"Geht's wieder einigermaßen?", erkundigte sich Leon leise und schaute mich besorgt an. Meine Heulattacke war wieder verschwunden. Der Spaziergang am Rhein hatte echt gut getan. Vor allem Arm in Arm mit Leon. Wortlos deutete ich auf die Bank, die sich vor uns befand und wir setzen uns dort hin. Eine lange Stille entstand, die ich jedoch nichtmal als schlimm wahrnahm. Ich brauchte sowieso kurz Zeit für meine Gedanken und um mich zu sammeln.
"Ich weiß die Frage ist jetzt unangebracht, aber ich wollte sie dir schon die ganze Zeit stellen", fing Leon an zu sprechen. Unwissend sah ich zu ihm. Ich hatte keine Ahnung, was für einen Frage jetzt kommen wird. "Hau raus", murmelte ich leise. Allen Anschein nach hatte sie nichts mit Otto zu tun, also wäre ich ganz froh über ein bisschen Ablenkung von der ganzen Sache. "Willst du mit mir zusammen sein?", formulierte er seine Frage ganz kurz und schmerzlos. Überrumpelt blickte ich ihm entgegen. Er hat jetzt nicht wirklich den ersten Schritt gemacht? Naja, langsam war es mehr als berechtigt diese Frage zu stellen. Aber das heißt ja auch, dass er Gefühle für mich hat. Womöglich sogar die gleichen, wie ich für ihn. "Eh.", war das einzige was ich rausbekam. Hätte ich das Wort durch ein einziges ja ersetzt wäre vieles einfacher gewesen. Leon's Mimik wurde leicht enttäuscht das konnte ich genau erkennen, obwohl er viel dafür tat, es zu verstecken. "Du fühlst nicht das gleiche oder?", meinte er leise und machte sich daran aufzustehen. Ich habe es verkackt, wie kann ich nur so doof sein. "Warte", ich griff seinen Arm um ihn zurückzuhalten, "Ich würde liebend gern mit dir zusammen sein. Ich war nur überfordert, dass du es fragst" Ich hoffe nur er nimmt mein zögern nicht allzu ernst. Das schlimmste Szenario wäre, wenn er jetzt trotzdem gehen würde, wobei das irgendwie unrealistisch wär. So sah er sich nicht aus, denn nach und nach breitete sich ein liebevolles lächeln auf seinem Gesicht aus und er setzte sich wieder zu mir. Natürlich nicht ohne seinen Arm um mich zu legen. Also eigentlich hatten wir wieder die Position von vorhin. Nur eben mit dem gewissen endlich zusammen zu sein. Er ist jetzt mein Freund. Da hat dieser Tag vielleicht doch etwas gutes an sich.
Mit einer letzten Umarmung verabschiedete ich mich von Leon und steckte keinen Schlüssel in das Schloss. Er hat unbedingt darauf bestanden mich nachhause zu bringen und etwas dagegen hatte ich nicht wirklich. Die Nachricht musste ich dennoch selbst überbringen. Es war etwas, dass ich selbst machen musste. Tief atmete ich ein und betrat das Wohnzimmer. Dort waren Papa und Paula, die Arm in Arm dort saßen und sich auf das Programm, welches im Fernseher lief konzentrierten. Daneben lag Muffin, welcher allen Anschein nach schlief. "Hey", begrüßte ich die drei nervös und wurde direkt von dem Hund begrüßt. Jedoch war nicht zu übersehen, dass auch er merkte, dass etwas nicht stimmte. "Alles okay? Du siehst so niedergeschlagen aus", fragte Papa und richtete sich auf. Schulterzuckend setzte ich mich neben die beiden. "Was ist denn los?"
Unsicher sah ich zu Papa und danach Muffin, der seinen Kopf wiedermal auf meinem Schoß abgelegt hatte. "Muffins Besitzer, Otto.", fing ich traurig an zu erzählen, "Er hatte einen Herzstillstand, während wir bei ihm waren. Er hat's nicht geschafft" Als würde er es verstehen winselte das Tier leise. Der Gesichtsausdruck meiner Nebensitzer war auch eher bedrückt. "Das letzte was er gesagt hat war, dass ich mich gut um Muffin kümmern soll", fügte ich noch hinzu, den Blick stets auf den Hund gerichtet. Kaum einen Moment später hatte Papa mich, so gut das im Sitzen ging, in den Arm genommen. "Ich glaube dieser Bitte können wir nach kommen oder?" Überrascht starrte ich ihn an und nickte dann hastig. Muffin zu behalten wäre super. Zudem er ja nach wie vor keinen hat, der sich um ihn kümmern könnte. Er vermisst seinen Besitzer bestimmt. Wenn ich daran denke, dass Otto bestimmt, wie ein Papa für Muffin war, tut er mir umso mehr leid. "Habt ihr Hunger?", unterbrach Paula die entstandene Stille und stand auf. Doch eher abwesend nickte ich und betrachtete weiter den schönen Hund. Dass Papa ebenso aufgestanden ist und Paula eine Weile lange umarmte und kurz küsste entging mir trotzdem nicht. Mit ansehen wollte ich das nicht unbedingt. Es tat immernoch weh. Ich sollte einfach nicht so egoistisch sein. Es ist Papas leben und ich kann da eh nichts mehr dran ändern. Ich hab ja jetzt Leon und Muffin. Das reicht doch.
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Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
أدب الهواةMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
