1. Januar 2036
p.o.v Louis"Mach dein scheiß Handy aus", grummelte Zayn und warf ein Sofakissen nach mir. Wir hatten Silvester bei mir gefeiert. Und da keins unserer Kinder da war, wurde der Abend ziemlich wild. Ich starrte auf mein klingelndes Handy. "Ist eine unbekannte Nummer."
Liam grunzte und richtete sich auf. "Wen hast du nicht eingespeichert?" Ich zuckte meine Schultern. Eigentlich hatte ich alle Leute eingespeichert - wenn man berühmt war, musste man extrem auf seine Handynummer aufpassen. Auch wenn du sie nur an eine Person rausgabst, konnte es sein, dass morgen schon Millionen von Teenage-Mädchen bei dir anriefen.
"Na, geh endlich ran", meinte Zayn. "Und schalt auf laut." Ich nahm den Anruf an. "Hallo?", fragte ich vorsichtig. Ich bekam keine Antwort. "Hallo?", fragte ich erneut. An der anderen Leitung hörte man ein tiefes Ausatmen.
"Hi." Mir lief ein Schauer über den Rücken, und auch Liam und Zayn blieben wie angewurzelt stehen. "Ihr hört ihn auch, oder?", flüsterte ich den beiden zu. Beide nickten. Weder ich noch Harry sagten ein Wort, wir schwiegen einander nur an.
Nach einer gefühlten Ewigkeit fing Harry dann an zu reden. "Ich habe den Brief gelesen, und ein fucking Brief, Louis dein Ernst. Ich....."
Ich wartete darauf, dass er weitersprach, doch es kam nichts mehr. Die Leitung verstummte und wurde durch ein Piepen ersetzt, welches mir mitteilte, dass Harry aufgelegt hatte. "Was zum Teufel war das?", wollte Zayn wissen, der mittlerweile sehr wach aussah. "Was für ein Brief, Louis?", fragte Liam nur.
Ich ging auf keine der zwei Fragen ein, sondern ließ mich einfach auf die Couch fallen. Harry hatte mich angerufen. Ich hatte seine Stimme gehört. Er hatte den Brief gelesen. Harry hatte angerufen. Er hatte den Brief gelesen. Er hatte angerufen. Er hatte den Brief gelesen. Seine Stimme klang so traurig. Er hatte angerufen. Diese Gedanken schossen mir immer und immer wieder durch den Kopf.
"Erde an Louis, von was einem Brief redet Harry?", Zayn klang ungeduldig. "Ich habe Harry einen Brief geschrieben", murmelte ich. "Und weiter? Was stand in dem Brief?" Ich schaute meine zwei besten Freunde an. "Dass ich ihn vergessen will und wir einander loslassen sollten."
Zayn und Liam wechselten einen Blick und brachen dann in lautes Gelächter aus. "Was ist daran so witzig?", wollte ich empört wissen. "Sorry Lou, aber das glaubst du ja selber nicht", lachte Zayn und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.
Liam nickte stürmisch und japste: "Ihr zwei könnt nicht loslassen, das liegt einfach nicht in eurer Natur. Das ist genauso, als würde Yin sich plötzlich entscheiden, Yang zu bekämpfen." "Ihr ergänzt euch, ihr braucht euch", fügte Zayn hinzu. "Ihr findet also, ich sollte nicht versuchen, endlich über Harry hinwegzukommen?"
"Das haben wir nicht gesagt", meinte Liam. "Wir sind nur der Meinung, dass du dich dabei ziemlich dumm anstellen wirst." "Und das du es nicht schaffen wirst. Hättest du wirklich Absichten gehabt, jemals über Harry hinwegzukommen, hättest du das auch in den letzten 18 Jahren geschafft", meinte Zayn und klopfte mir auf die Schultern. "Aber wenn du es wirklich versuchen willst, tu dir keinen Zwang an."
Ich musterte die beiden genau, hilfreich war das jetzt nicht wirklich.
"Wow, ihr gebt mir wirklich Hoffnungen", murmelte ich und wandte mich zum Gehen. "Warte, Lou", rief Zayn mir hinterher.
"Es ist nicht so, dass wir dich nicht unterstützen, wenn du wirklich über Harry wegkommen willst, dann helfen wir dir dabei." Liam nickte. "Aber wenn du in dir auch noch das kleinste Gefühl für Harry hast, dann solltest du nicht versuchen, ihn zu vergessen, sondern endlich deinen Stolz herunterschlucken und verdammt nochmal mit ihm reden."
Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu erwidern, wurde allerdings fast sofort von Liam unterbrochen. "Und es gibt auch kein aber hier, du drückst dich schon viel zu lange davor, mit Harry zu reden. Wenn du mich fragst, willst du ihn eigentlich gar nicht vergessen, sondern suchst nur Ausreden, um dich nicht mit ihm aussprechen zu müssen."
Ich schluckte. Meine Freunde hatten irgendwo Recht. Ich drückte mich davor, mit Harry zu reden.
Ich seufzte.
Die Wahrheit war, ich hatte keine Ahnung, was ich überhaupt wollte.
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Kurzer Einblick hinter die Kulissen
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I'll wait for you (L.S)
FanfictionWillkommen im Jahr 2035. One Direction? Ist nach 25 Jahren so gut wie vergessen. Eine Reunion? Gab es nie. Larry? Wurde aus dem Internet verbannt. Die Jungs? Gehen ihren eigenen Weg. Und dann gibt es da natürlich noch die Kinder der früheren Boyban...