ein Geist der Vergangenheit

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26. Dezember 2035
p.o.v Louis

"Niall....wie.... was... es tut mir leid."

Bevor er irgendwas erwidern konnte, legte ich auf. "GIB HER", motzte Freddie und riss mir das Handy wieder aus der Hand. Ich war zu verwirrt, um zu reagieren. Freddie ließ mich einfach so stehen und lief zurück in sein Zimmer.

"Wir kommen gleich zum Frühstück", meinte Neha und schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln. Ich nickte nur und lief zurück in das Esszimmer. "Was ist in dich gefahren?", fragte Zayn mich lachend. "Du siehst aus, als hättest du einen Geist getroffen." Ich setzte mich und trank ein Glas Wasser, bevor ich antwortete. "Ein Geist der Vergangenheit höchstens."

Liam runzelte die Stirn. "Wie bitte?" "Sie wissen es..." "Wer weiß was?", fragte Zayn verunsichert und wechselte einen besorgten Blick mit Liam. "Alles." "Alles?" "Alles." Liam kratzte an seinem Kopf. "Verdammt Tommo, willst du endlich mal Klartext reden?"

"Niall." "Was?" Zayn und Liam legten ihre Köpfe schief. "Glaubst du, er ist die Treppe runtergefallen?", murmelte Zayn leise. "Ich habe sonst keine Erklärung dafür", antwortete Liam, ebenfalls murmelnd. "Die Kinder, Niall, Harry..." Ich verstummte sofort, als ich realisierte, was ich gerade getan hatte.

Ich hatte seinen Namen ausgesprochen. Das erste Mal in so vielen Jahren. "Holy shit, du hast das auch gehört, oder?", fragte Zayn Liam, der einfach nur mit offenem Mund dasaß, mich anstarrte und stumm nickte.

Zayn packte mich an den Schultern und schüttelte mich. "ERKLÄR. UNS. DAS. JETZT." Liam nickte. „Du kommst hier runter, total verwirrt, redest über irgendwelche Geister und sprichst zum ersten Mal in einer Ewigkeit über Harry. Louis, du machst mir Angst." Ich atmete tief ein und schaute die beiden dann an. "Ich wollte die Kinder zum Frühstück holen. Sie haben aber telefoniert. Also habe ich ihnen das Handy weggenommen und wollte den Anrufer anmotzen und es...es...es war Niall." Zayns Augen waren mittlerweile so groß wie Teller, und ich war mir nicht sicher, ob Liam sich seinen Kiefer nicht schon ausgerenkt hatte.

"Du willst uns also erzählen, dass unsere Kinder mit Niall telefoniert haben. Unserem Niall, dem Iren?", Zayn klang so ungläubig. Und ganz ehrlich, hätte mir jemand das erzählt, würde ich genauso reagieren. "Der Ire, der Sänger, der kleine Kobold, der Essen liebt, der mit uns in einer Band war, der, mit dem ich seit Jahren nicht mehr geredet habe. Genau der. Nenn ihn, wie du willst, aber es war er."

"Heilige Scheiße", machte Liam und schluckte. "Woher kennen unsere Kinder Niall überhaupt?" Ich warf meine Hände in die Luft. "Ich habe keine Ahnung." "Wir wissen noch nicht mal, ob er ihnen überhaupt etwas erzählt hat", versuchte Zayn uns aufzumuntern. "Freddie hat gestern verdammt nochmal gefragt, in welchem Verhältnis ich zu Harry Styles stehe. Natürlich hat er ihnen irgendwas erzählt."

Ich stockte kurz, als ich Harrys Namen erwähnte. Nach so vielen Jahren klang es ungewohnt, ihn tatsächlich laut auszusprechen. Ich seufzte und stand auf. "Ich muss weg, das ist mir gerade alles zu viel."

