26. Dezember 2035
p.o.v. NiallGähnend lief ich die Treppen herunter und wollte eigentlich in die Küche. Allerdings brannte im Wohnzimmer Licht. Ich lehnte mich an die Wohnzimmertür und beobachtete Harry. Genau wie Ian gestern Abend blätterte er durch Louis' Notizbuch.
"Lou", murmelte Harry leise und streichelte über eines der Bilder. Ich betrat das Wohnzimmer und setzte mich neben Harry. "Morgen, Niall", sagte Harry, ohne überhaupt aufzusehen. Ich folgte seinem Blick und schaute auf das Bild, welches er betrachtete.
"Harry..." Harry seufzte nur. "Ich weiß, was du sagen willst." Ich blieb stumm. "Sag es ruhig." Jetzt seufzte auch ich. "Schließ mit ihm ab."Endlich löste Harry seinen Blick und schaute mich mit seinen großen Augen an. "Ich kann nicht, Niall." Seine Augen strahlten so eine Traurigkeit aus, dass ich am liebsten einfach umarmen wollte und ihm sagen, dass alles wieder gut wird.
Aber genau das hatte ich vor 17 Jahren getan. Und offensichtlich wurde nicht alles wieder gut."So scheiße das klingt, aber du musst. Seit der Trennung warst du mit niemandem Neuem mehr zusammen." Er lachte traurig und schaute wieder auf das Bild. "Google doch mal 'Harry Styles Ex-Freundinnen', dann siehst du, wie viele Beziehungen ich seit der Trennung hatte."
"Du weißt, ich meine das nicht so." "Niall, du verstehst das nicht..." "Dann erklär es mir endlich." Ich wollte nicht mit Harry streiten, aber ich hatte langsam die Schnauze voll von seinen vagen Beschreibungen und Erklärungen. Und ja, ich hatte mir selbst versprochen, Harry endlich wieder glücklich werden zu lassen, und ihn mit Louis wieder zusammenzubringen klang wie die beste Idee, aber bisher sah es nicht so aus, als würde das so schnell etwas werden.
Und solange das nicht eine Möglichkeit war, werde ich mich darum kümmern, dass mein bester Freund endlich aus diesem Loch herauskommt. "ICH bin schuld, Niall, an allem." Harry vergrub seine Hände im Gesicht. "ICH habe in der Nacht scheiß Dinge von mir gegeben, ICH habe vorgeschlagen, dass eine Trennung besser ist, ICH habe nichts gesagt, als Louis zugestimmt hat, ICH habe Louis verletzt, ICH habe mich nie bei Louis entschuldigt, ICH hatte nie die Chance, mich mit ihm auszusprechen, ICH bin schuld daran, dass One Direction sich aufgelöst hat und ICH bin schuld daran, dass du weder mit Liam, Zayn noch Louis Kontakt hast."
Ich wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Harry unterbrach mich. "Aber weißt du, was das Schlimmste daran ist? ICH habe das alles getan, weil ICH zu feige war, um zu zeigen, wer ICH wirklich bin. ICH BIN AN ALLEM SCHULD!"
Jetzt brach Harry in Tränen aus und lehnte sich gegen mich. "Ich kann noch nicht mit Louis abschließen. Nicht, bevor ich weiß, dass er mit mir abgeschlossen hat. Denn solange ich weiß, dass ich Louis auch nur ein bisschen was bedeute, hofft mein dämliches Herz darauf, dass doch noch alles wieder gut wird." Bevor ich überhaupt reagieren konnte, stand er auf und verließ kommentarlos das Wohnzimmer.
p.o.v. Zayn
"Simon wird sterben." Damit betrat Louis das Esszimmer, nur um dann direkt weiterzulaufen. Liam und ich schauten ihm mit offenem Mund nach. "Was zum Teufel war das?" "Ich habe keine Ahnung", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. Neha, Freddie und Bear schauten uns genauso verwirrt an. "Hat mein Vater irgendwas gesoffen?", fragte Freddie und musterte die Tür, durch die Louis verschwunden war.
"Das ist leider gar nicht so unwahrscheinlich", murmelte ich und erhob mich. "Ihr bleibt hier", befahl Liam, bevor er sich ebenfalls erhob und mit mir zusammen Louis folgte. "Louis?", rief ich und öffnete die nächste Tür. "Er ist bestimmt in seinem Büro", murmelte Liam und zeigte auf die offene Tür am Ende des Flurs. Und tatsächlich saß Louis an seinem Schreibtisch. Als wir eintraten, zerriss er gerade ein Blatt Papier. "Geht's dir gut?", fragte Liam vorsichtig und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
"Sehe ich so aus?", knurrte Louis und griff nach einem neuen Blatt. "Willst du erzählen, was es mit deiner Drohung gegenüber Simon auf sich hat?" Louis runzelte seine Stirn. "Welche Drohung?" "Simon wird sterben", wiederholte Liam. Louis lachte kurz auf. "Ihr dachtet das wäre eine Drohung?" Liam und ich wechselten einen Blick. "Es klingt wie eine." Louis schnaubte. "Ich meinte das ernst. Allerdings im Sinne von Simon wird demnächst abkratzen."
Ich schaute Louis verwirrt an. "Willst du beim Anfang anfangen?" Liam nickte. Louis legte seinen Stift nieder. "Ich war in Princess Park und gerade als ich gehen wollte, lief ich direkt in Simon hinein." "Was hat Simon in Princess Park zu suchen?", fragte Liam verwundert nach. "Er wollte sich bei mir entschuldigen, für alles, was er mir und Harry, oder im Allgemeinen One Direction angetan hatte." Ich unterdrückte mir ein Lachen. Sich entschuldigen, sicher.
Ich verstand zwar nicht, warum Simon Louis dafür nach Princess Park gefolgt ist und nicht einfach nur angerufen hatte - aber naja, es war Simon. "Jedenfalls stellte sich heraus, dass er Krebs im Endstadium hat und kurz davor ist abzukratzen." „Scheiße", murmelte Liam. Ich hasste Simon ja wirklich. Mit jeder Faser meines Körpers verabscheute ich diesen Typen, aber Krebs war einfach scheiße.
Louis nickte. "Ich will nicht unhöflich sein, aber könnt ihr mich für eine Weile in Ruhe lassen? Ich muss einen Brief schreiben." Liam und ich nickten und verließen das Büro. "Wer schreibt heutzutage noch Briefe?", fragte Liam mich auf dem Weg nach draußen.
Ich zuckte mit meinen Schultern. "Louis."
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I'll wait for you (L.S)
FanfictionWillkommen im Jahr 2035. One Direction? Ist nach 25 Jahren so gut wie vergessen. Eine Reunion? Gab es nie. Larry? Wurde aus dem Internet verbannt. Die Jungs? Gehen ihren eigenen Weg. Und dann gibt es da natürlich noch die Kinder der früheren Boyban...