Nachdenklich sah ich aus dem Fenster meines Zimmers. Die Idee mit der Pizza war garnicht so schlecht, aber da es das erste war, was ich überhaupt gegessen hatte heute lag sie mir ziemlich schwer im Magen. Auch einer der Gründe weshalb ich nicht schlafen kann und jetzt um halb eins auf die beleuchtete Straße schaute.
Der Plan von Papa ist es die nächsten paar Tage Sachen zusammen zu packen und Anfang nächster Woche dann nach Köln zu fahren. Eine weitere Träne lief über meine Wange, bei dem Gedanken daran. Auch wenn ich mich inzwischen so ziemlich damit abgefunden hatte hielt sich die Begeisterung immernoch sehr in Grenzen.
Es wird dir ganz bestimmt gefallen, meinte er.
Daran zweifel ich. Immerhin wird es ein kompletter Neustart sein. Neue Schule, neuer Verein, neue Freunde. Überall muss ich mich erst eingewöhnen. Papa hat es da viel einfacher. Er kennt da diesen einen Freund und auch auf der Wache, wo er ist sind ihm die Leute bereits bekannt. Ich wünschte, ich hätte auch mindestens eine Person, die ich kenne würde, so dass ich wenigstens nicht ganz auf mich allein gestellt wäre. Damals als ich auf die weiterführende Schule gekommen bin hatte ich wenigstens Kim und Noah. Aber selbst dort hatte ich Schwierigkeiten mich einzugewöhnen. Ich bin eine absolute Niete im Freunde finden.
"Hörst du deinen Wecker eigentlich nicht du Schlafmütze?", weckte mich die Stimme meines Vaters am nächsten Morgen und stellte das Piepen des Weckers aus, welches ich tatsächlich noch nicht bemerkt hatte. Bei drei Stunden Schlaf kein Wunder. Müde drehte ich mich wieder um und schloss erneut die Augen. Der Traum von eben war doch so schön.
"Aufstehen, Leen.", wurde diese Aktion von Papa unterbunden, der inzwischen auch meine Decke weggezogen hatte. Och man. Immernoch im gefühlten Halbschlaf setzte ich mich auf, könnte aber direkt wieder einschlafen so müde war ich.
"Wie lange warst du denn wach gestern?", forschte Papa nach und setzte sich neben mich auf das Bett. Langsam zuckte ich mit den Schultern. War es drei Uhr? Oder doch vier? Keine Ahnung. Um mich von schlechten Gedanken abzulenken hatte ich noch etwas gelesen und danach nicht mehr auf die Uhr geschaut. Kann ja mal passieren. Im Schneckentempo bewegte ich mich zu meinem Schrank und kramte mir irgendwas zum anziehen raus. Ich musste mich echt zusammenreißen dabei nicht einzuschlafen. Wie ich diese Art von morgen hasse. Dafür freue ich mich umso mehr auf die Ferien. Dann kann ich endlich wieder ausschlafen. Irgendwie hab ich es dann doch Mal geschafft mich anzuziehen und soweit fertig zu machen, so dass ich jetzt am Küchentisch vor mich hin träumte.
"Jetzt sag mal, Wie lange warst du wach? Sonst bist du doch auch nicht so müde.", wollte Papa wissen und setzte sich ebenfalls hin, um zu frühstücken. Wieder zuckte ich mit den Schultern und aß schweigend mein Müsli weiter.
"Papa? Bin ich eine schlechte Tochter?", fragte ich leise in die Stille. Der verwirrte Blick des angesprochenen drehte sich zu mir:"Wieso solltest du das sein?"
Er hat es nicht verneint. "Weil Mama mich nicht mehr haben will", murmelte ich immernoch leise und stand auf, um mein leeres Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Schon wieder kamen Tränen auf, die ich mit allen Kräften unterdrückte.
"Nimm das nicht zu persönlich. Es ist zwar eine Ausnahmesituation, aber das heißt keinen Falls, dass sie sich weniger lieb hat.", widersprach er mir und blickte mich mit einem aufmunternden Blick an.
Trotzdem würde sie sich doch dann dafür einsetzen, dass ich bei ihr bleib. Also hat es natürlich was mit mir zu tun.
"Soll ich dich fahren? Dann musst du dich nicht so stressen", bot er mir an.
Bestimmt nur, um mir weiter einzureden, dass das was ich denke nicht stimmt. Trotzdem willigte ich ein. Schließlich hatte ich dann mehr Zeit.
"Bekommst du eigentlich das ganze Sorgerecht?", forschte ich weiter nach. Eigentlich eine dumme Frage, da ich ja auch bei ihm wohnen werde.
"Ich werde es zumindest beantragen und deine Mutter hat sich gesagt, dass es für sie okay sein wird. Letztendlich wird das aber vom Familienrichter entschieden, da wird noch so einiges auf uns zukommen, aber das besprechen wir dann wenn's soweit ist.", erklärte er ausführlich. Daran hatte ich bis jetzt noch garnicht daran gedacht. Kommt da nicht auch noch das Jugendamt und so? Das wird ja noch lustig werden. Wenn nur alles so einfach wäre, wie in meinen Vorstellungen. Dann würden wir einfach nach Köln ziehen und das war's.
"Kommst du dann?", riss er mich aus meinen Gedanken. Ich schreckte hoch und sah erst zu Papa und dann zu der Küchenuhr. Es war tatsächlich schon Zeit, um den letzten Schultag hier, in Dortmund, anzutreten. Schon ein komisches Gefühl. Immerhin war ich auch schon seit mehreren Jahren auf dieser Schule. Aber wenn ich an so gewisse Mathelehrer denke, kann ich ja ganz froh sein, dass ich hier bald weg bin.
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Hi^^
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
