"Ist das Phil?", fragte Franco und hob seinen Blick, um mich anzusehen. Unüberlegt riss ich ihm das Foto aus dem Händen und trat einen Schritt zurück. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Es war doch sowieso verdammt klar, was hier los war. Ich will unsere Familie nicht aufgeben. Nachdenklich sah mein Gegenüber mich an, sagte aber genauso wenig wie ich.
"Ich lass dich dann mal wieder allein", war das einzige und kurz darauf stand ich auch schon wieder alleine hier. Erschöpft ließ ich mich auf das Bett fallen und schloss die Augen. Hier wird definitv mehr los sein, als es daheim immer war. Hierbleiben werden wir aber trotzdem bloß bis Papa eine neue Wohnung gefunden hat, also sollte ich mich jetzt auch nicht zu sehr eingewöhnen.
Fluchend rieb ich mir meine Seite. Anscheinend war ich wohl eingeschlafen und hatte die Größe des Bettes deutlich unterschätzt. Denn jetzt lag ich auf dem Boden. Aua. Mit dem Blick auf die Uhr musste ich enttäuscht feststellen, dass ich überhaupt nur eine Stunde geschlafen hatte. Das hat sich ja gelohnt. Im nächsten Moment ging auch schon die Tür auf und Papa kam rein. "Was ist passiert?", wollte er besorgt wissen und streckte mir seine Hand hin, da ich ja immernoch auf dem Boden saß. Im Hintergrund stand Alex. Und schon wieder stand ich im Mittelpunkt. Genau das, was ich vermeiden wollte. "Ich bin bloß aus dem Bett gefallen, entspann dich", beruhigte ich ihn mit einem leicht genervten Unterton und setzte mich zurück aufs Bett. Obwohl er mich noch skeptisch musterte sagte er nichts.
"Wieso hast du das denn mitgenommen?", erkundigte er sich plötzlich. Ich wandte mich von dem Fenster ab und sah zu ihm. Ich war doch echt doof, das da liegen zu lassen. Jetzt hatte auch noch er es gefunden. Und Papa gibt bestimmt nicht so leicht auf, wie Franco vorhin. Man ich hätte es gleich in den Koffer legen sollen. Ich bin so hohl. "Ist doch egal", nuschelte ich und sank wieder zurück in das Bett. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
"Leen, ich glaub du weißt, dass es nicht mehr sein wird wie früher oder?", tastete sich mein Vater behutsam ran. Wissen schon. Ich will es halt einfach nicht. Ein Schluchzer entwich mir, bevor die Tränen schlussendlich wieder über mein Gesicht liefen. Die ganzen Gefühle mussten halt auch irgendwo hin. Sofort nahm mich Papa in den Arm, worüber ich echt dankbar war. Zwar musste sein T-Shirt dezent unter den Tränen leiden, aber das störte ihn zum Glück nicht wirklich.
"Aber wieso?", schluchzte ich leise. Ich will es einfach nicht verstehen, dass das ausgerechnet mit unserer Familie passieren muss. Wir waren so glücklich zusammen. Und auch Mama und Papa waren zu zweit so glücklich. Wieso ist das denn auf einen Schlag anders.
"Manchmal funktioniert es einfach nicht mehr zwischen zwei Leuten weißt du? Das muss man leider akzeptieren und das ist für keinen einfach. Weder für dich oder mich noch für Mama. Aber wir schaffen das gemeinsam okay?", erläuterte er mir ruhig. Dass es für ihn nicht einfach ist, hat man bis jetzt aber noch nicht gemerkt. Aber er hat ja Recht. Ich sollte froh sein, dass ich wenigstens noch ihn hab.
"Aber Mama hat keinen", widersprach ich mit gebrochener Stimme. Papa musste leicht schmunzeln. "Doch hat sie. Ich hab extra noch mit ihr darüber gesprochen, denn keiner sollte damit allein sein. Ihr Papa wird vorübergehend mit ihr im haus wohnen und genügend Freundinnen hat sie ja auch. Mach dir nicht so viele Gedanken. Alles wird gut ja?"
Wie oft hat er bitte diesen Satz schon gesagt? Wie gut alles ist sieht man ja. Und ich bezweifel stark, dass alles wieder gut wird. Gut war es damals. Als Familie.
Beruhigend strich Papa über meine Haare. Ich musste mich echt beherrschen nicht wieder einzuschlafen. Als ich noch klein war hat er das nämlich immer gemacht, wenn ich nicht schlafen konnte.
Ich vermisse diese Zeiten. Da musste ich mir noch keine Gedanken machen.
"Gehen wir runter?", riss er mich aus meinen Gedanken. Will ich da, in meinem Zustand, wieder hin? Was werden die denn von mir denken. "Na komm, wir finden bestimmt auch was, wobei du dich nicht langweilst", munterte er mich auf und erhob sich wieder. Seufzend stand ich ebenfalls auf und spürte dabei wieder die Folgen meines kleinen Stunts aus dem Bett. Das gibt bestimmt noch nen blauen Fleck. Naja solange es nur dabei bleibt bin ich ja beruhigt.
-----------------------------------------------------------------------
Marleen weiß btw noch nichts von den Berufen fällt mir Grad so auf hehe
Man liest sich im nächsten Teil<3
DU LIEST GERADE
ASDS//It's Difficult
FanfictionMarleen, die Tochter von Phil Funke muss miterleben, wie ihre Eltern sich scheiden lassen. Zu allem Übel möchte ihr Vater dann, aufgrund eines Job Angebots auch noch nach Köln umziehen. Ein einziges drunter und drüber erwartet das 14 Jährige Mädchen...