Die beiden nickten verständnisvoll, und so verließ ich das Haus. Allein die Tatsache, dass ich Nialls Stimme gehört hatte, brachte viele Erinnerungen wieder hoch. Erinnerungen, die ich eigentlich schon vor Jahren aus meinem Kopf verbannt hatte...

p.o.v Zayn

"Ich verwette mein Haus darauf, dass er gerade auf dem Weg nach Princess Park ist", murmelte ich und schaute Louis hinterher. "Wir wohnen im selben Haus, du Depp, und ich wette definitiv nicht dagegen." Ich lachte. "Er hat seinen Namen ausgesprochen, und das gleich mehrmals", stellte ich dann trocken fest.

Liam nickte. "Zehn Jahre lang durften wir ihn nicht mal erwähnen, und jetzt das." "HIER SIND WIR", rief Freddie und stürmte zusammen mit Bear durch die Tür. Neha folgte den beiden kopfschüttelnd. Sie stockte, als sie mich sah, und schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an.

"Wo ist mein Vater?", fragte Freddie, nachdem er den Raum gescannt hatte. Ich wechselte einen Blick mit Liam und schaute dann zu den Dreien, die gerade noch mitten im Raum standen. "Setzt euch, ich glaube, es wird Zeit für ein Gespräch."

Die drei schauten uns an und setzten sich dann auf die Stühle gegenüber von uns. "Ihr habt mit Niall telefoniert." Es war mehr eine Aussage als eine Frage. Trotzdem nickten die drei. "Was hat er euch erzählt?", wollte Liam wissen. Bear grinste. "Ach, so einiges..."

Ich verdrehte meine Augen. "Ein bisschen genauer, bitte." Ich runzelte meine Stirn, als ich zu meiner Tochter sah, die mich immer noch mit diesem seltsamen Blick musterte. "Neha, ist alles gut?" Sie biss sich auf die Lippen, bevor es aus ihr herausplatzte.

"IHR WART IN EINER BAND. DU HATTEST EINE ESSSTÖRUNG, ZUM TEUFEL IHR WURDET VON EUREM MANAGEMENT KONTROLLIERT?" Ich riss meine Augen auf und stöhnte. Das Gespräch mit Niall war wohl tiefgründiger als gedacht. "Das ist lange her..."

"Ja, aber trotzdem hast du es mir nie erzählt. Ich bin deine Tochter, ich sollte sowas wissen und nicht von irgendeinem Fremden erfahren." Ihre Stimme zitterte, und sie hatte Tränen in den Augen. "Neha, Schatz, ich rede nicht gern darüber. Das war eine schwere Zeit, und ich habe schon vor Jahren damit abgeschlossen."

"OKAY, DU HAST DAMIT ABGESCHLOSSEN? DANN REDE VERDAMMT NOCHMAL MIT MIR DARÜBER. WEIßT DU, WAS ES FÜR EIN GEFÜHL WAR, VON NIALL ZU ERFAHREN, WAS DU FÜR PROBLEME HATTEST? UND DASS DU IN EINER GOTTVERDAMMTEN BAND WARST?" Neha schluchzte und fing jetzt an, richtig zu weinen.

"Ein mir vollkommen Fremder weiß so viel mehr über dich als ich, und ich bin deine verdammte Tochter. Sowas tut weh." "Neha..." Ich stand auf und lief um den Tisch, um meine Tochter in den Arm zu nehmen. Sie vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter und weinte weiter. "Es tut mir so leid", murmelte ich in ihr Haar. "Es tut mir leid, dass du es so erfahren musstest, aber es ist nicht unbedingt mein liebstes Thema."

Neha zog ihre Nase hoch und schaute mich mit tränenüberströmtem Gesicht an. "Versprich mir nur, dass du mir ab sofort alles erzählst." Ich nickte und nahm sie wieder in den Arm. "Ich verspreche es." Die Wahrheit war aber, dass ich keine Ahnung hatte, ob ich das schaffen kann, aber ich würde es versuchen. Für sie, für meine Tochter. Damit ich sie nie wieder so traurig sehen muss.

Nachdem sich Neha wieder halbwegs gefangen hatte, setzte ich mich wieder neben Liam, der mich anlächelte und kurz meinen Arm drückte.

"Also, lasst uns reden."

I'll wait for you (L.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt