I'll wait for you (L.S)

Wahh, zu viel Liebe heute morgen

29. September 2035
p.o.v Neha

Ich wurde ziemlich unsanft von meinem Wecker geweckt. Scheiß Ding. Wer das erfunden hatte, sollte wirklich erschlagen werden. Müde lief ich die Treppen runter und blieb erst mal verwirrt stehen, weil Liam oberkörperfrei in unserer Küche stand und scheinbar Pancakes machte.

„Morgen Süße", begrüßte er mich und deutete auf den Hocker an der Küchenzeile. „Setz dich, ich hab Pancakes gemacht." Etwas irritiert über den Spitznamen nahm ich Platz. „Wie hast du den geschlafen?", fragte er mich, während er mir einen Teller reichte. „Ganz gut", antwortete ich und fing an zu kauen. Damn, Liam konnte kochen.

„Guten Morgen", kam es jetzt von meinem Vater, der gerade die Küche betrat und sich neben mich fallen ließ. „Uhh, es gibt Pfannkuchen."

„Extra für dich, ich weiß ja, wie sehr du sie magst" Mein Vater strahlte Liam an, und plötzlich verging mir der Appetit. Ich kam mir vor wie im falschen Film. Dad und ich saßen morgens nicht zusammen und frühstückten. Das fühlte sich einfach falsch an.

„Alles okay?", fragte Liam mich besorgt. „Du bist ziemlich blass." Jetzt musterte auch mein Vater mich. „Willst du heute lieber zuhause bleiben? Ich bin im Studio, aber Liam ist hier und könnte auf dich aufpassen." Liam nickte hektisch. „Ich kann dir Suppe machen, das hab ich früher oft..." Er verstummte plötzlich und räusperte sich. „Das hab ich Louis auch immer gemacht, wenn er sich schlecht gefühlt hat."

„Ähm, nein, alles in Ordnung", sagte ich. Die beiden warfen mir einen kritischen Blick zu, aber fragten nicht weiter. Jetzt war ich mir sicher, das war ein Traum, ein komischer, wirrer Fiebertraum. Vielleicht war ich ja wirklich krank?

„Ich muss dann auch los", murmelte ich und schob meinen halb aufgegessenen Pfannkuchen von mir. „Du hast nicht aufgegessen."

„Keinen Hunger", rief ich, bevor ich schon aus der Tür war.

Viel zu früh machte ich mich auf den Weg zur Schule. Aber keinen Moment länger hielt ich es zuhause aus. Alles war so unfassbar komisch und verdreht. Dad konnte mir das nicht antun. Nach all den Jahren hatte ich mich endlich daran gewöhnt, dass er nie da war. Er konnte jetzt nicht einfach damit anfangen und so tun, als wäre es nie anders gewesen. Fuck, ich brauchte was zu trinken. Jetzt.

„HEY NEHA!", rief Markes mir zu und kam zu mir, bevor ich meinen Gedanken folgen konnte. „Hey", antwortete ich und lächelte ihn gezwungen an. „Ich wollte dich fragen, ob du heute Zeit hast?" „Klar." Er grinste mich an. „Cool, dann hole ich dich um vier ab."

„Ähm, hast du auch schon direkt nach der Schule Zeit?", fragte ich. Markes nickte. „Nach der Schule geht auch." Ich seufzte erleichtert. „Also bis dann."

Markes war genau, was ich gerade brauchte. Er war nett und hübsch und Ablenkung. Markes ging wieder zurück zu seinen Freunden. „Das mit dem Typ ist also was Ernstes", murmelte Free jetzt direkt neben mir. Ich erschreckte mich zu Tode. „Alter, Free!" Der Angesprochene lachte nur und wurde dann plötzlich ganz still. „Free?" Er schaute mich an. „Bist du sicher, dass du bereit bist? Ich meine, das mit, du weißt schon, ist noch nicht so lange her." Ich schnaubte. „Ich bin darüber hinweg." Super drüber hinweg. Heute zum Beispiel hatte mich bestimmt erst zehn Mal an ihn gedacht. Ich machte Fortschritte. „Sicher?" „Ja, wir sind seit fast zwei Jahren getrennt." „Es ist egal, wie lange es her ist. Er hat dich verletzt und..." Ich wusste, was er sagen wollte. „Lass gut sein, Free, es ist ok." Er nickte und schaute schuldbewusst auf den Boden.

"Morgen", begrüßte Bear uns jetzt, der wie immer mit Elisa kam. Ich grinste ihn an und überspielte somit die komische Stimmung, die zwischen Freddie und mir herrschte. "Bear, ich muss schon sagen, dein Vater hat einen krassen Six-Pack." Free warf mir einen seltsamen Blick zu, und Bear schaute mich einfach nur absolut verstört an. "So was hört man Montagmorgens doch gern von seiner besten Freundin." Ich lachte. "Will mir das jemand erklären?", fragte Elisa.