Ich bin nicht eifersüchtig

1.3K 118 29
                                    

11. September 2035
p.o.v Freddie

"Was ist jetzt bitte sein Problem?", fragte ich meine beiden Freunde und schaute Ian hinterher. Ich verspürte gerade eine riesige Wut auf ihn, oder eher auf Kenny West. "Ich glaube, er ist wütend auf dich", meinte Bear. "Und warum?", zischte ich und blickte weiter auf Ians Rücken. "Vielleicht kotzt es ihn an, dass du ihm vorschreibst, mit wem er sich treffen darf?", schlug Neha vor.

"Aber ich hab doch Recht!" Neha zuckte mit den Schultern. "Nur, weil du recht hast, heißt das noch lange nicht, dass Ian das toll finden muss." „Du solltest von allen am besten wissen, dass Kenny nichts Gutes will" Neha funkelte mich an. „Komm, sprich weiter." Ich schwieg und kickte einen Stein weg. Man sollte mit Neha niemals über Kenny reden. Niemand von uns konnte ihn noch besonders gut leiden, aber Neha hasste ihn mit jeder Zelle ihres Körpers.

"Ach, soll er doch machen, ist mir egal", schnaubte ich dann und wandte endlich meinen Blick von ihm ab. "Mh...", machte Bear gefolgt von einem Geräusch, das verdächtig nach einem unterdrückten Lachen klang. "Was ist so lustig?", fragte Elisa, die gerade angelaufen kam. "Free ist eifersüchtig auf Kenny." "Ich bin nicht eifersüchtig", rief ich sofort. "Moment, Kenny West?"

Wir alle nickten. "Warum bist du auf den eifersüchtig?" "Ich bin nicht eifersüchtig", verbesserte ich sie. "Ian hat mit ihm rumgemacht", klärte Bear sie auf. "Der ist schwul?", fragte Elisa und kuschelte sich an meinen besten Freund.

"Wer? Ian oder Kenny?", fragte Bear nach. "Sowie als auch." "Naja, scheinbar sind beide schwul oder zumindest bi", meinte Neha mit zusammengebissenen Zähnen. "Argh, können wir das Thema wechseln?", fragte ich genervt.

"Hey", begrüßte Holly jetzt die Runde. "Schaut doch, Holly ist da, wie schön. Wie geht es dir?" Holly schaute mich leicht verwirrt an. "Ähm, mir geht's gut, danke der Nachfrage." "Und was hast du dieses Wochenende so getrieben?", führte ich den Smalltalk fort, um nicht wieder über Ian und meine scheinbare Eifersucht zu reden.

"Die Frage ist eher, mit wem ich es getrieben habe." Sie grinste. "Bah, zu viele Infos, Holly", meinte Neha und schüttelte den Kopf. "Lass mich raten, er ist eigentlich schwul und hört auf den Namen Alex."

"Hundert Punkte für Elisa", lachte Holly. "Es hat sich herausgestellt, dass weder Alex noch Oliver zu 100% schwul sind." "Bitte sag, dass du es nicht mit beiden getrieben hast", murmelte Neha.

Holly grinste nur und schwieg. "Respekt, Calder, Respekt", meinte Bear trocken. Holly grinste. "Oh, da fällt mir ein, wir hatten es doch drüber, ob Ian schwul ist? Ist er.", warf Elisa jetzt ein.

"Echt, wie habt ihr das jetzt erfahren?" "Er hat auf der Party mit Kenny rumgemacht, und unser lieber Free ist jetzt eifersüchtig", meinte Elisa und grinste mich schadenfroh an. Ja danke. Soviel zu meinem genialen Plan, das Thema zu wechseln.

"Ich bin nicht eifersüchtig", erklärte ich mich jetzt bestimmt zum zehnten Mal. "Sicher", lachte Holly. "Ach, fickt euch doch."

Gottseidank wurde ich von der Klingel erlöst. Ich glaube, ich habe mich noch nie so auf eine beschissene Schulstunde gefreut. "Weißt du, Free, es ist nicht schlimm, eifersüchtig zu sein. Du magst Ian und siehst in Kenny eine Gefahr", raunte Neha mir im Unterricht zu. „Erstens, Kenny ist niemals eine Gefahr, er ist einfach nur ein Dreckskerl. Und zweitens, ich bin nicht eifersüchtig!", zischte ich wütend zurück.

"Du kannst dich zwar selbst belügen, aber niemals mich. Vertrau mir, du bist eifersüchtig." "NEIN", rief ich laut und schlug auf den Tisch. Jetzt hatte ich wirklich die Aufmerksamkeit von allen. "TOMLINSON! RAUS!"

Ja danke auch, Neha.

p.o.v Louis

"Helft mir. Ich weiß nicht weiter", stöhnte Liam. Es war Montagmorgen, und wir saßen alle gemeinsam im Studio. "Was ist diesmal dein Problem?", fragte Zayn ihn. "Cheryl oder Bear?" "Zweiter", murmelte Liam und stützte seinen Kopf auf dem Tisch ab.

"Er hat sich verdammt nochmal geprügelt." Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht solltest du ihm auch mit der Schweiz drohen, das hat bei Freddie Wunder bewirkt. Er hat mich letztens sogar um Erlaubnis gefragt." Liam riss beeindruckt seine Augen auf.

"Vielleicht sollte ich das wirklich machen." Zayn schüttelte den Kopf und fing an, sich mit seinem Drehstuhl zu drehen. "Solltest du nicht." "Und warum nicht?", fragte Liam. "Weil Bear anders ist als Freddie." Ich runzelte meine Stirn. "Inwiefern? Die beiden sind praktisch die gleiche Person."

"Nein, Nein, ihr seht das falsch." "Dann klär uns bitte auf", murmelte Liam. Zayn drehte sich immer noch, fuhr aber fort: "Sie verhalten sich zwar gleich, aber die Ursachen dafür sind anders. Freddie verhält sich so, weil er seinen Vater aufregen und fertigmachen will, Bear verhält sich aber so, weil er die Aufmerksamkeit von seinen Eltern will. Und die bekommt er - auch wenn es nur wegen negativen Dingen ist."

"Und das heißt?", fragte ich, da ich Zayn nicht ganz folgen konnte. "Ganz einfach. Freddie hält jetzt seine Beine still, weil er dich in der Schweiz nicht mehr aufregen kann. Bear würde im Internat allerdings nur Aufmerksamkeit bekommen." Liam seufzte. "Und was zum Teufel soll ich dagegen tun?"

"Ganz einfach." Zayn stoppte seine Dreherei und hielt direkt vor Liam. "Lass dich von Cheryl scheiden." Liam runzelte die Stirn. "Wie soll mir das bitte helfen?" "Vertrau mir, wenn du dich von Cheryl trennst, werden all deine Probleme verschwinden." Liam schaute mich an, doch ich hielt meinen Mund. Zayn hatte definitiv recht. Liam seufzte erneut. "Bitte erklär mir das genauer." "Bear braucht eure Aufmerksamkeit. Allerdings seid ihr - du und Cheryl - so mit eurem Streit beschäftigt, dass für Bear keine Zeit bleibt."

Und warum zum Teufel bist du mit dieser Lösung nicht schon vor Jahren gekommen?", grummelte Liam wütend. Zayn zuckte nur mit den Schultern. "Naja, ich dachte ihr bekommt das irgendwie wieder hin, aber anscheinend ja nicht."

"Ich verstehe sowieso nicht, warum du Maya für Cheryl verlassen hast", mischte ich mich jetzt ein. "Naja, ich dachte, es ist besser für Bear, wenn er beide Elternteile hat, und sind wir ehrlich, der Altersunterschied war einfach zu groß."

"Herzlichen Glückwunsch, du hast mit deinem Plan genau das Gegenteil erreicht." Liam funkelte Zayn wütend an. "Und...ähm...Liam - ich möchte nichts sagen, aber der Altersunterschied zwischen dir und Cheryl ist viel größer", fügte ich hinzu. Auch ich erntete dafür einen bösen Blick. "Keine Ahnung, was ich mir gedacht habe, okay? Es kam mir in dem Moment einfach richtig vor."

"Also, was machst du jetzt?", fragte Zayn und fing wieder mit der nervigen Dreherei an. "Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht."

Den letzten Teil des Satzes flüsterte er fast.

I'll wait for you (L.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt