Jetlag?

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22. Dezember 2035
p.o.v Ian

Mein Onkel nahm mir meinen Koffer ab und trug ihn zu seinem Auto. „Hey ihr", begrüßte uns der Ire, der in Harrys Auto gewartet hatte. „Niall", rief meine Mutter begeistert und zog auch ihn in eine Umarmung. „Ihr beide habt mir wirklich gefehlt!" Ich lachte und stieg in den Wagen. „Wie ist es, wieder in London zu sein?", fragte Niall uns von vorne.

„Es ist wirklich schön, die Schule ist toll, und ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell neue Freunde finden werde. Aber ich wurde toll aufgenommen und fühle mich, als wären sie schon immer meine Freunde." Ich sah meinen Onkel im Spiegel lächeln. „Freut mich, dass ihr euch gut eingewöhnt habt." Mein Vater erzählte noch eine Weile etwas über seine Arbeit, und Mom redete über Dutzende Erinnerungen, die sie noch an London hatte.

Wenig später parkten wir vor der riesigen Villa meines Onkels. Er half uns dabei, unsere Koffer reinzutragen, und machte dann eine einladende Handbewegung. „Willkommen. Niall, willst du unseren Gästen zeigen, wo ihre Zimmer sind?" Niall verdrehte seine Augen. „Pff, seit neuestem bin ich also ein Hausmädchen?" Harry lachte.

Kopfschüttelnd lief Niall los und führte uns durch das Haus. Es ist schon ewig her, dass ich das letzte Mal hier war. „Hier ist dein Zimmer, Ian, und direkt am Ende des Flurs ist das von mir, und direkt daneben Harrys." Ich nickte. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, warum Niall und Harry zusammenwohnten. Ich meine, beide waren reich genug, um sich mehr als eine Villa leisten zu können. Aber andererseits waren die beiden kinderlos und single und wollten vermutlich nicht alleine sein. Und so gesehen - Wer würde nicht gerne mit seinem besten Freund zusammenwohnen?

„Pack erstmal aus, wir sehen uns dann gleich unten." Damit ging er. Ich holte mein Handy raus und schrieb Free. Ich bekam direkt eine Antwort. Und das, obwohl es in London schon kurz vor Mitternacht sein musste. Ich packte meinen Koffer aus und ging dann wieder nach unten. „Wo sind meine Eltern?", fragte ich Harry, der alleine im Wohnzimmer saß und sich irgendwas im Fernsehen anschaute.

„Gems und Joe sind zusammen mit Niall einkaufen gegangen." Ich gähnte und ließ mich neben meinen Onkel auf die Couch fallen. „Jetlag?" Ich nickte. Wie gesagt, in London war es schon Mitternacht und nicht erst vier Uhr nachmittags. „Dann ruh dich aus. Ich wecke dich fürs Abendessen." Ich nickte erneut und schloss meine Augen, nur um Sekunden später wegzudämmern.

Das nächste, was ich mitbekam, waren laute Stimmen, die mich riefen. „Na komm schon, du Schlafmütze, aufstehen! Oder willst du das Essen verpassen?" Ich gähnte und öffnete meine Augen, nur um sofort zurückzuschrecken, da ein Ire direkt vor meinem Gesicht mit einer Hand herumwinkte. „Na siehste, geht doch." Ich streckte mich und stand von der Couch auf, um zusammen mit Niall ins Esszimmer zu gehen.

„Ah, sieh mal, wer erwacht ist", meinte meine Mutter und drückte mir lachend einen Kuss auf die Stirn. „Haha", machte ich sarkastisch und setzte mich an den Tisch. „Also Ian, erzähl mal, wie sind deine Freunde so?", meinte Niall und schöpfte sich erneut nach. „Uff, wo fange ich da an? Also, Neha ist wirklich nett, aber sie tut mir immer leid, wenn sie versucht, Bear und Freddie davon abzuhalten, irgendwas Dummes zu tun. Sie ist die Vernünftige."

Ich hätte schwören können, dass Niall und Harry kurz in ihren Bewegungen einfroren, als ich meine Freunde aufzählte. „Bear und Freddie sind eigentlich auch echt cool. Man sieht es ihnen vielleicht nicht sofort an, aber eigentlich sind beide wirklich liebevoll und kümmern sich um die Menschen, die ihnen wichtig sind."

Meine Mutter lachte und schaute mich verschwörerisch an. „Du musst es ja wissen", murmelte sie, bevor sie zu ihrem Weinglas griff. Harry hob eine Augenbraue. „Was soll das denn heißen?" Ich wurde rot und blickte auf meinen Teller. „Freddie ist vielleicht mein Freund", nuschelte ich schnell und ziemlich unverständlich. „Was?", fragte Niall nach. „Freddie ist vielleicht mein Freund", wiederholte ich etwas langsamer, aber immer noch sehr leise.

Harry lachte. „Keine vier Monate in Europa und schon hast du dir einen Freund geangelt. Das sind die Styles-Gene. Es freut mich, dass du einen Freund gefunden hast." Ich lächelte verliebt. „Freddie ist spitze." „Ich will ein Bild sehen", rief Niall und legte sein Besteck weg. „Oh, wenn Niall aufhört zu essen, ist es ihm wichtig", meinte meine Mutter und kicherte. Ich lachte ebenfalls und zog mein Handy heraus, um meine Galerie nach Bildern von Free zu durchsuchen. Er hasste es, wenn man Bilder von ihm machte oder er Bilder machen musste.

„Hier, das ist er", meinte ich und zeigte ein relativ neues Bild von ihm, das ich heimlich gemacht hatte, während er nur genervt seine Suppe löffelte. „Er sieht heiß aus", kommentierte Niall, woraufhin ihn alle Anwesenden verstört anschauten. „Man darf ja wohl noch das Offensichtliche aussprechen, oder?" Ich scrollte zur Seite und zeigte auf ein Gruppenbild, das während des Herbstballs aufgenommen worden war.

„Und das ist meine gesamte Freundesgruppe. Ganz links Holly, dann Elisa zusammen mit ihrem Freund Bear, das dahinter sind Neha und ihr Freund Markes, und ganz rechts sind Freddie und ich." Mein Onkel lächelte mich an. „Ihr seid wirklich eine schöne Gruppe." Ich nickte. „Finde ich auch."

„Was sind ihre Nachnamen? Das Mädchen da ganz links kommt mir so unfassbar bekannt vor?" Ich runzelte meine Stirn und schaute Niall an. „Sie heißt Holly Calder. Und die anderen sind Elisa Dereux, Bear Payne, Neha Malik. Keine Ahnung, wie Markes zum Nachnamen heißt. Und Freddie heißt Tomlinson." Niall gab keinen Pieps von sich, während Harry ziemlich blass wurde, als hätte er einen Geist gesehen. Oder, als wäre seine schlimmste Befürchtung wahr geworden.

„Alles gut bei euch?", fragte ich die beiden. Niall nickte hektisch. „Ich weiß jetzt, warum sie mir bekannt vorkam." „Und warum?", fragte ich nach. „Ich kannte ihre Mutter." „Du kennst Eleanor Calder?" Niall nickte erneut. „Flüchtig", meinte er nur, woraufhin Harry ein Geräusch von sich gab, das wie eine Mischung aus amüsierten Glucksen und abwertendem Schnauben klang. „Naja, wie auch immer, erzählt, was ging bei euch im letzten Jahr?", wechselte meine Mutter das Thema und löste damit die seltsame Stimmung, die hier herrschte, auf.

Während ihrer Unterhaltung brachten Mom und Harry das Geschirr in die Küche, und als ich wenig später etwas zu trinken holen wollte, standen sie immer noch dort und unterhielten sich gerade so laut, dass ich die Unterhaltung mithören konnte. „Sei nicht pampig auf mich, ich habe doch gesagt, dass die beiden in eine Klasse gehen", meinte meine Mutter und wedelte mit ihren Händen herum.

„Ja, aber du hast dabei ausgelassen, dass er mit Freddie Tomlinson zusammen ist!" Harry fing an, im Raum auf und ab zu gehen. „Zusammen mit Freddie Tomlinson. Dem Sohn von Louis." Meine Mom schnaubte. "Ich hatte kein Recht das zu erzählen. Und ich kann nichts dafür, dass sich Ian ausgerechnet in einen Tomlinson verliebt hat." Mein Onkel seufzte.

"So wie es aussieht, gehören Tomlinsons und Styles einfach zusammen..."

I'll wait for you (L.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt