagnose. Ach, ist es nicht toll einen Arzt bei sich zu haben? Ne eigentlich nicht wirklich. Es ist eher stressig. Gleich wie bei Papa macht sich jeder direkt Sorgen. Sind doch alle gleich die Ärzte. Nachdem ich wohl.oder übel das ganze Prozedere mit erster Untersuchung über mich ergehen lassen musste, würde ich in den RTW gebracht. Ich hatte Mal so garkeine Lust auf Krankenhaus, aber vermeiden kann ich's jetzt auch nicht mehr.   Aber umso weniger ich mich wehre, desto schneller ist es vorbei. Denk ich Mal. Obwohl ich es eigentlich nur ein hoffen ist.

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Hach ja, da passiert mehr als in meinem ganzen Leben : )

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//It's DifficultWo Geschichten leben. Entdecke jetzt