Er ist mein Freund.

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11. Januar 2036
p.o.v. Neha

"Noah, Laura! Hi!" Ich umarmte die beiden kurz. "Das ist Ian." "Hey", begrüßte Ian sie. "Freut mich so dich kennenzulernen", zog Laura ihn in eine Umarmung. "Neha hat schon so viel von dir erzählt." Und auch Noah lächelte Ian freundlich an.

"Und wo ist Freddie?", fragte Laura und schaute sich auf dem Pausenhof um. Ian schaute Laura an. „Woher kennst du Free?" Laura wollte schon zur Antwort ansetzen, doch ich schüttelte leicht den Kopf. Laura runzelte ihre Stirn. „Ähmm... Schule." Ian warf ihr einen komischen Blick zu, sagte aber nichts mehr dazu.

"Freddie und Bear sind jedenfalls schwänzen gegangen", antwortete ich jetzt auf ihre ursprüngliche Frage. Laura schaute mich mitfühlend an. "Kein Wunder, dass sie mit Kenny befreundet sind." "Waren", verbesserte ich sie automatisch. "Ist auch egal - ein anderer Student hier hat so 'nen Club. Wollen wir los?", fragte Noah. Ich schaute Ian an, dieser nickte. "Klar." Es war schließlich Freitag, zwar mitten am Tag, aber warum nicht.

Zu viert liefen wir zu dem Club. „Scheiße", fluchte ich, als ich auf dem Gehweg niemand Geringeren als Kenny West stehen sah. Kenny schaute auf das Gebüsch neben sich. "Was zum..." Er verstummte, als er uns erblickte. "Schwesterherz", rief er begeistert und umarmte Laura. "Kenny." Ian klappte die Kinnlade runter. "Wie könnt ihr verwandt sein?" Kenny schaute Ian an. "Ian, lang ist es her." "Leider nicht lange genug", murmelte der Angesprochene.

"Kenny, Alter. Du hast wirklich ein Talent darin, dir Feinde zu machen", meinte Noah lachend. "Mein zukünftiger Schwager, lustig wie eh und je." Damit landete sein Blick auf mir. "Und Nehachen?" Ich lächelte ihn gezwungen an. Ich hasste es, mir einzugestehen, dass Kenny immer noch gut aussah. Verdammt, dieses beschissene Lächeln fand ich schon immer heiß. Nein, Neha, stopp, es ist Kenny. Kenny fucking West. Der Typ ist scheiße, er ist die Definition eines Scheißkerls.

"Wohin geht ihr denn, wenn ich fragen darf?" "Ins Malva." Kenny lachte. "Was ein Zufall, da komme ich gerade her." Laura stöhnte. "Sag mir bitte, dass du keine Geschäfte mit ihnen machst?" "Okay, ich mache keine Geschäfte mit ihnen." Sie stöhnte erneut. "Wisst ihr was? Ich begleite euch. Gegen Alkohol am Mittag habe ich nichts." Ich kaute nervös auf meiner Lippe herum. Kenny mitzunehmen war wirklich nicht die beste Option.

"Komm halt mit", meinte Noah. Laura warf mir einen ist-das-für-dich-ok-Blick zu, den ich kurz bestätigte. Ich fand es nicht geil, dass er hier war, aber was soll man machen? Ich hatte keine Lust auf eine Szene, vor allem, weil ich das dann Ian und Noah erklären müsste. Also liefen wir jetzt zu fünft zu dem Club.

"Kenny, du schon wieder hier? Hast du mich so vermisst?", lachte ein Typ am Eingang und zog Kenny in eine Umarmung. "Ich bin nur mitgekommen. Meine Schwester und ihre Freunde wollten hier her." Der Junge musterte uns. "Laura, Noah, wie schön, dass ihr vorbeikommt! Und ihr seid?" "Neha." "Ian." Der Typ lächelte. "Freut mich euch kennenzulernen, ich bin Nio." Ich lächelte ihn an. Also betraten wir den Club und setzten uns an einen leeren Tisch. Da es mitten am Tag war und der Club offiziell erst um 23 Uhr aufmachte, war natürlich alles leer und wir hatten freie Auswahl.

"Erzähl- Woher kennst du meine Schwester und ihren Typen?" Nio lachte bei Kennys Frage. "Ich kanns immer noch nicht glauben, dass Laura und du verwandt sein sollen. Ihr seid wie Tag und Nacht. Wir studieren zusammen." Kenny schaute ihn entgeistert an. "Du studierst Jura?" "Jup." Kenny nickte anerkennend. "Respekt.

" "Scheiße, du bist ja immer noch da", kam es jetzt von einem Typ auf der Treppe. Ich musterte den Typ; er kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich hatte keine Ahnung, woher ich ihn kennen sollte. "Nicht immer noch, schon wieder." "Das ist ja noch schlimmer." "Und, wer sind die Neuen?" "Scotty, das sind Laura, Neha, Noah und Ian", stellte Nio uns vor. Ich hob meine Augenbraue. Scotty, natürlich, der Scotty, ohhh. 

"Und keine Sorge, Freddie ist immer noch nicht dabei." "Freddie Tomlinson?", fragte Ian jetzt. Scotty nickte. "Genau der. Ich hasse den Typ, kennst du ihn?" "Er ist mein Freund." Scotty und Nio lachten beide auf, als wäre es der beste Witz, den sie seit Jahren gehört hatten. "Du bist mit Freddie zusammen. Alter, du kannst einem leidtun." Scotty schüttelte den Kopf. "Was hat er getan, dass du ihn so hasst?", fragte Ian jetzt. Ich spielte nervös mit meinen Fingern. Warum musste Ian genau das fragen?

"Er hat mich verarscht, hat mir vorgemacht, wir würden eine Zukunft haben, dass er mich lieben würde, aber pah, alles nur, um mich ins Bett zu bekommen. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, habe ich ihm ordentlich eine verpasst." "Das blaue Auge", murmelte Ian. Kenny grinste. "Wenn's dich beruhigt Bro, er hat durch dich die Runde gewonnen." Bevor irgendwer noch irgendetwas sagen konnte, stand ich auf. "Ich hätte gerne einen Drink, noch wer?" Ich brauchte jetzt dringend Alkohol. Ich wurde gerade zu sehr mit meiner Vergangenheit konfrontiert, und Ian neben mir sah auch aus, als könnte er etwas Alkohol vertragen. Laura und Kenny warfen mir beide denselben fragenden Blick zu. 

Shit, zum ersten Mal sahen die Beiden wirklich aus wie Geschwister. „Ich dachte, du trinkst nicht", meinte Laura dann. „Tut sie auch ganz sicher nicht", murmelte Kenny und nahm mir das Getränk weg, welches Nio gerade auf den Tisch gestellt hatte. „Du darfst mir gar nichts verbieten", fauchte ich und griff nach dem Drink. Kenny hob eine Augenbraue. „Und wie ich dir das verbieten kann. Fuck Neha, du weißt genau..." Er verstummte, als er realisierte, dass noch drei andere Menschen am Tisch saßen und uns sehr interessiert musterten. 

Mit einem Sprung stand er auf und zog mich mit. „Ey, Ey, Ey, lass sie in Ruhe", mischte Ian sich jetzt ein. Kenny lachte. „Ohh süßer kleiner Ian, so unschuldig, denkt, er weiß alles und hat den bösen Bad Boy Free endlich gezähmt und an sich gebunden. Aber lass mich dir sagen, du weißt rein gar nichts. Und jetzt lass uns in Ruhe, ich muss was mit Neha regeln." Ian sah wütend aus, und am liebsten würde ich irgendwas sagen, aber mein Kopf setzte aus, und ich konnte nichts weiter tun als stumm neben Kenny zu stehen. 

„Du weißt rein gar nichts über meine Beziehung mit Free", sagte Ian schließlich. Kenny grinste. „Und du weißt rein gar nichts über deinen eigenen Freund, weder wo er jeden Tag hingeht noch was seine Vergangenheit angeht. Es ist ein Wunder, dass Free dir überhaupt noch Aufmerksamkeit schenkt. An seiner Stelle hätte ich dich schon lange gefickt und dann sitzen gelassen." Ian stand auf und funkelte Kenny an. „Ian, lass gut sein", murmelte ich und seufzte. Ian schaute mich verletzt an, während Kenny grinste. „Siehst du, selbst Neha gibt mir recht." Damit lief er los und zog mich am Ärmel mit. Er ging mit mir in den nächsten Raum und deutete mir, mich auf die Sitzbank zu setzen, bevor er die Tür hinter sich abschloss.


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Okay was ist das?

Übrigens freut euch auf den 28.10, da kommt das nächste Kapitel und es wird special😏
Unddd es gibt noch ne andere Überraschung.
-Laura

I'll wait for you (L.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt