Spontanes Familientreffen

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20. Oktober 2035
p.o.v Freddie

"Guten Morgen, alle zusammen!" Neha drehte sich zu mir um und fing an zu lachen. "Ernsthaft Free? Was geht falsch bei dir?" Ich zuckte mit meinen Schultern. "Nichts, ich hab einfach nur super gute Laune." "Und dass du gute Laune hast liegt nicht an unserem Date heute Abend?", wollte Ian wissen. "Mh, ein bisschen vielleicht", meinte ich und zog den Braunhaarigen in eine Umarmung. "Toll, unser aller Lieblingspaar hat heute Morgen ja richtig tolle Laune", grummelte Holly. "Und unsere Hoe von London ist heute Morgen auch super gelaunt, woran liegt das?", erwiderte ich. Holly verdrehte nur die Augen.

"Alex hat mich abblitzen lassen." "Der Typ, mit dem du auf Elisas Party rumgemacht hast?" Sie nickte. "Er meinte, ich zitiere: Ich versuche lieber, meine Beziehung zu retten, als weiter mit dir 'ne lockere Nummer zu schieben. Es sind bald zwei Monate. Sorry Sweety, aber deine Beziehung liegt in Scherben." Ian verzog sein Gesicht. "Das nenne ich mal einen Korb." "Was hör ich da? Holly hat einen Korb bekommen? Streicht euch den Tag im Kalender an." "Wirklich lustig, Bear", zischte Holly und drehte sich zu meinem besten Freund um, der nur grinste.

"Ah, wenn ihr grade alle da seid, kann ich euch ja erzählen, was ich über meinen Vater erfahren habe", meinte Neha jetzt. "Und das wäre?", fragte ich sie. "Er war verlobt. Und das mit niemand Geringerem als Perrie Edwards." Bear pfiff leise durch seine Zähne. "Immer wieder lustig, wie wenig wir doch über unsere Eltern wissen." Ich nickte. "Da fällt mir ein, weißt du, was deine Mutter bei uns gemacht hat?", fragte Neha Bear. Dieser schüttelte den Kopf. "Ich hab absolut keine Ahnung. Übrigens sollte ich mir Gedanken darüber machen, warum du mehr über das Leben meiner Eltern weißt als ich?" Neha seufzte. "Mein Vater ist total seltsam seit Liam da ist, also kannst du deinen Vater gerne zurückhaben. Ich hab keine Lust Patchwork-Family mit den Beiden zu spielen."

Bear lachte. "Nein, nein, es ist gut so, wie es ist." Das Klingeln unterbrach ihren Streit darüber, bei wem Liam bleiben sollte. "Ihr kommt mit?", fragte Ian uns verwundert, als Bear und ich zusammen mit den anderen Richtung Schule liefen. "Aber natürlich, Bildung ist uns wichtig", meinte ich und klatschte bei dem lachenden Bear ab.

Schon nach der ersten Stunde bereute ich es, nicht geschwänzt zu haben. "Neha?" Keine Antwort. "Neha!!" Immer noch keine Antwort. "NEHA" "Was??", zischte meine Nebensitzerin genervt zurück. "Ist der Unterricht immer so langweilig?" Neha stöhnte und verdrehte ihre Augen. "Nein, und jetzt halt deine Klappe und tu wenigstens so, als würde es dich interessieren."

Okay, Notiz an mich: Neha in Zukunft nicht mehr während des Unterrichts ansprechen. "Wie haltet ihr das nur alle täglich aus?", fragte ich meine Freunde nach der letzten Stunde. Bear nickte heftig. "Wenn ich in die Hölle komme, weiß ich schon, was mich dort erwartet: Mathe Unterricht...." Ich griff nach meinen Kippen. „Amen, Bruder Amen."

"Ihr übertreibt", meinte Ian und schaute dann mich an. "Wir sehen uns dann nachher." Ich nickte und zog ihn in eine Umarmung. "Ich hol dich ab." Bear schaute zwischen uns hin und her. "Ihr habt uns schon verdammt lange mit euren Küssen verschont, was los?" Ich lachte, während Ian sein Gesicht verzog. "Küsse sind nur für seinen Freund reserviert", grummelte er. "Korrekt", antwortete ich. „Ihr seid immer noch nicht zusammen, auf wie vielen Dates wart ihr jetzt schon? 5/6?" „Das heute ist unser sechstes, genau", Bear schüttelte nur seinen Kopf. „Muss ich nicht verstehen."

Pünktlich um 17 Uhr stand ich vor Ians Haustür und klingelte. Er selbst machte auf. "Hey", begrüßte ich ihn und umarmte ihn kurz. "Also, wohin geht's?", fragte er mich und griff nach meiner Hand. Zusammen schlenderten wir zurück zu meinem Auto. "Wir gehen ins Kino." Ian kicherte, während er in mein Auto einstieg. "Und welchen Film werden wir sehen?", fragte er weiter. "Wirst du dann da sehen", meinte ich und fuhr los.

"Never together?", fragte Ian skeptisch, als er vor dem Filmplakat stand. "Ist das ein Liebesfilm?" Ich zuckte mit meinen Schultern. "Keine Ahnung, ich hab meine Tante gefragt, welchen Film ich am besten für ein Date anschaue, und sie hat den vorgeschlagen." "Dann wollen wir doch mal sehen."

Zusammen betraten wir das Kino, kauften die Karten und unsere Snacks. "Warum läuft vor Filmen eigentlich immer so viel Werbung?", fragte ich und warf mein Popcorn auf die Leinwand. "Hör auf", kicherte Ian, als ich anfing, ihn mit dem Popcorn abzuwerfen. Ich hätte ihn ja noch weiter abgeworfen, aber mir war mein Popcorn dann doch zu schade. Nach einer gefühlten Ewigkeit stoppte die Werbung endlich, und der Film begann. "Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich in einem Kino bin und tatsächlich den Film schaue", raunte ich Ian zu. Dieser warf mir einfach nur einen skeptischen Blick zu. Seufzend drehte ich meinen Kopf wieder zur Leinwand und schaute den Film weiter, nur um Sekunden später meine Hand in Ians Popcorntüte gleiten zu lassen.

Dieser verpasste mir sofort einen Schlag auf die Hand. "Auuu", erwiderte ich und steckte mir grinsend mein erobertes Popcorn in den Mund. Salzig. "Ian, ich glaub, wir müssen reden", flüsterte ich ihm zu. "Ja?" "Wir können nicht weiter daten, dein Essgeschmack ist nicht akzeptabel." Ian verdrehte seine Augen. "Mhhh."

Ich nickte und näherte mich seinem Gesicht. "Das.." Ich kam näher "..ist.." Ich legte meine Stirn auf seine "...nicht..." Mein Blick wanderte zu seinen Lippen "..akzeptabel." Ich legte meine auf seine. "Wie war das noch mit "Küsse nur für meinen Freund?"", fragte Ian gegen meine Lippen. "Für dich mach ich 'ne Ausnahme", murmelte ich. "Ach, dann ist ja gut", erwiderte er und fing an, meinen Kuss zu erwidern. Als das Licht anging, hatte ich wie schon so oft, keine Ahnung, wie der Film ausging.

"Ich fand den Film ja gut", meinte Ian, als wir wieder in meinem Auto saßen. "Du hast was vom Film mitbekommen?" Ian nickte. "Natürlich, ich bin multitaskingfähig." "Dann erzähl doch, wie ging's aus?" "Ihr wird das Gehirn weggepustet." Ich wandte mein Kopf zu Ian und warf ihm einen verstörten Blick zu. "Was zum Teufel haben wir angeschaut?" Er lachte. "Ich glaube, es ging um die Liebe zwischen zwei Infizierten. Sie hauen zusammen ab, und sie wird am Ende geschnappt und getötet." Ich blinzelte. "Und sowas empfiehlt mir meine Tante für ein Date." Wirklich ne tolle Familie hab ich da.

"Nächstes Date nächsten Samstag?", fragte Ian mich, als wir uns verabschieden. "Geht klar." Ich kam wirklich zufrieden zuhause an, und meine gute Laune hielt auch noch solange an, bis ich meinen Vater traf. "Hast du nächsten Samstag schon was vor?", fragte er, woraufhin ich nickte. "Verschieb das, du musst hier bleiben." Ich schnappte empört nach Luft. "Alter, warum?" "Spontanes Familientreffen", damit drehte er sich wieder um und ging. "Spontanes Familientreffen?!", rief ich ihm hinterher.

Aber mein Vater ignorierte es einfach.

I'll wait for you (L.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt