Wie in Zeitlupe legte Alex den Hörer auf den Tisch und sah uns an. Obwohl es sehr wahrscheinlich in einer normalen Geschwindigkeit war, kam es mir wie eine Ewigkeit vor. "Sie haben ein Zettel bei Johanna gefunden", begann er mit reden und atmete tief durch, "Sie will weg. Wohin wissen sie nicht." Mehr als ein leicht schockierter Seufzer entwich mir nicht. Wieso sie weg wollte, war wohl jedem in diesem Raum klar, aber wohin? Das wusste keiner besser, als sie. "Oli wird gleich hier vorbeikommen. Wer wills ihm sagen?", fragte er und sah uns nacheinander an. Gedankenverloren schüttelte ich den Kopf. Ich werde das sicher nicht tun. Nach ein paar Minuten stummen Herumstehen kam mir die Idee. Vielleicht ist sie ja zu Levin ins Krankenhaus. "Was wenn sie noch bei Levin ist?", fragte ich die anderen beiden mit weit aufgerissenen Augen. Ich wusste nichtmal, weshalb ich mir momentan so sicher dabei war, aber es wäre durchaus eine Option, die ich ihr zutrauen könnte. Zumindest zum verabschieden, falls sie wirklich vorhat abzuhauen. "Ich ruf ihn Mal an", gab ich Bescheid und ging mit meinem Handy nach oben. Erst als ich seine Nummer wählte kam mir wieder die Situation mit ihm in den Sinn. Das letzte Mal, als ich mit ihm gesprochen hatte war er total unfreundlich. Nach kurzem hin und her entschied ich mich dann aber doch dafür ihn anzurufen. Immerhin geht's um seine Schwester, da kann er wohl seine Laune für einen Moment Mal wegstecken.
"Hallo?", nahm er schon leicht genervt den Anruf ab. Kurz verdrehte ich die Augen. Auch wenn ich mir sonst Sorgen um ihn machen würde ist seine kleine Schwester im Moment etwas wichtiger. "Hi, ich bin's Leen. Hör zu es geht um Johanna", begann ich zu reden. "Was ist mit ihr?", augenblicklich wurde seine Stimme besorgt, wie ich es schon fast vermutete hatte. "Ist oder war sie bei dir?", formulierte ich eine nächste Frage. Das Thema Schwangerschaft möchte ich solang es geht noch nicht wirklich erwähnen. "Ja, sie ist gerade aufs Klo gegangen", beantwortete er verwirrt. Erleichtert atmete ich aus. "Bitte halte sie hin, sie muss bei dir bleiben okay? Vertrau mir einfach, wir sind in wenigen Minuten da", wies ich ihn an. Nach seiner überforderten Bestätigung legte ich auf und lief schnell die Treppe nach unten. Im Wohnzimmer standen Alex und Papa, die soeben Oli von der Sache erzählten. Letzterer war eher blass und wie sein Sohn eben dezent überfordert. "Sie ist bei Levin im Krankenhaus", informierte ich sie aufgeregt. Alle drei Köpfe schossen herum und sahen mich nun an. "Ich fahr, Leen kommst du mit? Weibliche Unterstützung?", beschloss Papa und schnappte sich seine Schlüssel. Ein bloßes nicken reichte und wir saßen wenige Augenblicke später auch schon im Auto. "Was hast du Levin gesagt?", fragte Oli auf dem Weg und drehte sich zu mir um. Eigentlich nur, dass er sie aufhalten soll. Er weiß ja absolut garnichts. Sofern Jojo ihm nicht davon erzählt hatte, dass sie schwanger ist. "Nur, dass er sie hinhalten soll." Langsam nickte Oli und sah wieder nach vorne. Dass er selbst mindestens genauso nervös war, wie ich war kaum zu übersehen. Ich war schon froh, dass Papa fährt und nicht er. Wer weiß was dann passieren würde. Wenn nervöse Leute Auto fahren geht das meist nicht gut aus.
Hastig sprang Oli aus dem Auto und ging schon auf die Klinik zu, da sind Papa und ich noch nichtmal aus dem Fahrzeug draußen. Nach einem kurzen Blickwechsel mit Papa folgten wir ihm. Wenn er so, wie er jetzt drauf ist auf Johanna trifft, dann weiß ich jetzt schon, wie genervt sie sein wird. Sofern sie noch hier ist, was ich sehr hoffe. Ich könnte ihr viel zutrauen. Auch dass sie sich in den Zug setzt und einfach weg fährt. Wohin weiß ich nicht. Dafür kenn ich sie dann wieder zu wenig. Eventuell ja noch zu ihrem Ex nach Hamburg, aber viel mehr Optionen kommen mir jetzt nicht in den Sinn. In schnellem Tempo liefen wir den Flur entlang, geradewegs zu Levins Zimmer. Leise seufzend warf ich einen kurzen Blick nach hinten. Genau zur richtigen Zeit, denn dort war sie. Als sie mich auch gesehen hat rannte Jojo los. Ohne groß zu überlegen folgte ich ihr sofort. Papas verwerten Blick konnte ich mir schon fast denken der war jetzt aber relativ nebensächlich.
Das abrupte stoppen des Mädchens verwirrte mich ebenso. Erst, als ich näher bei ihr war merkte ich, dass sie ihre Hand um ihren Bauch geklammert hielt. Das gab mir definitv kein gutes Gefühl.
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Dat ende is a bissl komisch huch
Schaut auch gerne Mal bei der lieben aevocaedoefinja vorbei, die kuhle hat ein paar noch kuhlere Geschichten, die man unbedingt Mal Lesen sollte hihi :)
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
