14. Oktober 2035
p.o.v Liam"Gut, ich fülle sie dann aus und schicke sie zurück." Damit legte ich auf.
"Der Anwalt?", wollte Zayn wissen, der mit seinem Kopf auf meinem Schoß lag und mich von unten anschaute. Ich nickte. "Also meinst du es ernst?" Wieder nickte ich. "Sobald der Scheidungsantrag da ist, werde ich ihn unterschreiben und das war's dann. Also zumindest, wenn alles durch ist. Aber die Ehe ist Geschichte. Es dauert nur noch eine Weile, bis es auf dem Papier auch soweit ist."
"Und wann willst du es Bear erzählen?", fragte er weiter. Ich lehnte mich in die Couch zurück und schloss meine Augen. "Muss ich das denn?" "Er ist dein Sohn, wäre schon von Vorteil." Ich stöhnte. "Keine Ahnung, an Weihnachten." Ich merkte, wie Zayn sich aufrichtete und öffnete meine Augen, nur um Zayns schiefgelegten Kopf zu sehen, der mich kritisch musterte.
"Das ist nicht dein Ernst." Ich zuckte mit den Schultern. "Warum nicht? Weihnachten feiern wir zusammen mit Louis, dann hat Bear wenigstens gleich Freunde, die ihn trösten können." "Liam, das ist die dümmste Idee, die du je hattest." Zayn legte seinen Kopf wieder in meinen Schoß, schaute mich allerdings immer noch kritisch an. "Dazu ist Weihnachten erst in zwei Monaten, du willst es ihm wirklich solange verschweigen?"
"Er wird sich bestimmt über diese Nachricht freuen", murmelte ich. Zayn seufzte. "Hörst du dich eigentlich selbst reden? Warum sollte er sich über die Scheidung seiner Eltern freuen?" "Keine Ahnung, du meintest doch, durch die Scheidung wird alles besser." "Ja, aber das heißt nicht, dass dein Sohn darüber erfreut ist."
"Also nicht an Weihnachten?" "Nein, natürlich nicht an Weihnachten!" "Und wenn nicht an Weihnachten, wann dann?" "Ist doch egal, hauptsache nicht an Weihnachten." "Du hast mir wirklich weitergeholfen", grummelte ich. Zayn verdrehte die Augen. "Ach, wo wir es gerade über die Scheidung haben...", fing ich an.
"LIAM?!" "Ich habe Cheryl eingeladen, um alles zu besprechen", vollendete ich meinen Satz. Zayn riss seine Augen auf und saß urplötzlich kerzengerade neben mir. "LIAM?", rief Cheryl erneut. "WOHNZIMMER!", antwortete ich ihr diesmal. Wenig später betrat Cheryl den Raum. Sie setzte sich auf den Sessel, der gegenüber der Couch stand.
Es breitete sich eine unangenehme Stille aus, in der Cheryl und ich uns nur gegenseitig mit Blicken durchlöcherten. Zayn räusperte sich. "Ähm, soll ich gehen, damit ihr alles in Ruhe besprechen könnt?" "Nein!", antworteten Cheryl und ich synchron. Mit meiner baldigen Ex-Frau alleine zu sein, war jetzt wirklich nicht so reizvoll. Und scheinbar ging es Cheryl da ähnlich. Also blieb Zayn sitzen und presste seine Lippen zusammen. Jup, das musste für ihn grade eine verdammt unangenehme Situation sein.
Ich atmete tief ein und fing dann an zu sprechen. "Also, alles mit dem Vermögen und den Grundstücken ist bereits geklärt. Wie machen wir es mit dem Sorgerecht um Bear?" Cheryl fuhr sich durchs Gesicht. "Ich weiß es nicht. Ich bin hauptsächlich hier, um dir mitzuteilen, dass ich ein Haus in L.A gefunden habe und das Haus zum Verkauf steht. Spätestens am 1.1.2036 bin ich hier weg."
"Bitte was?" Ich blinzelte hektisch. "Ich bin dabei, das Haus zu verkaufen und ziehe um", wiederholte sie. "Und du willst Bear mit nach Amerika nehmen? Keine Chance", meinte ich. "Ich glaube nicht, dass es schlau wäre, Bear mitzunehmen. Er hat hier sein vertrautes Umfeld und all seine Freunde. Dazu muss ich mich selbst erst einleben. Ich dachte eher so an geteiltes Sorgerecht. Er lebt hier in London und ist über die Feiertage wie Weihnachten, Ostern, und so weiter bei mir."
Ich nickte. "Dann kommt Bear zu mir." Zayn räusperte sich. "Ich finde es wirklich toll, wie erwachsen ihr mit der ganzen Trennung umgeht, aber dürfte ich anmerken, dass es vielleicht schlau wäre, Bear entscheiden zu lassen, wo er wohnen will?" Cheryl nickte. "Er kann sich gerne beschweren, wenn er damit unzufrieden ist. Aber ich glaube, dass wir in seinem Interesse handeln. Teilt mir dann bitte eure neue Adresse und Telefonnummer mit, damit ich weiß, wie und wo ich euch erreichen kann."
"Neue Adresse?" Dann gab ich mir selbst einen Facepalm. Natürlich bekam ich eine neue Adresse. Ich musste mir schließlich eine neue Wohnung suchen. War ja nicht so, dass ich für immer bei Zayn bleiben konnte. Ich schaute zu ihm. "Ist es okay, wenn Bear und ich vorübergehend hier wohnen? Nur solange, bis ich eine Wohnung gefunden
Zayn zuckte mit den Schultern. "Ihr könntet auch einfach herziehen. Das Haus ist sowieso viel zu groß für Neha und mich. Und so sparst du dir den Aufwand, etwas Neues zu suchen." Ich grinste Zayn an. "Hast du mich gerade indirekt gefragt, ob ich bei dir einziehen will?" Zayn lachte und verdrehte die Augen. "Du wohnst hier doch schon. Ich habe nur vorgeschlagen, dass dein Sohn nachziehen könnte."
Cheryl holte ein Notizbuch raus und kritzelte irgendwas hinein. "Gut, dann ist das auch erledigt. Willst du Bear von dem Ganzen hier erzählen?" Ich nickte. "Kann ich gern machen, wenn du mir sagst, wann." Cheryl runzelte ihre Stirn. "Ist doch egal. Erzähl es ihm einfach an Weihnachten, da seid ihr sowieso alle zusammen." "An Weihnachten also." Ich warf Zayn einen überlegenen Blick zu.
"WAS HABT IHR ALLE MIT WEIHNACHTEN?", wollte er kopfschüttelnd wissen. "Warum lasst ihr euch nochmal scheiden? Ihr habt doch die selben bekloppten Ideen." Ich verdrehte meine Augen und wandte mich dann wieder an Cheryl, die uns mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte. "Wenn dann alles geklärt ist, gehe ich wieder. Sind wir uns also einig, dass wir Bear bis Weihnachten nichts sagen?" Ich nickte, aber Zayn schüttelte seinen Kopf. "Warum Weihnachten?" Er klang so fassungslos und fast schon verzweifelt, dass ich anfangen musste zu lachen.
Cheryl stand auf und lächelte mich an. "Alles Weitere klären wir dann über die Anwälte." Erneut nickte ich. "Sie kann lächeln?", raunte Zayn mir zu, als Cheryl sich verabschiedete. "Sehe ich auch zum ersten Mal".
"Oh, hey Cheryl", hörte ich jetzt Neha sagen. "Hallo", antwortete diese schlicht. Kurz darauf kam Neha ins Wohnzimmer. "Warum war Cheryl da?", wollte sie wissen und ließ sich auf den Sessel fallen, auf dem vor wenigen Minuten Cheryl noch saß. "Nicht so wichtig", meinte Zayn und lächelte dann seine Tochter an.
"Erzähl, wie war die Schule?" Neha schaute ihren Vater irgendwie wütend an "Wie immer halt." Ich musterte sie genau. Etwas, was ich immer tat, seit ich sie beim Rausschleichen erwischt hatte. Wir hatten nie wieder darüber gesprochen, aber ich hatte Neha in dieser Nacht gesehen. Irgendwas ging bei ihr ab. Sie richtete sich auf und schaute Zayn an "Ich hab mal ne Frage an dich", meinte sie. "Ja?" "Warst du seit der Trennung von Mom eigentlich auf irgendwelchen Dates?" "Ähh.." Zayn warf mir einen verzweifelten Blick zu. "Auf einem oder zwei vielleicht", sagte er dann.
"In über 15 Jahren warst du gerade mal auf ein, zwei Dates?" Gigi und Zayn hatten sich kurz nach Nehas zweitem Geburtstag getrennt, was mittlerweile wirklich schon fast 18 Jahre her war. Anders als Briana und Louis oder Cheryl und Ich waren die beiden im Guten auseinandergegangen. Keine Ahnung, wie sie das geschafft hatten.
"Und vor Mom, mit wem warst du da zusammen?" Diesmal fing Zayn noch heftiger an zu stottern und warf mir einen wirklich verzweifelten Blick zu. Und auch ich versuchte, unauffällig wegzuschauen. Zayn und ich waren zwar nie wirklich zusammen gewesen, allerdings hatten wir eine... naja... etwas spezielle Beziehung.
"Dein Vater war vor Gigi mit einer anderen Frau verlobt", meinte ich dann, woraufhin Zayn sichtbar aufatmete. "Wirklich? Warum wusste ich davon nichts?" "Ich empfand es nicht als wichtig, wir haben uns zwei Jahre vor deiner Geburt getrennt", erklärte er. "Und wer war sie?" "Perrie Edwards", murmelte Zayn und kratzte sich am Kopf. "PERRIE EDWARDS?", wiederholte Neha und schaute ihren Vater an. "Und sowas erzählst du mir nicht?" "Ich dachte nicht, dass es dich interessiert." Sie stand auf. "Interessant, wirklich interessant", murmelte sie und lief davon. "Weißt du, was das war?", fragte Zayn mich. Ich schüttelte meinen Kopf.
"Ich hab absolut gar keine Ahnung."
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Ich möchte mal ein riesen Dankeschön an meine Co-Autorin @nebelxtochter aussprechen. Sie überarbeitet meine Kapitel immer und hilft mir bei der Geschichte.
Also vielen Dank dafür Laura
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I'll wait for you (L.S)
FanfictionWillkommen im Jahr 2035. One Direction? Ist nach 25 Jahren so gut wie vergessen. Eine Reunion? Gab es nie. Larry? Wurde aus dem Internet verbannt. Die Jungs? Gehen ihren eigenen Weg. Und dann gibt es da natürlich noch die Kinder der früheren Boyban...